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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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dabei.
    Innerhalb einer Stunde waren sie bereit, den Weg nach Muirlan anzutreten. Alana sah sich noch einmal kurz um. Es tat ihr leid, diesen Ort zu verlassen, doch gleichzeitig freute sie sich auf die Reise, die sie hoffentlich zu ihrer Schwester führte. Sie wusste, dass sie sich nicht länger mit Gregor vor der Welt verstecken konnte, aber dennoch gelang es ihr nicht, die Wehmut ganz loszuwerden. Sie lächelte Gregor an, als er sie bei der Hand nahm, und hielt mit ihm Schritt, als er losmarschierte. Sie wollte jetzt nicht mehr daran denken, wie nahe das Ende ihrer Reise war – ein Ende, das sowohl Glück als auch großes Leid für sie bereithalten konnte. Aber ihre Freude, Keira zu finden, würde ihr hoffentlich helfen, den Verlust von Gregor zu überleben – falls sie es bis dahin nicht geschafft hatte, sein Herz zu erobern.
    Um die Mittagszeit legte Gregor eine Pause ein, denn sie hatten schon ein gutes Stück Weg hinter sich gebracht. Er setzte sich auf einen von der Sonne gewärmten Stein und beobachtete Alana, die hinter Karl herlief. Offenbar hatte der Kater beschlossen, die Gegend ein wenig zu erkunden. Ein merkwürdiges Tier, stellte er grinsend fest und nahm einen Schluck Wasser.
    »Willst du ein paar Haferkekse, Mädchen?«, rief er. »Sie sind der Rest der Vorräte, die Mistress Dunn uns überlassen hat.«
    »Aye.« Alana betrachtete gerade eingehend einen kleinen Steinhaufen. »Ich komme gleich.«
    Gregor runzelte die Stirn, als Alana, die am Fuß des Steinhaufens kauerte, plötzlich erstarrte. »Hast du etwas Interessantes gefunden?«
    »Aye«, erwiderte sie, die Stimme leicht erhoben. Dennoch rührte sie nicht einmal den kleinen Finger. »Eine Kreuzotter.«
    Gregor überlief es eiskalt. Er sprang auf und zückte seinen Dolch. So leise auftretend wie nur möglich näherte er sich Alana. Es dauerte ein Weilchen, bis er die Schlange entdeckte, die im Schatten der Steine kaum zu sehen war. Sie befand sich in unmittelbarer Nähe von Alanas ausgestreckter Hand – aufgerichtet und bereit, bei der kleinsten Bewegung zuzuschlagen.
    In dem Moment, als Gregor seinen Dolch auf die Schlange werfen wollte, setzte Karl rechts neben ihm zum Sprung an. Alana schrie auf, doch Gregor packte sie und zerrte sie weg, bevor sie den Kater aufhalten konnte, auch wenn es ihm wirklich leid um das Tier tat. Doch als die Trauer ihn überfiel, gesellte sich Karl zu ihnen, eine leblose Schlange im Maul. Gregor hielt Alana noch immer fest umschlungen. Er wich ein paar Schritte vor dem Kater zurück.
    »Grundgütiger! Lass das fallen!«, befahl Gregor. Sehr zu seiner Verblüffung folgte der Kater seinem Befehl.
    »Ist sie tot?«, fragte Alana. Am liebsten wäre sie sofort zu Karl geeilt und hätte ihn hochgehoben.
    »Sie kommt mir sehr tot vor«, erwiderte Gregor, nachdem er die Schlange eingehend betrachtet hatte. Selbst als er sie mit einem Stock anstupste, rührte sie sich nicht. »Aye, sie ist tot.«
    »Oh Karl!« Alana entzog sich Gregors Griff und eilte zu dem Kater, wobei sie einen großen Bogen um die Schlange machte. Sie hob Karl hoch und fragte. »Glaubst du, dass sie ihn gebissen hat?« Sogleich begann sie, Karl eingehend nach einer Bisswunde zu untersuchen.
    »Da er ein solch kleines Geschöpf ist, würde er vermutlich schon die ersten Anzeichen einer Vergiftung zeigen, wenn er gebissen worden wäre.«
    Gregor verdrehte die Augen und funkelte den Kater böse an, als Alana ihn mit Lob überhäufte und ihm sagte, was für ein tapferer kleiner Kerl er sei. Auf dem Weg zurück zu der Stelle, an der sie ihre Beutel abgelegt hatten, wusste er nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Ein Kater war ihm zuvorgekommen! Eines lernte er auf dieser Reise mit Alana sehr gründlich, dachte er grinsend – Demut. Er setzte sich wieder auf den Stein und sah zu, wie Alana dem Kater ein paar Happen Kaninchen zusteckte.
    »Das wollte ich eigentlich zu Abend essen«, murmelte er.
    »Es ist noch genug da«, entgegnete Alana. Sie ging in die Hocke und beobachtete Karl, der es sich schmecken ließ. »Er scheint unversehrt, findest du nicht auch? Ich glaube, du hattest recht. Wenn ihn die Schlange gebissen hätte, ginge es ihm jetzt bestimmt nicht so gut.«
    Der Kater beendete seine Mahlzeit und begann, sich zu putzen. Gregor schüttelte den Kopf. »Ich wusste nicht, dass Katzen Schlangen jagen und töten.«
    »Nay, ich auch nicht. Ich weiß wirklich nicht, ob sie das alle tun. Aber Karl hat seine Sache sehr gut gemacht – schnell und

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