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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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fühlte.
    Eigentlich sollte sie gehen und mitnehmen, was sie in seinen Armen erlebt hatte. Es mitnehmen und sich zu Hause in England voller Freude daran erinnern. Wie ein schönes Andenken, das Ella an verregneten Tagen hervorholen konnte, um an eine kostbare, einzigartige Zeit zurückzudenken. Eine Beziehung zu diesem Mann konnte keine Zukunft haben. Wenn sie sich noch stärker auf ihn einließ, würden nur Kummer und Leid dabei herauskommen. Und nicht allein wegen seines Prinzentitels. Ella würde niemals vergessen, wie Nico sofort wieder kühl und gleichgültig geworden war, nachdem sie sich geliebt hatten. Die Fähigkeit, sich so leicht von jemandem zu distanzieren, stellte doch ein viel größeres Hindernis dar als sein hoher Rang? Hoffte sie etwa, dass Nico sich ändern würde? Dass sich alles ändern würde und sie Hand in Hand davongehen würden, auf einen prächtigen Sonnenuntergang zu, wie ein Liebespaar in einem Kitschfilm?
    Im Grunde ihres Herzens wusste Ella bereits genau, was sie tun musste.
    Also, was hielt sie zurück?
    Er. Nico. Vom ersten Moment an hatte sie ihn begehrt, und das Begehren war danach nur gewachsen. Ella hatte ihn gewollt, als sie geglaubt hatte, er besitze nichts. Und sie wollte ihn noch immer.
    „Ich weiß nicht“, flüsterte sie nach langem Zögern wahrheitsgemäß. Es klang beinah wie eine Aufforderung, sie zu überzeugen.
    „Wir können nachher hinfahren, cara mia. Die Nacht miteinander verbringen. Eine einzige Nacht. Warum solltest du dazu Nein sagen?“
    Mit einer Mischung aus prickelnder Vorfreude und Angst wusste Ella, dass sie ihm nicht widerstehen konnte. Sie senkte den Kopf, als würde sie nachdenken, während sie in Wirklichkeit nur verhindern wollte, dass Nico ihre Verletzlichkeit erkannte. So unerfahren und naiv wie ein Teenager fühlte sich Ella.
    Schließlich sah sie auf, und jetzt zeigte ihr Blick Stolz und Furchtlosigkeit. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und würde jede Minute ihres Zusammenseins genießen.
    „Holst du mich ab?“, fragte Ella gelassen, während sie die Beifahrertür aufstieß. „Oder soll ich ein schwarzes Cape anziehen und an einer dunklen Straßenecke warten?“
    Nico lachte, plötzlich von Begeisterung erfüllt. „Ich hole dich um acht ab. Der Nebeneingang genügt. Und ich werde wieder für dich kochen.“
    An Essen dachte Ella überhaupt nicht, während sie ein langes Bad nahm und sich die Haare wusch.
    Keine Zweifel, sprach Ella streng zu sich, während sie den Föhn auf ihren Kopf richtete. Das ist nicht der Zweck des Ganzen …
    Und der Zweck des Ganzen war …?
    Sie knallte den Haartrockner auf den Toilettentisch. Vergnügen. Genuss. Unkompliziertes Zeug. Und sie würde jetzt nicht schwermütig werden!
    Um Punkt acht schlüpfte Ella aus dem Hotel. Direkt vor dem Nebeneingang wartete Nico, und sie glitt auf den Beifahrersitz.
    „Du riechst so wundervoll wie eine Blumenwiese, cara“ , sagte Nico lächelnd, als er den Motor anließ.
    Ella wurde rot vor Freude. Das sind nur die Manieren von Südländern, rief sie sich ins Gedächtnis, während sie die Hauptstadt verließen. Engländer konnten einfach nicht so schöne Komplimente machen, wie Ella gleich zu Anfang herausgefunden hatte. Trotzdem, Schmeicheleien konnten einer Frau den Kopf verdrehen, und Ella spürte eine unerträgliche Vorfreude. Irgendwie war dieses Rendezvous nichts weiter als eine kaltblütige – oder heißblütige! – Abmachung. Aber nicht einmal dieses Wissen dämpfte Ellas Erregung. Bald würde sie wieder in Nicos Armen liegen, und nur das war wichtig.
    Als er die Tür aufschloss, herrschte Dunkelheit im Haus. Nico drückte auf einen Schalter, und ein gewaltiger Kronleuchter flammte auf. Ella achtete jedoch kaum auf die imposante Größe der Eingangshalle oder die antiken französischen Möbel. Denn Nico zog sie sofort an sich und drückte die Wange schwer atmend an Ellas Haar.
    Schließlich trat er einen Schritt zurück und umfasste ihr Gesicht. Seine dunklen Augen funkelten vor Leidenschaft. „Ins Bett“, flüsterte er und führte Ella eine breite, geschwungene Treppe hinauf.
    Ella sagte kein Wort. Wozu auch? Sie war längst darüber hinaus, einzuwenden, dass sie vielleicht erst etwas trinken oder zu Abend essen sollten. Beides hatte nichts mit dem zu tun, was Ella jetzt vorschwebte.
    Diese Verabredung zu einem einzigen Zweck war fast zu abgeklärt. Doch nichts konnte die Sehnsucht aufhalten, die in Ella aufstieg … die Sehnsucht, seine Haut an ihrer zu

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