Mein Geliebter, mein Prinz
spüren. Nico als Nico zu erleben, von allem befreit, einfach ein ganz normaler Mann und wundervollerLiebhaber.
Er stieß eine Tür auf und zog Ella in ein Schlafzimmer, um dessen Bett reich bestickte Vorhänge drapiert waren. „Jetzt küss mich“, befahl er leise. „Küss mich, cara mia.“
Dem Befehl konnte sie unmöglich widerstehen. Sie legte Nico die Arme um den Nacken, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte den Mund auf seinen. Voller Freude hörte sie Nico aufstöhnen und wurde mutiger. Als er den Kuss erwiderte, schmiegte sie sich enger an ihn. Wie zwei Tänzer, die die Schritte immer wieder geübt hatten, bewegten sie sich langsam auf das Bett zu. Dennoch wusste Ella, dass sie etwas Ähnliches noch nie erlebt hatte. Und Nico?
Während sie sich verschwörerisch anlächelten, sanken sie auf die Matratze.
„Gabriella …“
Indem sie den Zeigefinger an seine Lippen legte und begann, das Hemd aufzuknöpfen, brachte sie Nico zum Schweigen. Worte würden die Fantasie zerstören, dass Nico ihr gehörte. Noch nie hatte sie so völlig die Führung übernommen, und Ella fragte sich, ob ein derart dominanter Mann es überhaupt zuließ. Ihre Besorgnis verschwand jedoch schnell, weil sie an seinem Gesichtsausdruck erkannte, dass ihn in Ekstase versetzte, was sie tat.
Mit den Fingerspitzen zeichnete Ella zarte Kreise um seine Brustwarzen, und Nico wand sich vor Lust.
„ Che cosa fai?“ , stöhnte er.
„Auf Englisch, bitte!“, neckte sie ihn.
Aber er schüttelte den Kopf, die Worte waren schon überflüssig und vergessen.
Langsam entkleidete Ella erst Nico und dann sich selbst, bis die Spannung zwischen ihnen fast unerträglich wurde. Ella zitterten die Hände, während sie sich die Seidenshorts über die Hüften schob. Beide atmeten schneller, alssie sich auf ihn hinunterließ.
Und da wurde es zu viel. Sie stieß einen leisen Schrei aus und verlor die Beherrschung.
Nico beobachtete Ella und verstand völlig. Er zog sie zu sich, umfasste ihr Gesicht und küsste sie leidenschaftlich, bevor er sie auf die Seite drehte und sich zu bewegen begann.
Sie rang nach Atem. Nicht nur, weil Nico so tief bei ihr war und sie vollständig ausfüllte, sondern auch, weil Ella es als fast beängstigend intim empfand, wie sie sich in die Augen blickten und die Reaktion des anderen in sich aufnahmen.
Fasziniert sah Ella, wie sich seine Gesichtszüge entspannten, als er in hilflose Verzückung geriet. Seine Lust fachte ihre an, bis Ella ihn nicht mehr beobachten konnte, bis die Fluten der Erregung, die sich in ihr aufgetürmt hatten, über sie hinwegrasten.
Noch hielt Nico den eigenen Höhepunkt zurück. Er wollte nicht, dass es aufhörte, doch der Drang nachzugeben war jetzt unerträglich stark. Dieses überwältigende Gefühl war unvergleichlich.
Da schrie er auf, seine Erlösung bittersüß, die Lust so heftig, dass er fast glaubte, er könnte in diesem Moment sterben, und ließ sich von warmen Wellen davontragen.
Eine Zeit lang hielt er Ella noch fest, dann rollte er sich von ihr weg und blickte starr an die Decke.
Und Ella spürte, wie die Einsamkeit dorthin schlich, wo eben noch nur Freude und Erfüllung herrschten. Nico hatte es wieder getan. Sich verschlossen. Sie ausgeschlossen. Die Nähe und das Gefühl völliger Harmonie waren rein körperlich. Vielleicht merkte er es gar nicht?
„He“, flüsterte sie. „Tu das nicht.“ Sie streckte die Hand aus und ließ sie von seiner Schulter bis zum Ellbogen gleiten.
Nico wandte den Kopf und sah sie an. „Was nicht?“
Der kühle Tonfall enthielt eine deutliche Warnung, die Ella jedoch ignorierte. Wie sollte Nico lernen, wenn sie ihn nicht unterrichtete? „Du ziehst dich total in dich selbst zurück, nachdem wir uns geliebt haben. Man kann auch noch innig sein, wenn es vorbei ist, weißt du.“
Ihre Stimme klang sanft und gleichzeitig bekümmert. Nico wusste, dass er nicht weiter von Ella nehmen konnte, nicht, wenn sie stets so großzügig gab. Denn, ja, es war nicht nur umwerfender Sex gewesen. Sie hatten sich geliebt. Deshalb hatte es sich so anders angefühlt. So wild und frei. So gefährlich.
Was sie ihm anbot, erkannte Nico durchaus. Und wenn er es weiter ohne irgendeine Gegenleistung annahm, dann wäre er ein Dieb, der Gefühle stahl. Wie sehr es auch wehtun mochte, er musste es aussprechen. Aber hoffte er nicht insgeheim, dass Ella ihm angesichts seiner Ehrlichkeit vielleicht alles verzeihen würde?
Forschend betrachtete er ihr Gesicht. „Ich
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