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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Bewegung seiner Finger hoben sich die feinen Härchen auf ihrer Haut. Jede Berührung seiner Lippen entlockte ihr einen neuen zarten Seufzer. Vielleicht war ihr Körper noch von vorhin warm. Vielleicht sehnte sie sich auch immer begehrlicher nach ihm, je heftiger das Versprechen der Leidenschaft sie überrollte. Wie hätte sie auch einem Mann widerstehen können, der seine Versprechungen ohne Worte machte und sich nach nichts so sehr sehnte wie danach, ihr Vergnügen zu schenken?
    Langsam, so wie die Blüte sich der Sonne öffnet, öffnete sie die Fäuste und streichelte seine Brust. Ihre Hände schoben sich auf seine Schultern, an seinen Hals. Sie umfasste seinen Kopf, liebte es, sein frisch geschnittenes Haar an den Fingerspitzen zu fühlen. Er wärmte ihren ganzen Körper und lullte sie in den Glauben ein – den Irrglauben, sie wusste, es war ein Irrglauben! -, seine Nähe könne all ihre Befürchtungen, all ihre Schwierigkeiten verschwinden lassen.
    Sie atmete mit ihm. Ihr Herz schlug mit seinem. Er brachte sie dazu, seinem Rhythmus zu folgen.
    Dann, langsam, ganz langsam, löste er sich von ihr, ließ den Druck seiner Küsse schwächer werden. Schließlich löste er sich ganz von ihr.
    Sie wusste, er schaute sie an und wartete, dass sie die Augen aufschlug.
    Dan wollte sie heiraten, aber dass er sie liebte, hatte er nicht gesagt. Nicht so, als meinte er es auch.
    Was hatte er eigentlich gesagt? Sie versuchte sich zu erinnern. O ja. Sie erinnerte sich.
    Zu heiraten sei sinnvoll. Keine leidenschaftlichen Liebesschwüre, nur eine sanftmütige Zuneigung, eine konstante Lust und ein gönnerhafter, nervenzerfetzender Besitzanspruch.
    Sie schlug die Augen auf. Sie stemmte sich gegen seine Schultern. »Das ist noch nicht genug.«
    Er ließ sie los. »Verdammt nochmal, Pepper! Du bist die starrsinnigste Frau der Welt. Was willst du von mir? Blut?«
    Ihre Hand flog an die Kehle. Sie starrte ihn an. Sie sah die Narbe auf seinem Gesicht, die Narbe, die über seinen Bauch lief, und sie erinnerte sich wieder daran, weshalb sie ihn nicht haben konnte.
    »Nein. Kein Blut. Ich will dich nicht für mich bluten sehen.« Sie ging auf das Tor zu. Er packte sie am Arm. »Willst du, nur weil du dich fürchtest, alles wegwerfen, was wir beide haben?«
    »Ja. Ja, will ich. Na und? Du weißt nicht, wie ich mich fühle! Du weißt nicht, was mein Leben lang mit mir passiert ist.«
    Er türmte sich wie ein Richter vor ihr auf. »Du bittest mich nicht einmal, den Militärdienst aufzugeben?«
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihn bitten? Zu kündigen?
    »Was, wenn ich sagte, dass ich ihn aufgebe?«
    Wenn er die Armee aufgab und bei ihr blieb, würde sie ihn dann heiraten?
    Sie wusste es nicht. Sie wusste es einfach nicht. Sie riss sich los und sagte: »Du hast gesagt, du müsstest mich in Sicherheit bringen. Warum schickst du mich nicht weg?«
    Er folgte ihr nicht, als sie zum Haus stürmte, und sie war froh darüber, weil sie so wütend war. So wütend, dass ihr die Tränen aus den Augen kullerten und von den Wangen tropften. Ungeduldig wischte sie sie ab, aber es kamen immer wieder neue.
    Sie stürmte ins Haus und schlug die Tür hinter sich zu. Der kleine Gewaltakt tat ihr gut. Er zog in die Schlacht, oder? Er hatte noch einmal Sex haben wollen, bevor er starb, oder? Er wollte sie heiraten … Sie fing unvermutet zu schluchzen an, eilte ins Badezimmer und holte sich eine Hand voll Kosmetiktücher.
    Sie musste mit diesem Geflenne aufhören. Sie hatte das Richtige getan. Sie hatte ihm ihr Geheimnis anvertraut. Er wusste, wen er zu informieren hatte, und er würde sie in Sicherheit bringen. Er kehrte vielleicht nie mehr zu ihr zurück – dieses Mal oder das nächste Mal oder das übernächste Mal.
    Sie konnte so nicht leben, sich immer fragen müssen …
    Warum hatte er ihr das nicht gesagt, bevor sie sich wieder in ihn verliebt hatte? Dann hätte sie sich vor dieser Pein bewahren können. Es war seine Schuld. Es war alles seine Schuld.
    Sie wollte ihn nicht lieben.
    Als sie an seinem Schlafzimmer vorbeiging, fiel ihr drinnen etwas auf. Das Zimmer sah genau aus wie damals. Als Mrs Dreiss noch gelebt hatte: ordentlich und altmodisch, mit einem Doppelbett aus Messing, Spitzenvorhängen, einer Kommode mit Schubladen und einem hölzernen Stuhl, nur dass ein braunes, formloses Etwas sich auf Dans Bett eingenistet hatte. Ein Eichhörnchen? Pepper schlich auf das Bett zu, um die braune Kreatur nicht zu wecken und kam sich sehr dumm vor, als

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