Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Herz zwischen den Zeilen (German Edition)

Mein Herz zwischen den Zeilen (German Edition)

Titel: Mein Herz zwischen den Zeilen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult , Samantha van Leer
Vom Netzwerk:
manturius …« , intoniert er, und ein Funkenregen verschließt den Lichtstreifen mit einem gummiartigen Siegel, um anschließend auf den Heuboden niederzugehen, wo sich mehrere kleine Feuer entzünden. Rapscullio, der unter der Leiter steht, tritt sie rasch aus.
    »In diesem Augenblick schlägt jemand das Buch auf, Oliver«, sagt Frump. »Ich weiß nicht, wie lange wir es noch geschlossen halten können.«
    Ich werde von den Trollen zur Seite gestoßen, die an mir vorbei in Socks’ Stall trampeln. »Von hinten, Jungs«, ordnet Frump an. »Schubst ihn mit aller Kraft.«
    Ich nähere mich der offenen Stalltür. Socks steht mit eingezogenem Kopf in einer Ecke, den Blick abgewandt. »Socks«, flüstere ich. »Was ist los, Kumpel?«
    »Hau bloß ab«, schluchzt das Pferd.
    »Was auch immer passiert ist, wir kriegen das bestimmt hin. Ich bin für dich da. Wir sind alle für dich da.«
    Er schleudert die Mähne zurück. »Ich bin ein abscheuliches, grässliches Vieh! Bitte stört mich nicht, wenn ich mich in meinem Elend suhle.«
    »Ich fürchte, das geht nicht, Socks. Immerhin zählen eine Menge Leute auf dich. Wir müssen eine Geschichte erzählen. Und du … du bist eine der Hauptfiguren!«
    Er zögert. »Bin … bin ich das tatsächlich?«
    »Wie käme ich denn sonst überhaupt vom Fleck?«, frage ich. Aber irgendwie beschleichen mich doch Zweifel, ob es wirklich so kommt, wie ich prophezeit habe, wenn Socks einfach in seinem Stall bleibt. Wird er ebenso auf seinen Platz auf der Seite gerissen werden wie es bei mir der Fall war? Oder wird er tun, was ich mir so sehnlich wünsche: den Verlauf der Geschichte ändern?
    » Hau … ruck !«, rufen die Trolle, und Socks wiehert, als sie sich gegen ihn stemmen, um ihn in Bewegung zu setzen.
    »Frump«, kreischt Orville. »Ich fürchte, das hält nicht mehr lange, ich schaffe es nicht mehr!«
    Ich blicke auf. Inzwischen fallen mehrere breite Lichtstreifen auf den Boden der Scheune. »Wir machen das schon«, ruft Glint. Ein Heer Feen flattert hinauf in die Ecke der Kulisse. Grimmige Entschlossenheit im Gesicht, wölben sie wie eine Akrobatentruppe ihre Körper über die immer größer werdende Lücke, um die Seiten geschlossen zu halten.

    Ich betrete den Stall und gehe in die Hocke, um näher an Socks heranzukommen. Sofort wendet er die Schnauze ab. »Ich kann nicht. Ich kann nicht.«
    »Socks«, bettle ich. »Bitte. Verrat mir doch wenigstens das Problem, damit ich mich darum kümmern kann.«
    »Es ist so furchtbar peinlich.«
    »So peinlich wie damals, als ich auf dem Piratenschiff über Bord gegangen bin?«
    »Schlimmer«, stöhnt Socks. »Ich habe … ich habe … Ach, ich bringe es einfach nicht über die Lippen.«
    »Windpocken?«, rate ich. »Giftsumach gefressen? Sodbrennen?«
    »Einen Pickel«, bricht es aus Socks heraus. »Einen dicken, roten Pickel auf der Nase.«
    »Pferde bekommen keine Pickel, Socks«, sage ich sanft.
    »Na toll. Dann bin ich mit meiner Akne also eine zoologische Anomalie.«
    »Lass mich mal sehen.« Behutsam ziehe ich sein samtiges Maul zu mir hinunter. Ich untersuche es von einer Nüster bis zur anderen, ohne irgendeinen Makel feststellen zu können. »Socks«, beruhige ich ihn. »Da ist nichts.«
    »Das behauptest du bloß, um mich zu trösten!«, jammert er. »Ich kann mich nicht mit dicker roter Clownsnase in der Öffentlichkeit zeigen, Oliver!«
    Unruhe entsteht. Kapitän Crabbe bahnt sich einen Weg durch die Menge. Er trägt seinen Arztkittel und hat ein in blaues Papier gewickeltes Päckchen mit sterilen Instrumenten bei sich. »Braucht hier jemand eine Operation?«, fragt er.
    Socks’ Augen weiten sich. »Operation! Wer hat etwas von Operation gesagt?«
    »Keine Sorge, mein kleiner behufter Freund. Du wirst nur einen winzigen Stich spüren«, verspricht Kapitän Crabbe.
    Er scheucht die Trolle aus dem Weg und stellt sich direkt an Socks’ hinteres Ende. Während er die sterilen Instrumente auspackt, fallen vom Rand der Kulisse mehrere Lichtstrahlen auf Socks’ Hinterteil und zeichnen Flecke auf sein Fell.
    »Frump!«, ruft Sparks vom obersten Rand der Seite, »der Countdown läuft!«
    Fragt sich Delilah gerade, warum das Buch nicht aufgeht? Macht sie feuchtes Papier, eine fehlerhafte Bindung oder einen Marmeladenfleck dafür verantwortlich?
    Kapitän Crabbe fuchtelt mit dem Extraktionsgerät, einem blitzenden Silberhaken.
    »Neun«, zählt Ember.
    Er hält ihn in einen Lichtstrahl, um die Spitze zu

Weitere Kostenlose Bücher