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Mein Ist Die Nacht

Mein Ist Die Nacht

Titel: Mein Ist Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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er
will.«
    Franka atmete tief
durch, dann zog sie das Handy aus der Jackentasche und wählte
die Nummer des Präsidiums. »Franka hier«, sagte
sie, nachdem sich Mellinghaus gemeldet hatte. Der Kollege war
gemeinsam mit Hanser für die Recherche zuständig.
»Ich brauche alle Informationen über unseren Freund
Klaus Baumann, über den wir heute Morgen beim Meeting schon
gesprochen haben. Er ist in der Immobilienbranche tätig und
nicht überall beliebt. Ich will alles über ihn wissen,
was du auf die Schnelle zusammentragen kannst, wenn möglich,
in den nächsten zehn Minuten.« Ohne eine Antwort
abzuwarten, drückte sie den roten Knopf und wählte eine
andere Nummer. Diesmal ließ sie sich mit Georg aus der KTU
verbinden. »Der Ordner mit den Unterlagen über Mandy
Klimmeks Rechner liegt in meinem Büro. Vielleicht kannst du
mal die Kiste einschalten und nach einem Klaus Baumann
durchforsten?«
    »Das ist das
geringste Problem«, antwortete Georg. »Was ist mit
ihm?«
    »Wir prüfen
die Möglichkeit, ob er der Fotograf ist, der sich mit Mandy
Klimmek zu ihrem finalen Shooting getroffen hat. Und jetzt kommst
du ins Spiel.«
    »Du glaubst
nicht ernsthaft, dass Baumann sich mit seinem realen Namen auf die
Suche nach einer Frau gemacht hat, oder?«
    »Dann finde
seinen Nicknamen heraus.«
    »Womöglich
sollte der Clay lauten«, lachte Georg.
    »Das wäre
zu viel des Guten.«
    »Ich
schließ den Kasten noch mal an und melde mich
dann.«
    »Prima, dank
dir.« Franka beendete das Gespräch und legte das Handy
in die Mittelkonsole des Dienstwagens. Mittlerweile hatten sie
Nächstebreck, den nördlichsten Teil der Stadt, erreicht.
Sie wollten die Gunst der Stunde nutzen und den
Überraschungseffekt auf ihrer Seite haben. Es gab einen
Kreisverkehr, der in den Eichenhofer Weg führte.
    »Hier ist
es«, rief Franka, als sie die Hausnummer am mannshohen
schmiedeeisernen Zaun entdeckt hatte. Eine Hecke hinter dem Zaun
hielt allzu neugierige Blicke ab.
    Franka blätterte
in ihren Unterlagen, als das Telefon in der Konsole vibrierte. Am
anderen Ende der Leitung war Mellinghaus. Er hatte
Neuigkeiten.
    »Ein ziemlich
windiger Hund, der immer an der Grenze der Legalität unterwegs
ist«, eröffnete Mellinghaus das Gespräch. »Er
hat in der Vergangenheit schon oft mit
Immobilien spekuliert und die Häuser fallen lassen, sobald er
die Subventionen eingestrichen hatte.«
    »Hängen da
nicht Auflagen dran? Ich meine, es kann doch nicht jeder, der einen
Kredit von seiner Bank bekommt, ein altes Gebäude erwerben,
staatliche Gelder kassieren und das Haus dann fallen lassen wie
eine heiße Kartoffel.«
    »Hast du eine
Ahnung, was da alles im Argen liegt?« Mellinghaus lachte
trocken auf. »Es gibt immer wieder Gesetzeslücken, die
Typen wie dieser Baumann auszunutzen wissen, glaub
mir.«
    »Ist er straf-
oder zivilrechtlich aktenkundig?«
    »Nur wegen zu
schnellen Fahrens. Er scheint seine Rechte ganz gut zu kennen und
weiß, wie weit er gehen darf. Trotzdem hatte er schon zig
Klagen laufen. Von ehemaligen Mietern und Geschäftspartnern,
die sich von ihm betrogen fühlten. Aber Baumann hat wohl einen
fähigen Anwalt, der ihn aus allem heraus boxt. Den
Gerüchten nach heißt es, dass er die Mieter, die ihre
vier Wände nicht verlassen wollen, auf die harte Tour
entfernen lässt.«
    »Was soll das
heißen?«
    »Na ja, er
schickt ein paar schwere Jungs vorbei, die die Wohnung in Kleinholz
verwandeln und den Mietern so nahe legen, sich doch schnell nach
einer anderen Bleibe umzusehen. Nachweisen konnte man ihm aber
bislang trotzdem nichts.«
    »Na prima. Da
haben wir uns ja einen tollen Gegenspieler ausgesucht«,
seufzte Franka. »Egal, wir sind jetzt da und werden ihm mal
ein paar unbequeme Fragen stellen.«

 
    36
    10.05
Uhr
    Baumanns Büro lag
im unteren Geschoss einer Villa im Niemandsland zwischen Wuppertal
und Sprockhövel. Das Gebäude strahlte eine schlichte
Eleganz aus, die beim ersten Betrachten klar machte, dass man hier
nicht bei der Modernisierung des altehrwürdigen Gebäudes
gespart hatte. Eine Zufahrt führte zum Portal der Villa, die
von einem parkähnlich angelegten Garten umgeben war. Die
breiten Stufen, die hinauf zum Eingang führten, waren bereits
vom Schnee befreit.
    Micha parkte den Wagen
neben einem schwarzen Mercedes der S-Klasse. An den Initialen auf
dem Kennzeichen des Fahrzeuges konnten die Kommissare erkennen,
dass der Herr des Hauses anwesend war.
    »Na dann«,
seufzte Micha und stieg aus. »Auf

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