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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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er soll einen Augenblick rauskommen, um dem Türsteher persönlich zu sagen, dass ich eingeladen bin?«, schiebe ich hinterher und ignoriere das säuerliche Zucken um ihre Mundwinkel einfach.
    Die Frau legt ihre schöne Stirn in Falten, als müsste sie angestrengt nachdenken, dann schüttelt sie den Kopf. »Tut mir leid, aber ich kann mich absolut nicht an dich erinnern«, sagt sie kurz angebunden. »Das muss ein Irrtum sein.« Dann nickt sie dem Türsteher zu und verschwindet schnurstracks im Club.
    Ich bin so perplex, dass ich ihr mit offenem Mund hinterherstarre. Mir ist vollkommen klar, dass sie gelogen hat, aber mir ist genauso klar, dass ich gar nicht erst versuchen brauche, den Türsteher davon zu überzeugen.
    »Oh Mann, was ist denn da vorne los? Muss man vielleicht neuerdings eine Nummer ziehen, um reinzukommen?« Hinter mir wird die Unruhe immer größer und der Türsteher schiebt mich jetzt  kurzerhand einfach zur Seite, um die quengelnden Leute an mir vorbei in den Club zu winken.
    »Oh Gott, die da hat alles aufgehalten«, höre ich ein Mädchen kichernd zu seiner Freundin sagen. »Die sieht ja aus wie sechzehn. Dass die überhaupt noch so spät aus dem Haus darf …«
    Mir ist zum Heulen zumute. Warum, verdammt noch mal, klappt nichts von dem, was ich mir vornehme? Ich bin schon kurz davor aufzugeben, da erspähe ich Kai, der einen Blick zur Tür hinauswirft, und mein Herz macht einen hoffnungsvollen Satz. »He, Kai«, rufe ich an dem breitschultrigen Türsteher vorbei und winke ihm wie wild zu. »Kai, warte doch bitte mal kurz!«
    »Mia?«
    Ich atme erleichtert auf. Gott sei Dank, er hat mich bemerkt. Jetzt wird doch noch alles gut!
    »Was ist denn los, warum kommst du nicht rein?«
    Der Türsteher blickt fragend zwischen uns hin und her. »Diese junge Dame hier steht nicht auf Ihrer Gästeliste und hat keine Einladungskarte, Herr Thalbach. Tut mit leid, wenn ich für Unannehmlichkeiten gesorgt habe, aber Sie sagten mir doch –«
    »Kein Problem, Vladimir.« Kai klopft ihm auf die Schulter. »Ist nicht Ihre Schuld, mein Freund. Ich schätze, ich habe die Einladungskarte zu spät hinterlegen lassen. Mia ist die Tochter von Robert Falkenstein und wird uns in Zukunft hoffentlich öfter mit ihrer Anwesenheit beehren. Sie können sie auf die feste Gästeliste setzen.«
    »Verstehe, wird erledigt. Das nächste Mal weiß ich Bescheid, Herr Thalbach.«
    Ich werfe Vladimir ein gütiges Lächeln zu und verspüre eine Mischung aus Triumph und Stolz. Den beiden Mädchen von eben, die neugierig an der Tür stehen geblieben sind, ist das Kichern vergangen. Sie tuscheln jetzt miteinander und beäugen mich von oben bis unten. Sollen sie ruhig, ich weiß, dass meine Frisur perfekt sitzt, genau wie mein Lidstrich und mein schwarzes Versace-Kleid mit dem tiefen Ausschnitt, das mich immerhin ein wenig älter und meine Brust einen Tick größer wirken lässt.
    »Dann wollen wir mal«, sagt Kai mit seinem charmanten Lächeln und reicht mir seinen Arm. In dem Club, den er für seine Feier angemietet hat, wirkt alles nobel und gediegen. Das Licht ist gedämmt und eine Livekapelle spielt leisen Jazz. An weißen Bartischen stehen top gestylte Leute und nippen an ihren Cocktails. Alle scheinen fünf bis zehn Jahre älter als ich zu sein. Einige kommen mir sogar bekannt vor, allerdings weiß ich nicht so genau, woher. Aus dem Fernseher? Aus Zeitschriften? Wahrscheinlich sind die meisten von ihnen Schauspieler oder haben zumindest im Entferntesten mit der Branche zu tun. Genau das richtige Umfeld für jemanden, der dabei ist, seine eigene Karriere zu starten.
    »Wahnsinn, das ist ja wirklich eine super Location!«, sage ich an Kai gewandt. »Danke noch mal für die Einladung!«
    Kai sieht göttlich aus. Oder besser gesagt – wie jemand, der weiß, wer er ist, und sich und der Welt nichts mehr beweisen muss. Er wirkt selbstsicher, souverän und cool und jedes Detail an ihm stimmt: die leicht verstrubbelten dunkelblonden Haare, das cremefarbene Hemd, die Designerjeans. Er wirkt sportlich und zugleich stilvoll. Aber das Beste ist: Seine Augen verunsichern mich nicht die Spur. Wenn ich ehrlich bin, im Moment wüsste ich noch nicht einmal, welche Farbe sie eigentlich haben. Auf jeden Fall sind sie nicht hellblau und allein das ist ein weiterer Pluspunkt.
    »Ich finde es ganz wunderbar, dass du gekommen bist«, sagt Kai, »du bist eine echte Bereicherung, Mia. Merkst du, wie sich alle bewundernd nach dir umdrehen? Du siehst

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