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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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versucht, Falkenstein zu stecken, dass seine Tochter alles andere als begeistert von mir ist und dass sie sich in Sachen Männer bestimmt nichts von mir sagen lässt. Aber dann fällt mein Blick wieder auf unser Foto in der Zeitung. Mia lächelt in die Kamera. Nur ich ahne, wie sehr sie sich zusammenreißen musste, um dieses Strahlen aufzusetzen, das einen glauben lässt, die Sonne geht auf. In Wirklichkeit wirbelte ihr währenddessen wahrscheinlich noch die Frage des Reporters im Kopf herum und sie fühlte sich hundeelend. So sehr, dass sie sich danach stundenlang in ihrem Zimmer verkrochen hat und nur deshalb herauskam, weil … Scheiße, kann es sein, dass sie vorhin mit mir reden wollte? Über diese dumme Sache von gestern?
    »Herr Winter, denken Sie an den Artikel«, redet Falkenstein weiter auf mich ein. »Auch die Öffentlichkeit, ja selbst die Presse, scheint der Ansicht zu sein, dass Sie bestens für den Job geeignet sind. Nun lassen Sie sich doch nicht so lange bitten. Sagen Sie zu, mein Freund! Es ist schließlich nicht für die Ewigkeit!«
    Ich öffne den Mund. Falkenstein muss erfahren, dass ich nicht nur wenig Ahnung von dem Job habe, sondern gar keine. Dass ich noch nicht einmal die paar läppischen Voraussetzungen für eine Stelle als Parkhauswächter mitbringe. Aber wenn ich das tue, kommt ans Licht, dass ich ihn von Anfang an in einem falschen Glauben gelassen und mir den Job mehr oder weniger erschlichen habe. Damit wäre die Frage um eine weitere Anstellung als Mias Begleiter zwar hinfällig, aber nicht nur das. Wahrscheinlich könnte ich auch die tausend Euro vergessen, die schon zum Greifen nah sind. Falkenstein gibt sich zwar nett und großzügig, aber letztendlich ist er ein knallharter Geschäftstyp.
    »Ich weiß natürlich nicht, wie es mit Ihrem derzeitigen Privatleben aussieht«, reißt mich Falkenstein aus meinen Überlegungen. »Sind Sie verheiratet oder leben in einer festen Beziehung? Tut mir leid, dass ich so indiskret bin und Sie das frage …«
    Ich schüttle benebelt den Kopf.
    »Hervorragend! Sehen Sie, noch ein Punkt, der für Sie spricht! Ich stelle Ihnen gerne eines unserer besten Apartments zur Verfügung. Zusätzlich zu Ihrem Gehalt, über das wir noch sprechen werden. Und natürlich haben Sie frei, wenn meine Tochter keinen Begleitschutz benötigt. Ich bin mir sicher, wir werden uns in den Details einig, wenn sich erst alles eingespielt hat. Außerdem werden Sie nicht mehr so viel zu tun haben, wenn Mias Schule wieder begonnen hat.«
    Verdammt, Falkenstein merkt genau, dass es in mir arbeitet. Er spürt, dass er mich gleich hat, wenn er noch ein bisschen hartnäckig bleibt. Und wie ich es auch drehe und wende, ich kann das Geld verdammt gut brauchen. Nicht nur für mich, sondern um Ben zu helfen, der meinetwegen fett in der Scheiße sitzt. Ich kann ihn nicht enttäuschen. Nicht noch einmal. Er zählt auf mich. Auf seinen kleinen Bruder, der bisher noch nicht sonderlich viel auf die Reihe gekriegt hat.
    Ich merke kaum, wie sich meine Lippen bewegen. »Also gut«, höre ich mich sagen, »ich kann es versuchen und dann sehen wir ja, wie es funktioniert.«
    Falkenstein atmet erleichtert auf und ich habe das Gefühl, er muss sich beherrschen, um mich nicht vor lauter Freude zu umarmen.
    »Herzlich willkommen als Mitglied der Hotelfamilie, Herr Winter!«, ruft er. »Renate soll uns etwas zum Anstoßen bringen.«
    Ich zwinge mich zu einem Lächeln, aber während wir uns die Hände schütteln, hoffe ich inständig, dass Falkenstein recht behält und seine Tochter nicht ernsthaft in Gefahr gerät. Falls doch, werde ich als Mias Bodyguard mehr als dumm aus der Wäsche schauen. Denn obwohl Mia und ihre Launen extrem anstrengend sind und die Kleine einem ganz schön auf die Eier gehen kann, würde ich es mir niemals verzeihen, wenn ihr meinetwegen etwas passiert.

Mia
    »Was hältst du von einem Drink?«, schlägt Kai vor.
    »Ja, sehr gute Idee«, sage ich, denn ich glaube, ein bisschen Alkohol würde mir tatsächlich dabei helfen, etwas lockerer zu werden und nicht bloß steif in der Gegend herumzustehen. Ich will Kai beweisen, dass er sich nicht in mir getäuscht hat. Er soll sich mit mir keine einzige Minute langweilen.
    »Sehr schön.« Kai nimmt mich bei der Hand, um mich mit Richtung Bar zu ziehen. Mein Herz macht einen Hüpfer. Wenn Janine das bloß sehen könnte!
    »Einen Cosmopolitan für die hübsche Dame«, ordert er bei dem Barkeeper, »und für mich einen Gin Sour. Und?«

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