Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
Vom Netzwerk:
Moment mal, warum stottere ich mir eigentlich einen ab? Unglaublich, dass diese kleine Göre es schafft, mich mit ihren albernen Fragen aus dem Konzept zu bringen. Wo steckt überhaupt ihre Mutter? »Nein«, sage ich bestimmt. »Nein, man heiratet nämlich nicht einfach mal schnell, verstehst du? Man muss sich schon sehr gut überlegen, wer zu einem passt.«
    Tanja blinzelt erst mich an, dann Simon, dann wieder mich. »Also, ich finde, er passt ziemlich gut zu dir«, sagt sie.
    »Tja, da bin ich mir nicht so sicher«, murmle ich ausweichend mit einem Seitenblick auf die durchtrainierten Oberarme und die Schulterblätter meines Bodyguards. »Aber weißt du was? Mir fällt da gerade etwas ein.«
    »Was denn?«
    »Die wichtigste Voraussetzung für eine Heirat ist, dass man miteinander lachen und Spaß haben kann. Sonst wird es irgendwann stinklangweilig, und das wäre ganz furchtbar, denn immerhin will man ja sein ganzes Leben lang zusammenbleiben und glücklich sein.«
    Tanja nickt gespannt.
    »Hast du vielleicht einen Wassereimer dabei?«, frage ich.
    »Ja, einen pinken mit Hello Kitty drauf.«
    »Super, dann hol ihn doch mal und mach ihn bis oben hin voll mit Wasser. Dann werden wir die Schlafmütze hier einfach wach spritzen. Mal sehen, ob er das lustig findet und darüber lachen kann, okay?«
    Tanja hüpft voller Vorfreude ein paarmal auf der Stelle auf und ab, bevor sie zu ihrem Platz rennt, wo auch ihre Mutter und ihr kleiner Bruder sind. Sie holt ihren rosa Plastikeimer, den sie randvoll mit Wasser macht und mir kichernd reicht.
    »Mach du lieber«, sagt sie und hält sich prustend die Hand vor den Mund.
    »Also gut. Auf die Plätze, fertig …«
    Weiter komme ich nicht, denn in diesem Moment schnellt Simon mit einem »Und los!« hoch, stürzt sich auf mich und reißt mir, bevor ich es überhaupt richtig schnallen kann, den Plastikeimer aus der Hand. Im nächsten Moment trifft mich ein Schwall eiskaltes Wasser.
    »Aaaaahhhiiiiiiiihhh!« Ich kreische und pruste und versuche, ihn am Arm zu packen und abzuwehren, aber natürlich ist er viel stärker als ich. Immerhin schaffe ich es aber, dass er auch nass wird. Lachend und völlig außer Puste halten wir endlich inne.
    Ich liege auf dem Rücken, Simon neben mir. Er stützt sich links von mir auf seinem Ellbogen ab und rechts von mir mit seiner anderen Hand, sodass sein Arm sich über mich wölbt. Mein Atem geht heftig und ich fühle mein Herz laut pochen. Die Augen meines Bodyguards sind auf meine gerichtet, und nachdem ich unter seinem Arm wie gefangen bin, kann ich ihnen nicht richtig ausweichen, ohne ihn zu berühren – es sei denn, ich würde meine Augen einfach zukneifen. Aber … ich will nicht. Zum ersten Mal will ich versuchen, seinem Blick standzuhalten. Erst ist es schwer und ich glaube, es kaum auszuhalten, denn mein ganzer Körper prickelt, als würden mich seine Augen mit warmem Sprudelwasser besprenkeln. Doch dann, plötzlich, habe ich das Gefühl, hineinzutauchen und mich in ihnen sicher zu fühlen. Das Wasser tropft von Simons Haaren auf die nackte Haut oberhalb meines Bikinioberteils und jeder einzelne Tropfen trifft mich wie ein klitzekleiner kitzelnder Stromschlag. Mir ist heiß, trotz der kalten Dusche, die ich gerade hinter mir habe. Ich atme seinen herben, vertrauten Duft ein, lasse ihn einfach in mich hineinströmen, ohne dass ich mich gegen seine betörende Wirkung wehre. Ich frage mich erst gar nicht, warum ich mich so gehen lasse, ich glaube, ich will es gar nicht so genau wissen.
    Simon lächelt, ich kann es am Glanz seiner Augen sehen, aber ich spüre, dieses Mal ist es kein fieses, überhebliches Lächeln, sondern ein warmes, vertrauenerweckendes, eines, auf das man gar nicht anders reagieren kann, als zurückzulächeln. Die Welt steht still. Nichts regt sich, bis auf unsere atmenden, erhitzten Körper. Ich frage mich, ob es in ihm auch so tost oder ob er mein Herz hören kann.
    »Ihr habt zusammen gelacht«, kräht plötzlich eine Stimme neben meinem Ohr und reißt mich zurück in die Wirklichkeit. »Ich hab’s genau mitgekriegt.«
    Simon rollt sich ein Stück zur Seite und gibt mich wieder frei. Seine Augen haben meine mit einem Ruck verlassen, und ich fühle mich für einen kurzen Moment so orientierungslos, als hätte mich jemand in einem dichten dunklen Wald ausgesetzt. Benommen richte ich mich auf und erblicke Tanjas lachendes Gesicht vor mir.
    »Jetzt könnt ihr heiraten.«
    »Was?«
    »Du hast doch eben gesagt, wenn ihr

Weitere Kostenlose Bücher