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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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reibe mir die Stelle, obwohl ich ihren Schlag natürlich kaum gespürt habe. Dafür fällt mir auf, dass sie mich eben das erste Mal wieder freiwillig berührt hat, seit dieser Sache mit dem widerlichen Reporter, als sie sich an meinem Jackett festgeklammert hat.
    »Jetzt im Ernst, du glaubst aber nicht wirklich, dass an diesem Klatsch was dran ist, oder?«, fragt Mia vorsichtig.
    »Hm.« Ich wiege den Kopf hin und her. »Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass du mich mit Blicken voller Verlangen verschlingst«, entgegne ich spaßhaft.
    Mia lacht, aber der sanfte Rotton auf ihren Wangen vertieft sich ein bisschen. »Quatsch. Und falls du es genau wissen willst: Ich habe dieser Viola Mertens tatsächlich erzählt, dass ich viel von dir halte, weil du ein echter Menschenkenner bist und Kai für einen super Typen hältst. Nicht, dass du dir darauf etwas einbildest. Ich dachte bloß, wenn das gedruckt wird, habe ich auch meinen Vater überzeugt. Und freiwillig hättest du bestimmt keine Werbung für Kai gemacht, das hast du eben selbst zugegeben.«
    Ich schüttle verblüfft den Kopf. »Alle Achtung, das war echt raffiniert, Miss Falkenstein. Ziemlich berechnend.«
    »Ich weiß«, sagt Mia und zieht verschmitzt ihre kleine Koboldsnase kraus. »Wenn diese Viola Mertens doch bloß nicht alles verdreht hätte …«
    »Tja«, seufze ich, »und ich habe tatsächlich kurz geglaubt, du wärst meinem unglaublichen Charme verfallen.« Ich schaue ihr mit gespielter Leidenschaft tief in die Augen. Ein paar Sekunden vergehen, in denen ich das Gefühl habe, unsere Blicke versinken tatsächlich ineinander, aber dann beendet Mia den magischen Moment wieder, indem sie laut losprustet.
    »Weißt du was, Simon? Träum weiter«, sagt sie, aber es klingt gar nicht bissig wie sonst, sondern beinahe zutraulich. Und es ist das erste Mal, dass sie mich nicht spöttisch Bodyguard oder so etwas in der Art genannt hat, sondern schlicht und ergreifend Simon. Meinen Namen aus ihrem Mund zu hören fühlt sich ungewohnt an. Ziemlich … schön.
    Mit einer raschen Bewegung, so, dass ich es gar nicht richtig mitbekomme, zieht sich Mia plötzlich ihr Kleid über den Kopf, lässt sich in ihrem hellgrünen Bikini, den sie darunter trägt, auf den Rücken fallen und blinzelt in die Sonne. Ich muss mich beherrschen, um sie nicht zu auffällig anzuglotzen, denn sie sieht einfach scharf aus. Nein, scharf ist komplett falsch. Ich überlege. Hinreißend, atemberaubend, natürlich schön passt viel besser. Mia ist heute kaum geschminkt, was sie noch zarter erscheinen lässt, und ihre Haut schimmert so samtig, dass ich gerne mit den Fingerspitzen über ihren gebräunten Arm mit den feinen hellen Härchen fahren würde, um zu spüren, wie er sich anfühlt. Sie ist zwar schlank, aber keiner dieser Hungerhaken, und hat an den Stellen, auf die es ankommt, wunderbar weiche Kurven und Wölbungen.
    Schnell lege ich mich ebenfalls flach auf den Rücken, damit ich nur noch blauen Himmel und weiße Wolken vor mir sehe.
    Ich schließe die Augen, um ein bisschen zu dösen, ertappe mich aber nur Sekunden später dabei, wie ich tatsächlich träume. Von Mia und mir und Dingen, die ganz einfach total absurd sind und ein Bodyguard auf gar keinen Fall über die Person denken sollte, die er beschützt. Und als ich merke, dass mir weder die Erinnerung an die zappelnden Goldfische noch an meinen fetten Engel auf der anderen Seite dabei helfen können, mich von meinen nicht ganz jugendfreien Gedanken abzulenken, drehe ich mich vorsichtshalber schnell auf den Bauch, damit es nicht ultrapeinlich wird.

Mia
    »Hallo? Mia?«
    Ich fahre so ruckartig hoch, dass mir erst mal schwarz vor Augen wird und sich alles dreht. Mist, ich muss tatsächlich eingedöst sein, und das in der heißen Mittagssonne. Mein Kopf fühlt sich schwer und überhitzt an und ich brauche einen kurzen Moment, bis ich wieder voll da bin. Schließlich zeichnet sich vor mir ein kleines Mädchen mit braunem Pferdeschwanz in einem roten Badeanzug ab. Sie trägt einen Block und einen Stift bei sich.
    »Kennen wir uns?«, frage ich matt.
    »Nein.« Das Mädchen lächelt schüchtern und trippelt nervös auf der Stelle herum. Ich schätze sie auf sieben oder höchstens acht. »’tschuldigung, ich dachte, du bist schon wach. Ich habe dich vorm Theater und in der Zeitung gesehen. Du hattest so tolle Kleider an, wie eine Prinzessin. Meine Mama hat mir die rosa Perlenkette gekauft, die aus dem Cinderella-Ballett. Wenn ich

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