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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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wieder den Blick senkte, war Stephen mit einem Mal so wütend, dass er mit der Faust gegen die Steinmauer hauen wollte. Gütiger Gott, es könnte nicht schlimmer stehen.
    »Was hat sie sich dabei gedacht, diesem … diesem … Arrangement zuzustimmen?«, sagte er, wild gestikulierend. Versuchte sie, ihn zu foltern?
    Hatte sie es getan? Hatte Isobel mit dem Mann geschlafen? Dieses Mal hieb er wirklich mit der Faust gegen die Wand. Gott, tat das weh!
    François riss die Augen auf, als Stephen die Hand ausschüttelte und vor sich hin fluchte.
    »Ich muss allein mit Isobel sprechen. Wann ist die beste Zeit dafür?«
    »De Roche ist oft bis spät in die Nacht weg«, sagte François und zuckte mit den Schultern. »Er zeigt sich nur selten vor dem Mittagessen im Saal.«
    »Und Isobel?«, fragte Stephen mit zusammengebissenen Zähnen. »Steht sie auch spät auf?«
    »Nein, Lady Hume steht immer sehr früh auf.«
    Er war ein verlorener Mann, dass ihn diese Kleinigkeit bereits ermutigte. Obwohl es jetzt den Anschein machte, als sei die Sache verloren, würde er hingehen, um sie zu sehen. Er musste es tun.
    »Erzähl mir, was du über de Roches Aktivitäten weißt«, sagte er, um das Thema zu wechseln.
    »Er trifft sich immer heimlich mit den Widersachern König Heinrichs«, erzählte François. »Manchmal mit Sympathisanten der Armagnacs und manchmal mit Unterstützern von Burgund.«
    »Was hat er vor?«, fragte Stephen.
    François zuckte wieder mit den Schultern. »Lady Hume sagt, wir hätten keine Beweise, aber Linnet und ich glauben, dass er in eine Verschwörung gegen König Heinrich verwickelt ist.«
    Isobel war an einen Mann wie ihren Vater gebunden, an einen Mann, dem sein Treueschwur nichts bedeutete. Ein Mann ohne Ehre.
    Dankbar über die Dunkelheit in der Kutsche, kniff Isobel die Augen zusammen. Ihre Hände wollten nicht aufhören zu zittern. Stephen. Wie zerriss es ihr das Herz, ihn zu sehen! Sie war erleichtert, dass de Roche sie aus dem Palast zerrte, ohne sie irgendjemandem vorzustellen.
    »In Caen hat es Gerüchte über Euch und diesen Carleton gegeben.« De Roches Stimme war leise und drohend. »Ich habe damals nichts darauf gegeben, doch jetzt komme ich doch ins Grübeln.«
    De Roche ergriff ihr Kinn und riss ihr Gesicht zu sich herum.
    »Wart Ihr mit ihm im Bett, während Ihr mir die Tugendhafte vorgespielt habt? Wart Ihr das, Isobel?«
    »Ihr beleidigt mich zutiefst und ohne Grund.« Sie zwang sich, mit fester Stimme zu sprechen. »Ich war mit keinem Mann im Bett außer mit Hume.«
    Er ließ ihr Kinn los und lehnte sich zurück. »Fürwahr konnte ich mir nicht vorstellen, dass Ihr eine Ehe mit mir für ein Techtelmechtel mit diesem Tunichtgut aufs Spiel setzen würdet. Ich schwöre, ich kann nicht erkennen, was Frauen in ihm sehen.«
    Er ist ein zehnmal besserer Mann als Ihr.
    Wenigstens bewahrte sie ihre Wut jetzt davor, in Tränen auszubrechen.
    De Roche sprach nicht mehr, bis die Kutsche vor seinem Haus zum Stehen kam. »Ich muss für weitere Besprechungen in den Palast zurück.« Er klang abgelenkt.
    Besprechungen darüber, was die Stadt König Heinrich antworten sollte. Wessen Seite würde de Roche einnehmen? Es war ihr inzwischen fast egal, solange er sich nur von ihr fernhielt. Ihr Fuß stand bereits auf dem Trittbrett der Kutsche, als de Roches Stimme sie aufhielt.
    »Versperrt heute Nacht nicht Eure Tür.«
    Sie nahm eine Kerze von dem verschlafenen Diener, der ihr die Tür öffnete, entgegen und versicherte ihm, dass sie den Weg zu ihrem Zimmer allein fand. Als sie an de Roches Arbeitszimmer vorüberging, erinnerte sie sich daran, wie sie dort mit ihm gesprochen hatte. Abrupt blieb sie stehen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie die verstreuten Dokumente auf seinem Tisch … de Roche, der zurückging, um etwas in einer Schublade einzusperren.
    Die abgeschlossene Schublade. Wenn er etwas zu verbergen hatte, dann wäre es dort. Vielleicht fand sie einen Hinweis auf seine wahre Gefolgschaftstreue. Sie hatte das Recht dazu, etwas zu wissen, was ihre Zukunft derart maßgeblich betraf.
    Sollte sie jetzt nachsehen? De Roche war fort, die Diener im Bett. Mit hämmerndem Herzen stand sie still da und lauschte. Kein Geräusch verriet, dass noch irgendjemand wach war. Vorsichtig stieß sie die Tür auf und schlüpfte hinein.
    Sie tastete sich durch das dunkle Zimmer zum Fenster zum Innenhof. Von dort konnte sie sehen, dass nirgendwo mehr Licht brannte, außer im Vorzimmer zu ihrem eigenen Schlafgemach, wo

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