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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Linnet vor so einem Schicksal zu bewahren. Sie wollte das Mädchen davor bewahren, ihre Unschuld an einen Mann zu verlieren, den sie verabscheute.
    Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust, als sie den oberen Treppenabsatz erreichte und die Tür zu ihren Gemächern aufstieß.
    De Roche drückte Linnet an die Wand und hielt mit einer Hand ihre Handgelenke über ihrem Kopf fest.
    »Aufhören! Sofort aufhören!«, schrie Isobel.
    Linnet schaute Isobel aus entsetzt aufgerissenen Augen an. Auf de Roches Gesicht lag ostentative Gleichgültigkeit, als er sich zu ihr umdrehte.
    »Ein Mann muss sehen, wo er bleibt, wenn er seine Braut nicht finden kann.« Er sprach mit einer kalten Gelassenheit, die beängstigender war, als wenn er die Stimme erhoben hätte. »Wo seid Ihr gewesen, Isobel?«
    »Ich … ich war im Innenhof«, stotterte Isobel. »Lasst sie gehen, Philippe. Bitte, ich flehe Euch an. Lasst sie gehen.«
    »Diese ganze Warterei auf das Verlesen des Aufgebots, diese Formalitäten kommen mir alle so … so unnötig vor«, sagte de Roche. »Geht es Euch nicht auch so, meine Liebe?«
    »Lasst Linnet gehen, und ich werde tun, was immer Ihr wollt.«
    »Was immer ich will.« Seine weißen Zähne schimmerten im Kerzenschein. »Das ist genau, was ich Euch sagen zu hören hoffte.«
    Sobald er Linnet losließ, rannte das Mädchen zu Isobel und schlang ihr die Arme um die Taille.
    De Roche zog ein Taschentuch heraus und wischte sich das Blut von den Kratzern in seinem Gesicht. »Ich sollte das Mädchen auspeitschen lassen.«
    »Nein, Philippe.«
    »Ihr werdet herausfinden, dass ich genauso liebenswürdig sein kann wie Ihr«, sagte er und wischte sich die Hände an dem Taschentuch ab.
    Isobel strich Linnet das Haar zurück und küsste das Mädchen auf die Stirn. »Geh jetzt.«
    »Ich werde Euch nicht verlassen«, wimmerte Linnet.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Isobel mit fester Stimme. Sie führte Linnet zur Tür und löste die Arme des Mädchens von ihrer Taille. Als sie sie durch die Tür schob, flüsterte sie ihr zu: »Geh zu deinem Bruder und komm nicht vor morgen früh zurück.«
    Mit einem dumpfen Geräusch legte Isobel den Riegel vor. Sie schloss die Augen und lehnte die Stirn an die Tür. Nichts konnte sie jetzt mehr retten. Sie musste bis zum Tag ihres Todes die Frau dieses finsteren und verräterischen Mannes sein.
    Sie würde jedoch Linnet aus Rouen fortschaffen. Sie nahm sich zusammen und drehte sich zu ihrem Ehemann um.
    De Roche löste bereits seinen Gürtel.

31
    Als das Klopfen nicht aufhören wollte, wirbelte Isobel herum.
    »Linnet, hör sofort damit auf!«, rief sie laut genug, dass sie auch gehört wurde. »Du musst jetzt gehen.«
    Eine männliche Stimme antwortete. »Ist Marquis de Roche bei Euch, Madame?«
    De Roche schloss seinen Gürtel, während er zur Tür stapfte. Nachdem er Isobel beiseitegeschubst hatte, schob er den Riegel hoch und riss die Tür auf. Ein älterer Diener stand auf der anderen Seite. Er rieb seine knochigen Hände aneinander und blinzelte nervös.
    »Was ist?«, verlangte de Roche zu wissen.
    Mit hoher, zittriger Stimme antwortete der Diener: »Der Besucher, den Ihr für morgen erwartet habt, Monsieur, … er … er ist gerade angekommen … und er fragt nach Euch.«
    Isobel erschrak über die Veränderung, die plötzlich in de Roche vor sich ging. Die wütende Ungeduld war verschwunden und wurde von spürbarer Angst ersetzt.
    De Roche richtete seine harten grauen Augen auf sie: »Ihr verlasst heute Nacht nicht Euer Zimmer.«
    Ohne ein weiteres Wort folgte er dem Diener hinaus.
    Isobel lag den größten Teil der Nacht wach und graute sich vor de Roches Rückkehr. Sie musste irgendwann doch eingenickt sein, denn sie schlief tief und fest, als Linnet am nächsten Morgen zurückkehrte.
    Linnet blickte sich mit zusammengekniffenen Augen in den Gemächern um. »Wo ist er?«
    »De Roche hat einen Besucher empfangen, kurz nachdem du fort warst«, antwortete Isobel. »Er ist nicht zurückgekommen.«
    Die Anspannung in Linnets Gesicht wich. »François ist auch nicht zurückgekehrt.«
    »Komm, ich weiß nicht, wie viel Zeit uns bleibt«, sagte Isobel und führte Linnet zum Fenstersitz. »Ich muss dir sagen, was ich vorhabe.«
    Wie Isobel erwartet hatte, widersetzte sich Linnet zunächst dem Plan.
    »Wir müssen den König retten«, erklärte Isobel. »Du musst versprechen, dass du deine Rolle spielst, denn es gibt keinen anderen Weg.«
    Sie verbrachten den Rest des Morgens damit, sich an

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