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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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sie. »Ich mag es nicht, wie ein Kind behandelt zu werden.«
    »Dann will ich Euch etwas sagen«, meinte Robert und wandte den Blick auf Carleton. »Ein Mann kann die Gesellschaft einer Kurtisane in aller Öffentlichkeit genießen, ohne ihre Dienste privat in Anspruch zu nehmen.«
    Woher wusste Robert bloß immer, woran sie gerade dachte?
    »Allerdings«, fuhr er fort, und ein Lächeln hob seine Mundwinkel an, »ist Stephen ein Mann, der keine Angst hat, mit dem Feuer zu spielen.«
    Mit dem Feuer spielen. Der Himmel stehe ihr bei. Jedes Mal, wenn sie ihn sah, hatte sie die Episode in dem Vorratsraum deutlich vor Augen. Fast konnte sie seinen Mund auf ihrem wieder spüren, seinen Körper an ihren gepresst, seine Hände …
    Sie konnte an kaum etwas anderes denken. War es möglich, dass ihr neuer Ehemann auch diese Gefühle in ihr weckte? War es eine Sünde, sich sehnlichst zu wünschen, dass dem so wäre?
    Sie griff nach ihrem Becher und legte den Kopf in den Nacken, um einen großen Schluck zu nehmen.
    »Stephens Familie wartet sehnlichst darauf, dass er heiratet«, sagte Robert, »bevor noch irgendein Ehemann ihn umbringt.«
    Sie verschluckte sich und spie den Wein beinahe quer über den Tisch. Zwischen zwei Hustenanfällen fragte sie: »Er hat Affären mit verheirateten Frauen?«
    »Ich schockiere Euch erneut«, meinte Robert und klopfte ihr den Rücken. »Eine feine Anstandsdame bin ich!«
    Es überraschte sie nicht, dass Carleton Affären hatte. Was sie dazu gebracht hatte, ihren Wein einzuatmen, war das plötzliche Auftauchen eines Bildes vor ihrem geistigen Auge, eines Bildes, auf dem er eine andere Frau so küsste, wie er sie geküsst hatte.
    »Für einen Mann, der um jeden Preis eine Heirat vermeiden will«, erklärte Robert, »sind verheiratete Frauen die sicherste Wahl.«
    »Er könnte Enthaltsamkeit üben.«
    Roberts lautes Gelächter sorgte dafür, dass sich einige Köpfe nach ihnen umdrehten, der von Carleton inbegriffen. »Auf diese Idee wäre ich nicht gekommen, aber natürlich habt Ihr recht.« Er nahm ihre Hand und küsste sie, als er Carletons Blick quer durch den Raum auffing. »Ich hoffe, ich bin zugegen, wenn Ihr ihm diesen Vorschlag macht.«
    Als wäre es eine Antwort auf diese Herausforderung, verließ Stephen Carleton die bezaubernde Claudette und schlenderte durch den Saal zu ihnen. Seine Begrüßungsworte waren höflich, doch das teuflische Lächeln, das er ihr schenkte, machte es Isobel unmöglich, auch nur ein einziges Wort von sich zu geben.
    Er setzte sich an Roberts andere Seite und begann ein Gespräch. »Bis zum Sommer werden wir den größten Teil der Normandie unter unserer Kontrolle haben, einschließlich deines Vaterhauses.«
    »Es wird merkwürdig sein, nach so vielen Jahren zurückzukehren«, gab Robert zu. »Und was ist mit dir, Stephen? Wann gehst du nach Northumberland, um die Ländereien deiner Familie wieder zu beanspruchen?«
    Isobel konnte nicht anders. Sie beugte sich vor und fragte: »Eure Familie hat ihre Ländereien verloren?«
    Carletons Augenbrauen schossen in die Höhe. »Das wusstet Ihr nicht? Mein Vater schloss sich den Rebellen an, genau wie Eurer.«
    Dann wusste er also über ihren Vater Bescheid. »Aber Euer Bruder steht dem König sehr nah, oder nicht?«
    »Zu meinem Glück kämpfte William auf der Seite des Hauses Lancaster«, sagte Stephen und grinste sie an. »William ist mein Halbbruder. Da er der einzige Verwandte mit einer weißen Weste war, schickte mich meine Mutter zu ihm, um in seinem Haushalt zu leben, als ich zwölf war.«
    »Aber die Ländereien Eures Vaters wurden konfisziert?«
    »Natürlich.« Er zuckte die Achseln, als ginge ihn das alles nichts an.
    »Du musst nur darum bitten«, sagte Robert, »und der König wird sie dir wieder übertragen.«
    König Heinrich erlaubte den meisten ehemaligen Rebellen oder ihren Familien, ihre Ländereien zurückzukaufen. Sie selbst hatte den Preis für die Rückgabe der Ländereien ihrer Familie bezahlt. Welchen Preis zahlte Stephen? Was konnte den König veranlassen, eine solche Schuld zu vergeben?
    »Wir haben mehr gemein, als Ihr wusstet«, sagte Stephen und hob seinen Becher. »Wir wurden beide von törichten, verräterischen Vätern gezeugt.«
    War der Verrat seines Vaters denn keine Last für ihn? Was war mit seiner Mutter? Isobel hätte ihn zu gern gefragt.
    Die Person, die an ihrer anderen Seite saß, zupfte an ihrem Ellenbogen. Sie drehte sich um und schaute in das freundliche runde Gesicht von Sir

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