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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Magen, dass ihr schwindelig wurde, als Linnet sie von dem Fenstersitz hochzerrte.
    Konnte das Mädchen sie denn nicht in Ruhe lassen? Sie blickte sehnsüchtig über die Schulter zu dem Baum hinüber. Der heftige Schlag auf ihre Wange schreckte sie auf.
    »Linnet!«
    »Ich habe Euch gewarnt«, sagte Linnet ohne einen Anflug von Reue. »Jetzt werdet Ihr essen, was ich Euch gebracht habe, und dann wascht Ihr Euch und zieht Euch an. Habt Ihr nicht dem König versprochen, Ihr würdet auf de Roche achtgeben? Ich sage Euch, er führt etwas im Schilde. Wir müssen herausfinden, was es ist, bevor es zu spät ist.«
    Zu spät? Für sie war es bereits zu spät. Aber Linnet hatte recht. Sie vernachlässigte ihre Pflicht. Wenn de Roche seine Loyalität wechselte, musste sie versuchen, ihn wieder zurückzuholen. Sie war jedoch derart erschöpft, dass sie nicht wusste, wie sie es anstellen sollte.
    »Ich werde mich ankleiden und meine Pflicht erfüllen«, sagte sie zu Linnet. So freudlos ihre Zukunft auch aussah, sie wollte nicht auch noch die Frau eines Verräters sein.
    Wie auf ein geheimes Zeichen hin klopfte es an der Tür, sobald sie angekleidet war. Sie hörte ein Flüstern, und dann erschien François vor ihr. Er musste zwanzig Zentimeter gewachsen sein, seit Stephen ihn aus Falaise mitgebracht hatte. Über Nacht war aus dem Jungen ein junger Mann geworden.
    »Es ist gut, Euch wohlauf zu sehen, Lady Hume«, sagte er mit neuer, tiefer Stimme. »Fühlt Ihr Euch besser?«
    »Danke, ja.« Sie fühlte sich tatsächlich etwas besser, seit sie etwas gegessen hatte. »Linnet hat mir gesagt, du hättest Neuigkeiten, die ich erfahren sollte?«
    »Es geht um den Marquis de Roche«, sagte François. »Linnet und ich glauben, dass er eine Verschwörung gegen König Heinrich vorbereitet. Er trifft sich spätnachts mit Männern im Salon, wo keiner der Dienstboten sie hören kann.«
    »Das hat nichts zu bedeuten«, protestierte Isobel.
    »Aber wir haben sie aus den Büschen vor dem Fenster belauscht«, erzählte Linnet.
    Gütiger Himmel, was hatten die beiden angestellt? Isobel hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sie derart vernachlässigt hatte.
    »Wir haben nicht viel mitbekommen«, gab François zu. »Aber sie reden immer wieder über König Heinrich und …«
    »Burgund und den Dauphin«, beendete Linnet den Satz für ihn.
    »Sie reden also über Politik? In diesen Zeiten reden Männer über kaum etwas anderes. Ich bin mir sicher, dass de Roche bloß tut, was er gelobt hat zu tun. Er überzeugt diese Männer davon, König Heinrich zu unterstützen.«
    Die Zwillinge schüttelten den Kopf.
    »Jedes Mal, wenn er den Namen des Königs ausspricht, klingt de Roche, als wollte er ausspucken«, sagte François, als besiegele das die Angelegenheit.
    Obwohl es keinen Grund gab, weshalb Isobel wegen der nächtlichen Treffen misstrauisch sein sollte, war ihr doch ein wenig unbehaglich zumute, weil die Zwillinge sich so sicher waren. Hatte de Roche seine Loyalität gewechselt? Um das herauszufinden, musste sie zu ihm in den Saal und herausfinden, wen er zu Gast hatte.
    Der Gedanke daran, ihn zu sehen, ließ ihre Handflächen schweißnass werden und ihre Kehle austrocknen. Es hatte jedoch keinen Sinn, das Unvermeidliche aufzuschieben.
    Sie stand auf. »Ich gehe jetzt zu ihm und rede mit ihm.«
    »Da ist noch etwas, was Ihr wissen müsst«, sagte François.
    Hörte das denn niemals auf? Isobel hätte ihn beinahe angeschnauzt, ehe sie bemerkte, dass er den Blick auf den Boden gesenkt hatte und unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat.
    »Was ist?«, fragte sie und berührte seinen Arm.
    François sprach so leise, dass sie sich vorbeugen musste, um ihn zu verstehen. »In der Stadt weiß niemand etwas von Eurer Verlobung.«
    »Das kann nicht sein«, sagte sie. »Inzwischen muss das Aufgebot bereits mindestens einmal in der Kirche verlesen worden sein.«
    François schüttelte den Kopf und blickte dann seitlich zur Tür, als wollte er sehnlichst entfliehen.
    Zu welchem Zweck zögerte de Roche es hinaus? Neuigkeiten verbreiteten sich nur langsam zwischen den englischen und französischen Teilen der Normandie, aber sie verbreiteten sich. Er konnte sie nicht ewig verstecken.
    Isobel fand de Roche in seinem Privatsalon, wo er an einem Tisch saß, der von Pergamenten übersät war. Als er sie in der Tür stehen sah, sprang er auf und kam quer durch den Raum zu ihr.
    »Ich freue mich zu sehen, dass es Euch wieder gut geht!« Er nahm ihre Hand und

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