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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Er wollte sich nicht erlauben, darüber nachzudenken.
    »Stephen!«
    Er drehte sich um und sah Jamie und Geoffrey auf sich zueilen.
    »Die Stadt hat auf die Nachricht, die du gestern losgeschickt hast, geantwortet«, sagte Jamie und hielt ihm ein zusammengerolltes Pergament entgegen.
    Stephen überflog die lange und blumige Botschaft.
    »Die Stadt wird morgen den Gesandten von König Heinrich in allen Ehren empfangen«, fasste er für Jamie und Geoffrey zusammen. »Aber sie laden meine Eskorte aus englischen Rittern ein, hier im Kloster zu bleiben, während ich meine Geschäfte in der Stadt abwickle.«
    »Du kannst nicht einwilligen, allein dort hineinzugehen«, protestierte Jamie. »Nimm wenigstens Geoffrey und mich mit.«
    »Sie werden es nicht erlauben«, sagte er. »Und es gibt auch keinen Grund dafür, da sie für meine Sicherheit garantieren.«
    »Sie garantieren dafür!«, schnaubte Jamie. »Diese Franzmänner bringen sogar Verbündete und nahe Verwandte um.«
    »Wenn sie vorhaben, ihre Garantie nicht einzuhalten«, gab Stephen zu bedenken, »können ein oder zwei Mann mich nicht retten.«
    Er würde am kommenden Morgen allein in Rouen einreiten. Binnen ein oder zwei Tagen würde er mehr über das Schicksal der Stadt erfahren. Und sein eigenes.
    Linnet eilte in den Vorraum zu Isobels Schlafgemach und warf die Tür hinter sich zu. »De Roche ist zurück!«
    Isobels Magen zog sich zusammen; ihre Gnadenfrist war um.
    »Die Diener sind in heller Aufregung, denn er war kaum im Haus, da ist er auch schon wieder gegangen«, erzählte Linnet mit vor Aufregung geröteten Wangen. »Ihr werdet es nicht glauben! Es ist alles noch schlimmer, als wir gedacht haben.«
    »Mach langsam, Linnet. Was werde ich nicht glauben?«
    »François hat die Männer reden gehört, während er bei den Pferden half«, sagte Linnet. »De Roche war in Troyes, nicht in Paris.«
    Isobel versuchte, diese Nachricht zu verstehen. »In Troyes? Sind dort nicht der Herzog von Burgund und die französische Königin?«
    Linnet nickte heftig. »Das beweist, dass de Roche den König betrügt!«
    In der Stadt war bekannt geworden, dass der Herzog von Burgund die Königin gefangen genommen und eine Gegenregierung in Troyes gebildet hatte. Jeder erwartete nun, dass Burgund demnächst sein Bündnis mit König Heinrich aufkündigte.
    »François hat gehört, wie die Männer darüber sprachen, dass Burgund mit den Armagnacs berate, wie man sich am besten gegen König Heinrich vereinige.«
    »Was hat François gemacht – sich im Stroh versteckt? Ich wünschte, er würde nicht solche Risiken eingehen. Wo steckt er jetzt?«
    »Er ist natürlich de Roche gefolgt«, sagte Linnet. »Ich habe es ihm aufgetragen.«
    »Willst du, dass dein Bruder umgebracht wird?«
    Wohl zum hundertsten Mal fragte sie sich, welchen familiären Hintergrund die Zwillinge hatten. Sie verweigerten ihr jegliche Auskunft außer dem Hinweis, dass sie Waisen waren. Eines war jedoch sicher. Linnet war nicht dazu erzogen worden, die Dienstmagd für irgendjemanden abzugeben. Sie war genauso eigensinnig, wie Isobel in ihrem Alter gewesen war.
    Sie blieben bis nach Mitternacht auf und nähten – oder gaben es zumindest vor –, während sie auf François warteten. Kurz bevor Isobel ein leises Klopfen an der Tür hörte, warf Linnet ihr Nähzeug beiseite und rannte zur Tür, um sie zu öffnen.
    »Wohin ist de Roche gegangen?«, fragte Linnet ihren Bruder, sobald sie die Tür hinter ihm geschlossen hatte. »Hast du gesehen, mit wem er sich getroffen hat?«
    »Ich bin ihm zu einem Haus gefolgt, in dem sich Sympathisanten der Armagnacs getroffen haben.«
    »Du solltest nicht alles tun, was deine Schwester dir sagt«, schimpfte Isobel mit ihm. »Das sind mächtige Männer, für die viel auf dem Spiel steht. Das macht sie gefährlich.«
    »De Roche hat mich nicht gesehen«, erwiderte Françoise schelmisch grinsend.
    Warum traf sich de Roche mit den Armagnacs? War er mit beiden Fraktionen gegen den König verbandelt? Laut sagte sie: »Es ist möglich, dass de Roche versucht, sie von der Richtigkeit von König Heinrichs Anspruch zu überzeugen.«
    Linnet gab ein ungeziemendes Schnauben von sich.
    »Er war dem König gegenüber niemals treu«, sagte François.
    König Heinrich war hier nicht so beliebt wie in England, weshalb sie sich manchmal über die tiefe Ergebenheit der Zwillinge wunderte. Aber das war, wie ihre Herkunft, etwas, worüber sie nicht mit ihr sprachen.
    »Der König muss gewarnt werden«,

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