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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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erwähnte er, dass er eine, wie er sich ausdrückte, ‚besonders verworfene Dirne‘ im Red Door hart bestraft hatte. Meiner Ansicht nach ist der Viscount nicht ganz richtig im Kopf, was ihn dazu treibt, Morde zu begehen.“
    „Wieso haben Sie das der Polizei nicht gemeldet?“, fragte Thor.
    Beale schnaubte verächtlich. „Ich bin nur ein Kammerdiener. Glauben Sie tatsächlich, die Polizei würde meinem Wort mehr Glauben schenken als dem eines Viscounts? Und außerdem kann ich, wie gesagt, keine stichhaltigen Beweise vorlegen.“
    „Wenn Sie den Mann für einen Mörder halten, warum stehen Sie dann immer noch in seinen Diensten?“, fragte Lindsey.
    „Ich bleibe, weil ich mir Vergeltung für Penny wünsche, das ist mein fester Entschluss.“
    Lindsey warf Thor einen verwirrten Blick zu. „Mr. Draugr hat mit Merricks Kutscher gesprochen, der ihn in den Mordnächten in seinen Club fuhr.“
    „Er sagte mir, dass er jeweils am nächsten Tag über den gewaltsamen Tod einer Frau erfuhr“, setzte Thor hinzu, „und sich deshalb so genau erinnerte.“
    Lindsey straffte sich, während ihr ein Gedanke durch den Kopf schoss. „Rudy ist gleichfalls Mitglied bei White’s. Ich bitte ihn, sich umzuhören, vielleicht kann er herausfinden, ob Stephen tatsächlich dort war, und wenn ja, um welche Zeit er die Clubräume verließ.“
    Es würde keine leichte Aufgabe sein, ihren Bruder zu diesem Schritt zu bewegen. Er und Stephen hatten beide in Oxford studiert. Stephen war fast vier Jahre älter, und Rudy hatte zu ihm aufgeblickt wie zu einem Helden. Er würde nicht glauben, dass der Viscount zu einem Mord fähig wäre.
    „Seit dem Mord an der ersten Frau sind sechs Monate vergangen“, gab Beale zu bedenken. „Ich glaube kaum, dass sich noch irgendwer genau an diese Zeit erinnert.“
    „Vielleicht nicht“, sagte Lindsey. „Aber es besteht immerhin eine Chance. Und der zweite Mord liegt nur wenige Wochen zurück.“
    Sie redeten noch eine Weile, überlegten verschiedene Ansätze, besprachen Einzelheiten, die ihnen auf der Suche nach stichhaltigen Beweisen behilflich sein könnten. Am Ende des Gesprächs schob Lindsey dem Kammerdiener einen Beutel mit Münzen über den Tisch.
    Er schob ihr den Beutel wieder zu. „Ich will kein Geld. Ich habe Penelope geliebt. Obwohl ich vielleicht zu alt war für sie, habe ich sie geliebt. Es ist mir ein großes Anliegen, dass ihr und den anderen Frauen Gerechtigkeit widerfährt. Wenn ich etwas Nützliches erfahre, melde ich mich bei Ihnen.“
    Mit einem letzten unsteten Blick durch das Lokal erhob er sich.
    Lindsey blickte ihm betroffen hinterher, als er durch die Glastür verschwand, versuchte ihre Gedanken zu ordnen und fragte sich beklommen, ob Stephan tatsächlich ein Mörder war. Als sie sich Thor zuwandte, bemerkte sie seinen glutvollen Blick auf sich ruhen, und alle Gedanken an Merrick waren vergessen.
    „Thor …“ Beim Klang ihrer Stimme setzte er eine unbeteiligte Miene auf, nur ein winziger sehnsüchtiger Funke glomm in seinen Augen. Lindseys Herz weitete sich vor Liebe zu ihm. „Danke … Danke für deine Begleitung.“
    Er schüttelte den Kopf und strich sich fahrig durchs Haar. „Wir sollten nicht zusammen sein, Lindsey. Das weckt schmerzliche Erinnerungen an glückliche Stunden mit dir. Ich denke an deinen schönen Körper, deine zarte Haut, deine Leidenschaft und wünsche mir nichts sehnlicher, als die Zeit zurückzudrehen.“
    Ein trockenes Schluchzen entrang sich ihr. „Vielleicht … vielleicht könnten wir uns noch einmal treffen … nur ein einziges Mal …
    Seine Kinnpartie verhärtete sich. „Es ist vorbei, Lindsey. Das weißt du so gut wie ich.“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie wandte das Gesicht ab. Es war vorbei. Sie war es, die ihre Beziehung beendet und damit das Richtige getan hatte, wie sie sich einredete.
    Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie Leif und Krista sich ihrem Tisch näherten.
    „Sie wollen wissen, was wir erfahren haben“, sagte Thor.
    „Ja … ja, natürlich.“ Lindsey war froh um die Ablenkung, als Thor ihnen berichtete, was sie von Merricks Kammerdiener erfahren hatten.
    Aber ihr Herz war wund vor Trauer.

22. KAPITEL
    In dieser Nacht schlief Lindsey schlecht, träumte von Thor, wie sie mit ihm lachte und scherzte, wie sie seinen edlen Hengst ritt, wie er sie in den Armen hielt, sie küsste, sie zärtlich und stürmisch zugleich in Besitz nahm.
    „Guten Morgen, Miss. Zeit, aufzustehen.“
    Sie stöhnte auf und

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