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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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langsam dahin.
    Endlich war es vier Uhr. Thor verließ seinen Arbeitsplatz und verschwand. Lindsey winkte Krista einen Abschiedsgruß zu, nahm ihren Umhang vom Messinghaken an der Wand und verließ das Büro.
    Es war kein schlechter Tag für einen Spaziergang, die Sonne stand tief am Himmel, die Temperatur war noch erträglich, nur ein frischer Wind zerrte an ihren Röcken, und in der Ferne brauten sich Wolken zusammen.
    „Es wird bald regnen“, sagte Thor und ging neben ihr her. „Es wäre besser, den Spaziergang auf einen anderen Tag zu verlegen.“
    „Ich muss mit dir über eine Sache reden, die keinen Aufschub duldet. Der Regen wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Was ich dir zu sagen habe, ist sehr wichtig, und es dauert nicht lang.“
    Er nickte, hob die Hand und zog ihr die Kapuze über den Kopf, nahm sie bei der Hand und führte sie in den Park. An einem stillen Weiher nahmen sie auf einer Bank Platz.
    Thor wandte ihr das Gesicht zu. Sie bemerkte den Schatten eines Stoppelbartes und sehnte sich danach, seine raue Wange zu berühren und das Grübchen an seinem Kinn zu küssen.
    „Was hast du mir zu sagen?“
    Lindsey verbannte ihre träumerischen Gedanken und holte tief Luft. „Vor einigen Tagen eröffnete mir meine Mutter, es sei höchste Zeit für mich zu heiraten.“
    Thor schwieg, nur seine Schultern strafften sich.
    „Meine Eltern haben mit einigen Männern gesprochen, die sie für geeignete Heiratskandidaten halten und …“
    „Deine Eltern wollen einen Ehemann für dich suchen?“
    „Das ist in Adelskreisen keine Seltenheit.“
    Er nickte. „So ist es auch Brauch auf unserer Insel.“
    „Ich war mir nie sicher, ob ich je heiraten will … bis ich dir begegnete.“
    Sie hoffte, Thor würde etwas sagen, was ihr dieses Gespräch erleichtern würde, aber er schwieg. „Was ich versuche, dir zu sagen, ist, dass ich nicht irgendeinen standesgemäßen Gentleman heiraten will, den meine Eltern für mich aussuchen. Ich will dich heiraten, Thor.“ Ich liebe dich, setzte sie im Stillen hinzu.
    Er starrte sie an, als habe sie den Verstand verloren. „Das kann nicht dein Ernst sein. Ich habe weder Vermögen noch Titel. Meine Zukunft liegt im Ungewissen. Ich kann nicht heiraten, keine Frau – und dich schon gar nicht.“
    „Geld spielt keine Rolle für mich. Wenn man jemanden liebt …“
    „Sag bloß nicht, du liebst mich.“
    „Wieso nicht? Du weißt doch, dass es so ist.“
    „Ich weiß nur, dass du nicht klar denken kannst. Wir können nicht heiraten. Das wusstest du von Anfang an.“
    Lindseys Herz klopfte bang. Sie hatte damit gerechnet, dass er anfangs protestieren würde, aber nur so lange, bis er erkannte, dass es ihr ernst mit ihrem Angebot war. Wenn er das erst begriff, würde er freudig seine Zustimmung geben.
    Sie setzte sich aufrecht hin. „Wir müssen heiraten, Thor. Du hast mir meine Unschuld genommen. Es ist deine Pflicht, mich zu heiraten.“
    Sein Blick erforschte ihr Gesicht, seine Miene blieb verschlossen. „Hör mir bitte zu, Lindsey. Du weißt, dass wir nicht heiraten können. Ich bin nicht der richtige Mann für dich und werde es nie sein.“
    „Aber …“
    „Hör auf damit. Mach die Situation nicht schwieriger, als sie bereits ist.“
    Sie schluckte; ihre Selbstsicherheit begann zu schwinden. „Ich dachte, es sei dein Wunsch, mich zu heiraten, es würde dich glücklich machen, mich zur Frau zu nehmen.“
    Er wandte den Blick ab. Als er sie wieder ansah, waren seine Augen verdunkelt. In seinem Blick spiegelte sich ein innerer Aufruhr, den sie nicht zu deuten wusste. Er erhob sich, trat ans Ufer des stillen Weihers, stand von ihr abgewandt mit gespreizten Beinen da und starrte vor sich hin. Ein Wildentenpärchen strich über das Wasser, das grüne Kopfgefieder des Erpels glitzerte in den letzten Sonnenstrahlen, aber Thor hatte keinen Blick dafür.
    Lindsey hielt den Atem an, flehte innerlich, er möge einsehen, dass sie zueinandergehörten und jedes Hindernis, das vor ihnen lag, überwinden konnten.
    Als er sich umdrehte und sich ihr wieder näherte, waren seine Gesichtszüge versteinert.
    „Du glaubst, ich sei verpflichtet, dich zu heiraten, dabei hast du mir selbst gestanden, dass du keine Jungfrau mehr bist. Was ich mir nahm, hast du mir freiwillig gegeben. Oder willst du das etwa leugnen?“
    Beklommenheit krallte sich um ihr Herz. „Das leugne ich nicht. Ich war keine … keine Jungfrau. Aber du hast behauptet, es stört dich nicht.“
    Sein Gesicht

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