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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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verhärtete sich nur noch mehr. „Ich bin nicht der Richtige für dich. Du brauchst einen angesehenen Gentleman, und der werde ich niemals sein.“
    Das Atmen fiel ihr schwer. „Das kümmert mich nicht. Ich liebe dich und will immer mit dir zusammen sein.“
    Er beugte sich vor, seine blauen Augen schossen kalte Funken. „Begreifst du denn nicht? Ich habe dich gehabt. Ich habe deinen schönen Körper genossen, aber nun bin ich deiner überdrüssig geworden. Ich bin kein Mann, der sich nur mit einer Frau zufriedengibt. Das musst du doch wissen. Tu das, was deine Familie für richtig hält, und heirate den Mann, den dein Vater für dich erwählt hat!“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Das … meinst du nicht ernst. Das sagst du nur, weil du denkst, ich müsse meinem Vater gehorchen.“
    „Er hat die richtige Entscheidung getroffen, für dich und für mich.“ Er zog sie auf die Füße und führte sie mit festem Druck am Arm den Weg zurück, wo ihre Kutsche wartete. Sie kämpfte gegen ihre Tränen, als Thor den Wagenschlag öffnete und sie zwang, einzusteigen.
    „Deine Zukunft liegt vor dir. Meine Zukunft liegt immer noch im Dunkeln.“
    Fassungslos starrte sie ihn durch das offene Wagenfenster an. „Ich muss die Wahrheit wissen – willst du wirklich andere Frauen?“
    Thor hob seine breiten Schultern.„Wir hatten viel Vergnügen miteinander. Die Zeit mit dir war sehr angenehm. Aber ich bin ein Mann mit großem Appetit. Und das weißt du, Lindsey.“
    Sie ließ sich ins Polster zurückfallen und schloss die Augen, weil sie seinen Anblick nicht länger ertrug. Ihr gepeinigtes Herz zersprang in tausend Splitter. Als die Karosse sich in Bewegung setzte, rollten ihr heiße Tränen über die Wangen. Wie konnte sie sich nur so geirrt haben? Wieso hatte sie ihn nicht durchschaut?
    Wieder durchbohrten Dolchstiche ihr wundes Herz. Sie weinte bitterlich um die Liebe, die sie nie gehabt, und um die Träume, die sie verloren hatte.
    Zwei Tage später stand Thor vor den Büros von Capital Ventures und trommelte mit der Faust gegen die Tür. Von Zorn und Seelenpein zerfressen, konnte er kaum einen klaren Gedanken fassen. Wenn dieser Wilkins ihn nicht betrogen hätte …
    Allerdings hatte ihn nicht nur seine finanzielle Situation gezwungen, sich Lindsey aus dem Herzen zu reißen. Er hatte ihr die Wahrheit gesagt. Er war nicht der richtige Mann für sie, daran ließ sich nichts ändern.
    Er bearbeitete die Tür noch einmal mit Fäusten, bis sie schließlich geöffnet wurde. Der blonde Sekretär stand vor ihm, dem die Augen beinahe aus den Höhlen quollen.
    „Wo ist er?“, fragte Thor mit donnernder Stimme. „Wo ist Silas Wilkins?“
    Der junge Mann schluckte schwer. „Ich soll Ihnen ausrichten, er ist geschäftlich verreist. Und ich weiß nicht, wann er wiederkommt.“
    Thor packte den Burschen beim Revers seines braunen Gehrocks und hob ihn hoch. „Wo ist er?“
    „Ich bin … nicht befugt, Ihnen das zu sagen.“
    Thor schüttelte ihn heftig.
    „E… er besitzt ein Haus in Kent. Kurz nach Ihrem letzten Besuch reiste er ab.“
    „Und wo finde ich dieses Haus in Kent?“
    Der bejammernswerte Mann stammelte die Wegbeschreibung zu einem Landhaus am Rande des Dorfes Westerly. Thor lockerte seinen Griff, und der Sekretär stand wieder auf den Füßen. „Bitte sagen Sie ihm nicht, dass Sie das von mir wissen.“
    Thor knurrte. „Ich habe nicht vor, viel mit dem Kerl zu reden.“ Er wollte nur sein Geld von dem Betrüger, mehr nicht.
    „Wenn ich nicht auf die Stellung angewiesen wäre, hätte ich längst gekündigt“,versicherte der junge Mann.„Mr. Wilkins ist kein ehrlicher Mensch.“
    Thor nickte nur. Wilkins war ein Scharlatan. Er hatte seine Zertifikate gestohlen und sie durch wertlose Fälschungen ersetzt.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und stapfte wütend die Straße entlang. Seit seiner Unterredung mit Lindsey hielt ihn nur sein Zorn aufrecht. Er hatte sie belogen, die Liebe, die sie für ihn zu empfinden glaubte, in den Schmutz gezogen und sie zutiefst verletzt.
    Als er sich seiner Wohnung näherte, ebbte sein Zorn allmählich ab. Er fühlte sich leer und ausgebrannt. Sein Geld würde er bekommen, daran zweifelte er nicht. Aber Lindsey hatte er für immer verloren.
    Mit letzter Kraft stieg er die Treppe hinauf und öffnete die Tür. Er hatte Lindseys Gefühle für ihn zerstört und damit einen Teil von sich selbst. Sein Herz war kalt und leer, er litt unsägliche Schmerzen. Sein Bruder hatte recht. Er

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