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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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meinerseits, Lieutenant Harvey.“ Sie begannen eine höfliche Unterhaltung, sprachen vom Wetter und stellten fest, dass sie gemeinsame Bekannte hatten. Wie sich herausstellte, waren die Harveys mit dem Duke of Linfield verwandt, was dem gut aussehenden Lieutenant ein gewisses gesellschaftliches Ansehen verlieh.
    Tante Dee entfernte sich mit Mrs. Harvey und gab Lindsey so die Gelegenheit, allein mit dem Lieutenant zu sprechen. Fest entschlossen, den Blick nicht in Thors Richtung schweifen zu lassen, näherte sie sich am Arm des Polizeibeamten dem Tisch mit den Erfrischungsgetränken. Er holte für beide ein Glas der fruchtigen kalten Bowle und führte Lindsey zu zwei freien Stühlen an der Wand, etwas abseits vom Gedränge.
    „Meine Mutter sagte mir, Sie bereiten einen Artikel über unsere Polizeiarbeit vor. Wie kann ich Ihnen dabei behilflich sein?“
    Sie schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln. „Mein Interesse gilt vorwiegend den polizeilichen Ermittlungen in Verbrechensfällen. Als Beispiel verwende ich die Mordfälle in Covent Garden. In diesem Zusammenhang würde ich gerne wissen, in welcher Form das Kriminaldezernat Beweise und Indizien sammelt und zu welchen Erkenntnissen Ihre Abteilung in diesen Fällen bisher gelangt ist.“
    Er furchte die Stirn. „Ein ziemlich unerquickliches Thema für eine junge Dame.“
    Unverwandt sah sie ihn an. „Ja, mag sein. Bedauerlicherweise bin ich als Journalistin gezwungen, mich auch mit solchen Themen zu befassen, und im Augenblick sind unsere Leserinnen verständlicherweise sehr an den Mordfällen interessiert. Ich hoffe, Sie können mich in meiner Arbeit unterstützen.“
    „Ich fürchte, die Fakten und die Beweislage sind der Öffentlichkeit zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugänglich. Absolute Geheimhaltung ist erforderlich, um den Kreis der Verdächtigen einzuengen und den Täter bald zu überführen.“
    „Verstehe. Ich wünschte, ich hätte meinen Notizblock mitgenommen. Bereits das sind hochinteressante Informationen.“ Ihr Lächeln war zuckersüß, und sie hoffte, er würde sich geschmeichelt fühlen. Kokettieren war nicht unbedingt ihre Stärke, aber sie musste alle Mittel einsetzen, um sich ihrem Ziel zu nähern. „Denken Sie, es besteht die Chance, dass wir uns morgen zu einer Tasse Tee treffen und uns eingehender damit befassen?“
    Der Vorschlag schien ihm zu gefallen. Er nickte. „Das lässt sich arrangieren, wobei der Stand unserer Ermittlungen, wie gesagt, zum großen Teil der Geheimhaltung unterliegt.“
    „Dafür habe ich vollstes Verständnis; dennoch wäre ich Ihnen sehr dankbar für ein kurzes Gespräch. In der Nähe unserer Redaktion gibt es ein kleines Kaffeehaus … mit einer netten Terrasse, wo man draußen sitzen kann. Kennen Sie das Pear Tree?“
    „Pear Tree. Ja, das kenne ich. Sagen wir um ein Uhr?“
    Sie strahlte ihn glücklich an. Hätte sie Grübchen aufzuweisen gehabt, was leider nicht der Fall war, hätte ihr Lächeln ihre Grübchen noch vertieft. „Das wäre wunderbar.“
    Sie plauderten noch eine Weile, bevor der Lieutenant sie wieder zu ihrer Tante führte. All das affektierte Getue und gezierte Lächeln hatte sie erschöpft, und sie hätte sich am liebsten verabschiedet und wäre gegangen. Aber in diesem Moment tauchten Thor und Krista auf. Thor machte ein finsteres Gesicht.
    „Wer war dieser Mann?“
    „Ein Polizeibeamter im gehobenen Dienst, Lieutenant Michael Harvey. Ich erhoffte mir von ihm Informationen, die meinem Bruder helfen könnten.“
    „Und, hatten Sie Erfolg?“
    „Noch nicht, aber der Lieutenant will sich morgen mit mir treffen. Vielleicht …“
    „Er hat Sie angeschmachtet wie ein Mondsüchtiger.“
    Abwehrend schüttelte sie den Kopf. „Sie müssen sich irren. Der Lieutenant war lediglich höflich zu mir.“
    „Es war deutlich zu sehen, dass er Sie begehrt, und Sie haben ihn dazu ermuntert.“
    Die Vorstellung, dass ein gut aussehender Mann sie begehrenswert fand, schmeichelte ihr, auch wenn es vermutlich nicht stimmte. Lindsey entsprach nicht dem Typ der blonden englischen Rose, sie war auch nicht vollbusig und üppig wie Krista. Umso mehr gefiel ihr Thors Bemerkung.
    „Wie Sie wissen, brauche ich Hinweise, und es ist wichtig, mir seine Unterstützung zu sichern.“
    Thor brummte etwas in sich hinein.
    Lindsey wandte sich an Krista. „Ich dachte, Leif begleitet dich.“
    „Er hat eine Besprechung, die ich dummerweise vergessen habe.“ Sie lächelte ihren Schwager an. „Thor war so freundlich,

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