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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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Freundin meiner Tante Delilah ist Polizeibeamter im gehobenen Dienst. Es werden eine Reihe hochgestellte Beamte erwartet, darunter auch jener Lieutenant Harvey. Die Freundin meiner Tante will mich ihm vorstellen.“
    „Ich warne dich, neugierige Fragen könnten gefährlich für dich werden, Lindsey.“
    „Auf einem Ball, bei dem der Polizeipräsident anwesend ist, kann mir doch kaum etwas zustoßen.“
    „Mag sein. Leif und ich sind jedoch der Meinung, du solltest jemanden an deiner Seite haben, wenn es dir damit ernst ist, heikle Fragen über die Morde zu stellen … eine Art Leibwächter, wenn du so willst. Jemand, der in deiner Nähe ist, falls …“
    „Ich brauche keinen Leibwächter.“
    „Das nicht, dennoch wäre es klug, eine Art Beschützer zu haben, falls du in Schwierigkeiten gerätst.“
    Lindsey überlegte einen Moment. „Und an wen hast du dabei gedacht?“
    „Wir dachten an Thor. Er ist absolut zuverlässig und …“
    „Auf keinen Fall!“
    „Genau das sagte ich damals auch, als mein Vater vorschlug, mich von Leif beschützen zu lassen, und eines Nachts hat er mir das Leben gerettet.“
    „Aber das war doch eine völlig andere Situation.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher. Du hast keine Ahnung, wer der Mörder sein könnte, weißt nicht, aus welcher Gesellschaftsschicht er kommt, in welchen Kreisen er verkehrt und ob er etwas von deinen Nachforschungen erfahren könnte. Du hast dich ja bereits umgehört, nicht wahr? Du könntest dich in echte Gefahr begeben, Lindsey.“
    Derlei Überlegungen hatte sie noch nicht angestellt. Krista war eine kluge Frau, deren Rat Lindsey sehr schätzte. „Selbst wenn ich einwilligte, kann ich mir nicht vorstellen, dass Thor sich dazu bereit erklären würde.“
    „Du bist eine Freundin der Familie. Natürlich wird er sich bereit erklären.“
    Demnach hatte Krista ihren Schwager offenbar noch nicht in ihren Plan eingeweiht. „Nun ja, ich kann es mir ja mal durch den Kopf gehen lassen. Heute Abend bin ich jedenfalls bei dem Wohltätigkeitsball in Begleitung meiner Tante vollkommen sicher.“
    „Ja, gewiss. Außerdem sind Leif und ich ebenfalls eingeladen. Du bist also nicht allein.“
    Absurderweise fühlte Lindsey sich erleichtert. Ihre Freunde waren zwar überfürsorglich, dennoch war sie froh, dass es Menschen gab, auf die sie sich verlassen konnte.
    „Schön, dann sehen wir uns also später“, sagte sie.
    Krista lächelte zuversichtlich, aber Lindsey spürte ihre Besorgnis.
    Ihre eigene größte Sorge bestand jedoch darin, wie rasch sie beweisen konnte, dass ihr Bruder zu Unrecht beschuldigt wurde, ein Mörder zu sein.
    Krista eilte durchs Haus auf der Suche nach Leif. Sie hatte ihn dazu überredet, sie zu diesem Ball zu begleiten, und nun konnte sie ihn nicht finden.
    „Haben Sie meinen Gemahl gesehen?“, fragte sie den Butler Simmons, einen älteren Herrn mit grauen Schläfen und beinahe durchsichtig dünner Haut. „Um diese Zeit müsste er doch längst zu Hause sein.“
    „Verzeihung, Mylady, dieses Billet wurde für Sie abgegeben.“ Er reichte ihr einen Umschlag, auf dem ihr Name in Leifs kühner Handschrift geschrieben stand. Sie brach das Wachssiegel und las die Botschaft, mit der er sie wissen ließ, dass er später nach Hause kommen würde, da er eine Besprechung mit seinen Geschäftspartnern Dylan Villard und Alexander Cain hatte, was Krista, wie er richtig vermutete, vergessen hatte.
    „Danke, Simmons.“ Mit dem Billet in der Hand eilte sie nach oben. Sie hatte Lindsey versprochen, den Wohltätigkeitsball mit Leif zu besuchen, nun aber war er verhindert. Es spielte eigentlich keine Rolle, redete sie sich ein, da der Freundin unter so vielen Polizeibeamten gewiss keine Gefahr drohte.
    Dennoch, Lindsey würde heikle Fragen stellen, und das würde Kreise ziehen. Möglicherweise hatte schon jemand Wind von ihren Nachforschungen bekommen, jemand, dem es nicht behagte, dass sie herumschnüffelte und vielleicht Dinge zutage förderte, die den Schuldigen an den Galgen bringen könnten.
    Krista trat an ihren Schreibtisch und schrieb Thor eine kurze Nachricht, in der sie ihn bat, auf seinem Heimweg vom Hafen vorbeizuschauen. Leif und Thor hatten etwa die gleiche Kleidergröße, und Thor konnte sich Weste und steifen Kragen ausborgen, die er sich bislang strikt geweigert hatte, zu tragen. Er würde brummig reagieren, aber letztlich würde er Krista gewiss den Gefallen tun und sie zum Ball begleiten.
    Sie eilte wieder nach unten, reichte

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