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Mein Name ist Eugen

Mein Name ist Eugen

Titel: Mein Name ist Eugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Schädelin
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Gottes willen aufschneiden, vielleicht nur hinten, und wenn man ihn dann wieder an die Wand hänge, so sehe man von vorne rein nichts.
    Aber der Alte blieb fest.
    Da heulte der Wrigley los wie ein Schlosshund — so erzählt es wenigstens der Eduard — und jammerte: Oi, oi, oi, jetzt sei alles aus, jetzt müsse er in die Aare oder in die Fremdenleschion! Oi, oi, oi, er solle doch Erbarmen haben und aufschneiden! Er gebe ihm all sein Hab und Gut: Das Trottinett und das Bankbüchlein und, wenn er einmal konfirmiert werde, seine Armbanduhr, aber aufschneiden müsse er!
    Doch der Spengler blieb eisern, Erbarmen hin oder her.
    Dafür gebe er ihm einen guten Rat: Sie sollten doch einmal zu einem Arzt. Der habe viel feinere Instrumente und könne sicher etwas ausrichten.
    Das schlug ein! Der Wrigley strahlte inwendig, weil ihm der Doktor Ebenezer Bischof zu Hause in den Sinn kam. Der war ja seit dem Brand immer noch ein wenig plämpläm, und dem konnte man schon irgend etwas aufbinden, ohne dass er etwas merkte, und im übrigen gebe es ja ein Arztgeheimnis, und das sei in diesem Fall ein Segen.
    Der Wrigley setzte von nun an getrost all seine Hoffnungen und Karten auf den Ebenezer: Ein Arzt könne alles. Der Vater vom Ruedeli Känzig habe doch zum Beispiel einmal einen ganzen Bierverschluss geschluckt, als er einen furchtbaren Durst hatte und zu hastig trank, und den habe doch der Arzt ohne alle Mühe herausgeangelt; und auch der Professor Egli habe kaum mit der Wimper gezuckt, als er, Wrigley, beim Durchleuchten zum Jux eine riesige Sicherheitsnadel mit Leukoplast an den Brustkasten geklebt habe, und der Arzt meinte, sie sei in der Lunge. Der Professor habe nur ganz lässig von operieren gemurmelt, und er sei erst in dem Moment aufgeregt und wild geworden, als er den Scherz erkannte. Und so werde es dem Ebenezer sicherlich ein leichtes sein mit diesem Helm, den er ja nur äusserlich habe.
    Seelenruhig schickte Wrigley den Eduard heim. Es sei jetzt schon stockdunkel, und er könne es ohne Gefahr allein wagen.
    Der Wrigley erzählte zum Schluss, der Ebenezer habe nachgeschaut und gefunden, dass vom Schläglein mit dem Morgenstern die Backe geschwollen sei und er nur aus diesem Grunde den Helm nicht abziehen könne. Er solle jetzt nur ruhig sein. Zu tun habe man weiter nichts, als zu warten, bis die Geschwulst auftaue. Am besten sei es, er gehe jetzt ins Bett und warte das übrige dort ab.
    Und deshalb fand ich ihn auf dem Nest, auf dem Kopf den Helm und auf den Knien das Franzbuch, so wegen dem Zeitvertreib.
    ---Ja, und dann ging es weiter. Unschafflich ging es, und ich denke nicht gern daran.
    Wir berieten nämlich, was jetzt geschehen solle. Es brauche ja nur jemand hereinzukommen, dann hatten wir den Salat, und das musste verhindert werden.
    Zuerst dachte ich an den Schrank. Das wäre das einfachste gewesen; aber der Wrigley hielt diesem Plan zornig entgegen, er verzichte lebhaft darauf, stehend zu übernachten, und übrigens sei dort alles voll Naphtalin, und das gebe den Haarwurm.
    Ja, was nun? Die Türe abzuschliessen nützte auch nicht viel, denn einen Ausweg gab es für uns nicht mehr, wenn jemand klopfte und dann ohne weiteres darauf kam, dass etwas nicht stimme. Ach, wären wir doch in meinem Zimmer gewesen, wo jetzt der blöde Bischof wohnt, dann wäre alles einfach gegangen: Am Blitzableiter hinunter, wenn jemand kam. Aber hier im Parterre hatten die Fenster dicke Gitter.
    Der Wrigley überlegte so krampfhaft, dass er das Visier aufklappen musste, um das viele Kondenswasser vom Denken hinauszulassen. Immer sagte er, es müsse doch etwas Einfaches und trotzdem Spannendes geben, was uns schütze. Das war echt Wrigley! Immer möglichst spannend! Und darum verwundert es nur den, der ihn nicht kennt, als er endlich aufsprang und mit einer grandiosen Idee auf wartete, die ihn mit einem Schlage aller Sorgen enthebe, jetzt sei das Problem gelöst, und zwar nach allen Regeln der Kunst.
    Lieber Leser, höre du diesen furchtbaren Geistesblitz: Er sagte: So, er gehe jetzt ins Bett. Ich aber solle aufbleiben, mit einem Stuhl zur Türe sitzen, einen Hammer beschaffen, und dann solle ich jedermann, der die Schwelle übertrete, mit einer Bleinarkose betäuben, das heisst auf deutsch: Mit dem Hammer eins oben auf. Der Hadschi Halef Omar Ben im Karl May habe das einmal mit dem Schut so gemacht, und das sei prima gegangen. Es brauche nur so ein zartes Schläglein mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, und schon sei der Patient

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