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Mein Name ist Eugen

Mein Name ist Eugen

Titel: Mein Name ist Eugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Schädelin
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einmal, dass nichts über Vergesslichkeit geht.
    Ich setzte schleunig eine zerknirschte Miene auf und sagte ihm, er habe richtig erraten, aber es tue uns leid, und wir wollen es nie mehr tun.
    Der Alte lachte ein wenig und sagte schmunzelnd, das hätte ich ihm doch von Anfang an beichten können, statt solche Spargementer zu machen. Es sei jetzt gut für ein andermal. Ich könne an diesem Falle wieder einmal sehen, dass es doch immer am besten und einfachsten sei, bei der Wahrheit zu bleiben, denn wohlverstanden, ehrlich währe auch heutzutage noch am längsten.
    Und dann musste ich ihm noch die Erlebnisse bei der Fischerei erzählen. Das war weiter nicht schwierig, brauchte ich doch nur diejenigen vom Mittwoch aufzufrischen und am Schluss beizufügen, der Wrigley sei noch an der Aare geblieben, weil er einmal die Nachtfischerei bei Mondschein ausprobieren wolle. Wie ihm nämlich der alte Kaltenrieder gesagt habe, beissen die Schleien nach Sonnenuntergang am liebsten. Drum könne es vielleicht noch einige Zeit dauern, bis er nach Hause komme. Ich hätte ihn zwar noch gewarnt, nicht länger zu bleiben, aber der Herr Stalder kenne ja seinen Sohn in solchen Sachen.
    Ganz wider Erwarten war also alles aufs beste geregelt, und doch nagte eine ungefreute Angst in mir: Was in aller Welt war mit dem Wrigley passiert, dass das Kalb noch nicht zu Hause war?
    Ich fing an, auf meinem Stuhl zu ranggen , den mir Herr Stalder angeboten hatte, um mit mir Fischereierfahrungen auszutauschen, aber ich empfahl mich möglichst schnell mit der Ausrede, ich habe noch Aufgaben zu machen.
    Kaum war ich draussen, rannte ich schnurstracks zum Spengler. Doch die Bude war geschlossen, und in keinem einzigen Fenster brannte mehr Licht.
    Ich suchte in der Gegend des Museums, trotzdem ich wusste, dass dort nichts zu finden sei. Dann sondierte ich noch einmal bei Stalders, wo der Vater immer noch schmunzelte und sagte, dem wolle er einen Denkzettel verabreichen, wenn er heimkomme.
    Zehn Uhr vorbei und immer noch kein Wrigley! So blieb mir nichts anderes übrig, als droben so ruhig wie möglich Gutenacht zu sagen und mich noch fragen zu lassen, was mir eigentlich fehle?
    Und dann kam ich in mein Zimmer.
    Sitzt da nicht der Wrigley vornübergeneigt auf seinem Nest, auf dem Kopf den Helm und auf den Knien das Franzbuch!
    Ja, und während der Zeit, die ich brauchte, um mich zu fassen, kann ich nun erzählen, was unterdessen gegangen war.
    Der Eduard hatte heute nachmittag also den Leiterwagen samt Sack zum Spengler gefahren. Unterwegs äusserte der Wrigley beständig Zweifel, ob sie der alte Schlosser (so hiess der Spengler dummerweise) nicht zum Teufel jage, wenn er den Helm sehe. Oder ob er wohl sogar zum Verrätschen greife?
    Aber der Eduard sagte, o nein, das sei nicht so einer, der verstehe Spass, denn zum Beispiel das mit dem Serviettenring habe er damals hervorragend gemacht.
    Ja, das war einst wirklich auch so ein blödes Ereignis gewesen, als der Eduard einmal nach dem Essen aus Langeweile oder weiss nicht was, den Serviettenring in den Mund getan hatte und ihn nicht mehr herausbrachte, weil er zu gross war. Er war damals zu diesem Spengler gerannt und muss ein wenig komisch ausgesehen haben, als er mit offenem Maul erklären wollte, er solle ihm das Ding mit einer Blechschere herausoperieren, aber kein Wort hervorbrachte, ausser einem elend dummen «Guäh, guäh, gguäh». Herr Schlosser aber begriff die Sache sofort, löste das Problem meisterlich, und ausser einem viertel Zahn kostete die Operation nicht einmal etwas, weil Herr Schlosser sagte, er habe für mindestens einen Franken fünfzig Freude daran gehabt. Er war halt ein Kinderfreund.
    Und richtig, auch diesmal kam er aus dem Grinsen kaum mehr heraus ob dem komischen Wrigley; er holte sogar seine Frau, und dann lachten sie beide zusammen, so dass der Wrigley ganz beleidigt war.
    Endlich hatte sich dieser Fachmann soweit erholt, und er legte den Wrigley auf den Amboss, wenn das wirklich stimmt und nicht bloss aufgeschnitten ist. Der Spengler untersuchte lange und gewissenhaft und erwog alle Möglichkeiten sehr genau.
    Endlich zog er tief Atem und sagte, es sei sehr schwierig. Entweder müsste er aufschweissen und aus Wrigleys Kopf einen Braten machen, oder dann aufschneiden, aber das bringe er nicht über sich, denn er vergreife sich nicht am Eigentum des Staates.
    Über diesem Bescheid bekam der Wrigley den Schlotter, sank auf die Knie und flehte den Spengler an, er solle doch um

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