Mein schlankes Ich
reden. Hier ist also Regel sieben:
♥ Kontrollieren Sie sich, bevor Sie sich selbst schädigen. ♥
In anderen Worten: Stoppen sie sich selbst, bevor Sie die Kontrolle über Ihre Nahrungsmittelaufnahme verlieren. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan, also lassen Sie uns über die Esssucht sprechen.
Essanfall gegen Überessen
Anfallartig ungewöhnlich viel zu essen ist etwas anderes als sich zu überessen. Jeder isst ab und zu einmal viel zu viel. Das gehört zum Leben. Bei besonderen Gelegenheiten, an Tagen, an denen man einen besonderen Hunger verspürt, oder kurz vor der Periode passiert das schon einmal. Sie haben Ferien, sind auf einer Party oder hatten keine Gelegenheit zum Mittagessen. Aus welchem Grund auch immer, manchmal isst man mehr als sonst. Manchmal isst man sogar mehr, als man eigentlich essen möchte.
Aber sich anfallsartig vollzuschlagen, bis weitere ungute Gefühle einsetzen, ist extremer. Man verliert dabei die Kontrolle über sein Essverhalten. Das Essen übernimmt die Herrschaft, und man isst sehr viel mehr, als man essen sollte, und man weiß es. Aber man fühlt sich ohnmächtig, das suchtartige Heißhungergefühl erfährt man als unkontrollierbar, und manchmal hat man das Gefühl, so sehr davon beherrscht zu sein, dass man glaubt, es gäbe kein zurück. Das Essen hat Vorrang vor allem anderen, bis der Anfall vorbei ist. Dann wird man überwältigt von Schuldgefühlen, Hilflosigkeit, Wut und Scham. Also tut man es wieder, man ist gefangen in dem Teufelskreis von Essanfall, Schuldgefühl, Reue und erneutem Essanfall. Wenn es Ihnen jemals so erging, wissen Sie genau, wovon ich rede.
Ich habe früher unter Heißhungeranfällen gelitten. Ich habe mich nie übergeben, ich war kein Bulimikerin. Sollten
Sie unter Bulimie leiden, suchen Sie bitte professionelle Hilfe, denn Bulimie ist sehr schwer aus eigener Kraft zu überwinden. In meinem Fall waren die Essattacken eher eine schlechte Essgewohnheit.
Wenn man Single ist und in Manhattan wohnt wie ich, ist es besonders schwierig, Essattacken zu vermeiden. Ich kann Ihnen gar nicht sagen wie oft ich spät abends nach Hause kam, nachdem ich mit Freunden ausgegangen war. Oft ließ ich das Abendessen aus, weil ich ein paar Gläser getrunken hatte oder wir von einem Lokal ins andere gezogen waren und ich keine Zeit hatte zu essen, oder ich konnte es mir finanziell nicht leisten, im Restaurant zu essen. Ich dachte nicht an die Folgen, bis ich nach Hause ging und am Verhungern war.
In dem Moment, wenn ich an einem kleinen Restaurant oder einem Deli vorbeikam, und ich nicht wusste, was ich wollte, nahm ich alles. Ich erinnere mich, dass ich einmal eine Tüte Kartoffelchips, einen 500-Gramm-Becher Eiscreme und einen dieser Muffins von der Größe eines kleinen Hauses kaufte. Zu Hause aß ich alles ohne Pause zu machen auf.
Am nächsten Tag hatte ich einen Kater vom Essen. Ich hatte Kopfschmerzen, meine Augen waren geschwollen, und der Rest von mir auch. Kennen Sie dieses Gefühl? Man fühlt sich wie ein Tier. Man schwört sich, nie wieder zu essen. Das ist mir so oft passiert, dass es sich anfühlt, als sei es eine Million Male gewesen. Ich übertreibe natürlich, aber Sie wissen, was ich meine. Man isst ein Stück Pizza, und plötzlich reicht
das nicht, man isst die Pizza auf, und dann braucht man noch Eiscreme, Kekse und alles andere, was man gerade finden kann. Essen ist das Einzige, woran man denkt. Manchmal beginnt so ein Essanfall schon morgens und man denkt den ganzen Tag zwanghaft nur ans Essen. Und dann möchte man den Tag noch einmal von vorn beginnen können, aber das kann man nicht. Nichts im Leben kann man noch einmal von vorn beginnen, was getan ist, ist getan. Nun, hier ist Ihre Chance, es gar nicht erst falsch zu machen.
Wie kommt es zum Essanfall?
Meiner Meinung nach haben diese Essanfälle mehrere Gründe. Zunächst einmal glaube ich, dass sich diese Anfälle von Heißhunger bei einigen aus einem Gefühl der Entbehrung heraus entwickeln. Man macht eine Diät, man verbietet sich das, was man wirklich essen möchte, man ernährt sich von minderwertigem Ersatz wie tiefgefrorenen Diätmahlzeiten und fettfreiem Junkfood, und irgendwann kann man es nicht mehr ertragen. Der Körper schreit nach etwas anderem, etwas Wirklichem, aber da man nicht weiß, was das ist, isst man alles Mögliche in dem verzweifelten Versuch, das Vermisste zu finden.
Ich bin keine Ernährungswissenschaftlerin, aber ich glaube, dass dieses Gefühl der
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