Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mein schlankes Ich

Titel: Mein schlankes Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethanny Frankel
Vom Netzwerk:
Entbehrung eine physische Komponente haben kann. Wenn man sehr viel unnatürliches Essen zu sich nimmt anstelle des wirklichen, vollwertigen Essens, fehlen einem wahrscheinlich Hunderte größere und kleinere Nährstoffe (z. B. Antioxidantien, Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe usw.), vielleicht sogar einige Nährstoffe, die von der Wissenschaft noch gar nicht entdeckt wurden. Vollwertige Lebensmittel, davon bin ich überzeugt, enthalten mehr als die Teile, die man bisher entdeckt, synthetisch hergestellt und für die Mikrowelle aufbereitet hat. Unsere Körper sind nicht für ein derartig künstliches Essen gemacht. Wir brauchen natürliche Lebensmittel (darum geht es in Regel 9). Wenn Sie zu lange zu wenig natürliche
Lebensmittel und zu wenig Kalorien zu sich nehmen und sich andauernd Ihre Wünsche versagen, wächst das Gefühl des Verzichtenmüssens immer weiter an und zack! - schon sind Sie in der Verfassung für einen Anfall von Heißhunger.
    Deswegen glaube ich an das Konzept, das zu essen, was man gerne isst, und natürliche Nahrungsmittel zu wählen, damit der Körper weiß, was er bekommt, und sich zufrieden fühlt.
    Doch die Ursachen für die Essattacken gehen höchstwahrscheinlich über das Physische hinaus. Geist und Körper sind untrennbar miteinander verbunden, und auch emotionale Versagungen können zu physischen Reaktionen führen. Ich glaube, dass die emotionale Komponente der Essanfälle tief verwurzelt ist in einer dysfunktionalen Beziehung zum Essen. Niemand ist jemals wirklich hungrig genug, um so viel zu essen, wie es Menschen während eines Essanfalls tun. Es ist eher, als wäre ein Schalter umgelegt worden, man isst wie ein Motor. Offensichtlich geht etwas anderes in einem vor, wenn das Hirn auf diese Art abschaltet. Bei einer Hass-Liebe-Beziehung zum Essen, die auf Angst und Obsession beruht, könnten diese Essanfälle die unglückliche Verwirklichung dieser dysfunktionalen Beziehung darstellen.
    Bevor ich Ihnen von meiner eigenen Erfahrung erzähle, möchte ich betonen, dass ich damit natürlich keinerlei Verantwortung für andere übernehme. Wenn Sie unter einer Essstörung leiden, kann es sein, dass Sie diese nicht aus eigener Kraft beseitigen können. Das heißt keinesfalls, dass
irgendetwas mit Ihnen nicht stimmt. Sie sind nicht schwach oder unfähig. Essstörungen können durch ernsthafte physische oder psychische Probleme verursacht sein, und es gibt Fachärzte, die Ihnen helfen können. Ich bin keine Medizinerin, wenn Sie also meinen, dass Sie Hilfe bei einer Essstörung brauchen, vor allem, wenn Sie unter Bulimie (Ess-Brech-Sucht) oder Magersucht (Anorexia nervosa) leiden oder glauben, mit Ihrem Problem nicht allein zurechtzukommen, dann suchen Sie bitte professionelle Hilfe. Schieben Sie diesen Schritt nicht auf, sprechen Sie mit einem Arzt über Ihre Probleme. Verschwenden Sie nicht noch mehr Zeit damit, Essen zu fürchten, zu hassen und sich mit dem Thema Essen zwanghaft zu beschäftigen.
    Manchmal ist es aber auch möglich, das Problem selbst zu lösen, so wie es mir gelungen ist. Daher möchte ich Ihnen erzählen, wie ich es gemacht habe. Ich möchte Ihnen einen Weg zeigen, wie Sie selbst herausfinden können, Ihre Beziehung zum Essen zu normalisieren, damit Sie nie wieder einen Tag mit negativen Gedanken über Essen verschwenden müssen. Sie sollen Essen genießen können und nicht daran angekettet sein wie eine Gefangene. Das zu erreichen ist möglich. Ich weiß es, denn ich habe es geschafft.
    Bei mir waren die Essanfälle eng mit der Angst vorm Essen, Angst vorm Dickwerden, verbunden. Ich hatte Angst vor Pommes frites. Ich hatte Angst vor Keksen. Ich hatte Angst vor Steaks, Schokoriegeln und Eiscreme. Ich hatte sogar Angst vor Avocado. Ich bestellte Sushi ohne Avocado, um deren Fett zu vermeiden. Ich hatte Angst davor, Avocados
zu essen. Irgendwie hatte ich mich selbst davon überzeugt, dass schon ein Bissen Avocado mich dick machen würde, also mied ich Avocados wie die Pest. Heute erscheint mir dieses Verhalten lächerlich, aber ich erinnere mich, dass ich diese Gefühle hatte, und um diese Zeit war das meine Wirklichkeit.
    Gleichzeitig war ich jedoch besessen von Essen. Ich benutzte es als Trost und um starke Emotionen zu dämpfen. Ich habe lange gebraucht, um zu erkennen, dass Essen weder mein Freund noch mein Feind war.
    Heute esse ich Avocados. Ich esse Steaks, Eiscreme und sogar Pommes frites. Ich habe keine Angst mehr vorm Essen, und meine Beziehung zu

Weitere Kostenlose Bücher