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Mein Schwein pfeift

Mein Schwein pfeift

Titel: Mein Schwein pfeift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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Machenschaften in meiner Gemeinde. Werden Sie die Sache weiterverfolgen?«
    »Mein Auftrag war es, Küppers’ Mörder zu fassen. Weder werde ich dafür bezahlt, Reisingers krumme Touren aufzudecken, noch verspüre ich große Lust, mich mit den zahlreichen anderen Kriminellen anzulegen, die zweifellos in die Sache involviert sind.« Jeder musste seine Grenzen kennen.
    »Bin ganz Ihrer Meinung. Warum schlafende Hunde wecken? Der Bösewicht weilt nicht mehr unter den Lebenden, und meine Stadt ist wieder sauber. Vorzügliche Arbeit, mein Freund.«
    »Ist mein Job.« Ich liebte knappe Antworten.
    »Ich schaue nachher beim Training vorbei und lasse Ihnen das Honorar zukommen.«
    »Heute und morgen kann ich aber auf keinen Fall trainieren. Ich rufe morgen an.«
    »Sie brauchen mich nicht anzurufen. Es reicht, wenn Sie morgen um Punkt sechs auf dem Fußballplatz stehen. Ruhen Sie sich bis dahin aus, ich kann nämlich keine geschwächten Spieler gebrauchen. Ich will, dass wir Meister werden, und das werden wir, basta. Die nächsten Wahlen stehen an. Und ich denke an meine Freunde, Herr Nonnen.«
    »Bis morgen«, hängte ich ein.
    Den Rest des Abends verbrachte ich damit, die Seele baumeln zu lassen. Ich entspannte mich beim neuen Krimi von Kinky Friedman und gelangte zu dem Schluss, dass der frühere Countrymusiker und jetzige Privatdetektiv meinen Fall nicht so souverän aufgeklärt hätte wie ich. Um elf Uhr schlüpfte ich ins Bett und versank sofort ins Reich der Träume.

    Während des Frühstücks am nächsten Tag fiel mir Mona Küppers ein. Keine schlechte Idee, kurz vorbeizuschauen und ihr mitzuteilen, wer Angelo auf dem Gewissen hatte. Über die Information, dass ihr Lover Reisinger seinen Tod angeordnet hatte, würde sie gewiss nicht in Verzückung geraten.
    Eine Viertelstunde später drückte ich auf die Klingel. Angelos Name war bereits vom Türschild verschwunden.
    Auch auf mein viertes Schellen hin tat sich nichts. Ich drückte gegen die Haustür und stellte fest, dass sie nur angelehnt war. Da mein Beruf gesteigerte Neugier mit sich brachte, betrat ich ohne Zögern die Wohnung. Ich krakeelte mehrmals ihren Namen, was die gleiche Reaktion hervorrief wie das Klingeln zuvor.
    Aus dem Zimmer zu meiner Linken vermeinte ich ein leichtes Blubbern zu vernehmen. Ein Blick in die Küche verriet mir, dass das Geräusch von einem kochenden Topf Wasser herrührte. Der Tisch war für ein Frühstück für zwei gedeckt, alles war liebevoll hergerichtet. Gutes Geschirr, frischgepresster Orangensaft, duftende Brötchen, ein reichhaltiges Angebot an Wurst und Käse, dampfender Kaffee auf einem Stövchen und eine Kerze. Bei einem Gedeck fehlte jedoch ein Messer.
    Das steckte in Mona, die in einer Blutlache auf den Fliesen lag.

13

    Schade um das schöne Frühstück. Da das heiße Wasser nicht mehr benötigt wurde, schaltete ich die Kochplatte aus. Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass Mona Küppers auch wirklich tot war, wenn auch wohl noch nicht lange, so warm, wie sie sich anfühlte, machte ich mich auf die Suche nach dem Telefon. Handy vergessen. In der Diele erwartete mich die nächste Überraschung: Im Türrahmen stand Jupp Schrage, der gerade im Begriff war, die Klingel zu betätigen.
    Und einen genauso überraschten Eindruck machte wie ich. Mindestens zehn Sekunden starrten wir uns wortlos an, bevor der Journalist das Schweigen brach.
    »Was machst du denn hier?«, kam die wenig einfallsreiche, aber durchaus legitime Frage.
    Ich konnte auch einfallsreich sein: »Das Gleiche könnte ich dich fragen.«
    »Du zuerst.«
    »Ich habe den Fall Angelo Küppers aufgeklärt und wollte seine Frau informieren. War jedoch leider nicht mehr möglich.«
    »Sie muss aber hier sein. Ich war mit ihr zum Frühstück verabredet.«
    »Sie ist da, aber leider nicht mehr kommunikationsfähig.« Mit diesen Worten führte ich ihn in die Küche.
    »Scheiße. Wer war das?«
    »Irgendjemand muss sie wenige Minuten vor meinem Eintreffen erledigt haben. Würden die Kommunalpolitiker nicht so viele Ampeln und Tempo-30-Schilder aufstellen, hätte ich die Tat vielleicht noch verhindern können.«
    »Hast du schon die Bullen gerufen?«
    »Wollte ich gerade machen, als du aufgetaucht bist. Was hast du mit Mona Küppers zu schaffen?«
    »Nach unserem Gespräch habe ich Kontakt zu ihr aufgenommen, da ich eine gute Story witterte. Heute Morgen wollte ich sie ein bisschen ausquetschen.«
    »Du pfuschst in meinem Fall rum?«
    »Quatsch. Du bist

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