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Mein Schwein pfeift

Mein Schwein pfeift

Titel: Mein Schwein pfeift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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Angelo Küppers, von Dr. Otto Baumeister und Peter Grabowski« — während Ottos Name dort in riesigen Lettern prangte, brauchte man ein Fernrohr, um Peters Namen zu entziffern.
    »Auftraggeber: Dieter Nannen.« Zum Glück hatte er meinen Namen ebenfalls groß geschrieben, ansonsten hätte ich meine Detektei wohl langsam gegen eine feindliche Übernahme wappnen müssen.
    Nach einem Klick auf die Fernbedienung erschien das Foto einer dauergewellten Rothaarigen. »Peggy Schnitzler, achtzehn Jahre, geboren in Wismar. Lebt seit ihrem zehnten Lebensjahr in Dülmen. Absolviert eine Ausbildung zur Versicherungsfachfrau. Hobbys: Cheerleaden, Tanzen und mit Freunden abhängen.«
    »Stopp!«, rief ich.
    Erstaunt hielt Otto die Vorführung an. »Was ist los?«
    »Wer zum Teufel ist das?«
    »Gregor Lommers Freundin«, antwortete Otto in einem Tonfall, in dem man einem Kind erklärt, dass Sand kein Grundnahrungsmittel ist.
    »Und wer ist Lommer?«, fragte ich allmählich gereizt.
    »Der spielt beim FC Dülmen. Weil wir schneller als gedacht fertig waren, habe ich dir Hintergrundinfos zu allen Mitspielern nebst Lebensgefährtinnen verschafft. Du kannst Lommer nicht kennen, weil er zurzeit in der zweiten Mannschaft spielt. Er gehört aber zum erweiterten Kader.«
    »Die ist nett, die Peggy«, nuschelte Grabowski. »Die will mal zum Playstationzock vorbeikommen«, beschrieb er mit seinen Händen, welche Merkmale er am meisten an Peggy mochte.
    »Dafür hat sie ihm eine Hausratsversicherung aufgeschwatzt«, ergänzte Otto in süffisantem Unterton.
    »Die ist auch Detektivin wie ich, hat sie gesagt«, murmelte Gurkennase verträumt.
    Otto und ich blickten uns verzweifelt an. »Na klar«, ließ ich ihn in seinem spritvernebelten Glauben. »Jetzt weiter im Text.«
    Zwei Stunden später wusste ich alles über jeden im Vereinsumfeld. Mein Gehirn fühlte sich ob der Fülle irrelevanter Daten völlig matschig an. Wem zu Teufel sollte die Info nützen, dass Inka Brameier, welche die Freundin von weiß ich nicht wem war, Igel rettete und Krötenzäune errichtete. Mein sich stetig steigernder Unwillen wurde von Otto nur mit einem fröhlichen »Dieses Detail kann sich noch als sehr wertvoll erweisen« kommentiert.
    Schließlich kamen wir zum wichtigen Teil: der Alibiprüfung. Alle waren in der Vereinsgaststätte gewesen bis auf Heiner Vossen und Robert Hirschmann. Vossen war tatsächlich nach dem Spiel zu seinem Tankstellenjob gefahren. Otto hatte mehrere Kunden ausfindig gemacht, die von ihm bedient worden waren.
    Und Robert?
    »Da war nichts zu erfahren«, zuckte Baumeister mit den Schultern. »Der Kerl hat jedes Gespräch abgeblockt. Außer dem lieben Gott sei er niemandem Rechenschaft schuldig. Hirschmann hat auch keinem erzählt, wo er nach dem Spiel so dringend hinmusste. Wenn du mich fragst, steht er ganz oben auf der Verdächtigenliste.«
    »Der Vogel ist nicht ganz echt«, sabbelte Grabowski dazwischen. »Den musst du dir vorknöpfen.«
    »Aber nicht heute. Danke, Jungs, saubere Arbeit.«
    Ich drückte Otto zwei Hunderter in die Hand und bestellte ein Taxi. Gurkennase bot zwar an, ihn nach Hause zu kutschieren, aber dieses Angebot war höchstens für einen Suizidkandidaten verlockend.
    »Viel Glück mit Christel, und halt die Ohren steif, Meisterdetektiv. Den Krempel lass ich dir morgen vorbeibringen.«
    Ich umarmte ihn und wünschte eine gute Heimfahrt. Peter war bereits auf dem Sofa eingepennt. Vorsichtig befreite ich die leere Flasche aus seinen Klauen, beförderte sie ins Leergut und verzog mich dann selbst in die Kiste.
    Als Schutz vor Grabowskis Geschnarche barg ich meinen Kopf unter der Bettdecke. Kurz darauf trat ich zur Frühschicht im Sägewerk an. Was die Vermutung nahelegte, dass ich schlief.

15

    D er nächste Morgen fing ungemütlich an, da ich bereits um sieben aus dem Bett geklingelt wurde. Mein Praktikant, den ich völlig vergessen hatte. Ehrlich gesagt war ich etwas überrascht, dass er auch samstags auflief, aber das sollte mir nur recht sein.
    »Moin, Boss«, begrüßte er mich schon wesentlich selbstsicherer. »Knallen wir heute ein paar Verbrecher ab?«
    »Gemach, gemach«, knurrte ich. »Zuerst wird die tägliche Routine erledigt. Ohne Futter werden die Kaninchen ungemütlich. Anschließend sehen wir weiter.«
    »Na gut«, murmelte er enttäuscht. »Da wäre noch was, Herr Nannen.«
    Ich gab pantomimisch zu verstehen, dass ich ganz Ohr war: Ich zog die Augenbraue hoch.
    »Meine Eltern würden sich gerne den

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