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Mein Schwein pfeift

Mein Schwein pfeift

Titel: Mein Schwein pfeift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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Mevissen, dass Sie unserem Paul einen Praktikumsplatz gegeben haben. Wie macht er sich denn?«
    »Ich halte es für meine soziale Pflicht, jungen Menschen eine Chance zu bieten. Paul hat sich ausgezeichnet in unser Unternehmen eingegliedert. Meine Sekretärin singt wahre Lobeshymnen, wie gut Paul mit den Kunden umgeht. Ihm steht eine große Karriere bevor.«
    »Wie er mit Kunden umgeht?«, kam es erstaunt zurück. »Uns hat er erzählt, er würde in der Werkstatt schrauben. Mit Kunden hat er da doch nur wenig Kontakt?«
    »Wir setzen ihn je nach Bedarf ein, er soll schließlich alle Bereiche kennenlernen«, versuchte ich, die Klippe zu umschiffen.
    »Eigentlich waren wir ja dagegen, dass der Junge bei einem Autohändler anfängt«, rückte sie mit der Sprache heraus. »Er hätte einen tollen Posten in der Firma meines Bruders haben können. Sie kennen vielleicht die Schlemmbach-Seifenfabrik?«
    »Wer nicht. Diese ausgezeichneten Produkte benutze ich täglich.«
    »Nun, Paul ist ein schwieriger Junge. Einen Haufen Unsinn im Kopf, was in einem Alter, in dem sich die spätere Karriere entscheidet, nicht gerade nützlich ist. Gut, er hat sich gegen die Firma seines Onkels und für Sie entschieden. Wir wollen ihn ja auch zu nichts zwingen. Gott sei Dank hat er die ganz kindischen Berufsideen ad acta gelegt. Stellen Sie sich vor, er wollte eine Ausbildung zum Privatdetektiv machen«, lachte sie.
    Ich lachte etwas gekünstelt mit. »Stimmt, das ist wirklich kindisch.«
    »Nicht wahr? Mein Mann hat zu ihm gesagt: Paul, du hast doch was im Kopf. Diese Detektive sind alles ehemalige Türsteher, die sich den Körper mit Anabolika vollpumpen, durch die Gegend prügeln und als notorische Hungerleider letztendlich der Gesellschaft zur Last fallen.«
    »Es gibt aber auch andere«, musste ich dringend richtigstellen. »Ein entfernter Bekannter ist in diesem Gewerbe tätig. Zuvor hatte er sein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit Auszeichnung absolviert.«
    »Eine Ausnahme, Herr Mevissen. Mein Mann ist Gerichtsvollzieher. Er kennt die Menschen und hält nichts von dieser Berufsgruppe. Aber egal, diese Schnapsidee hat Paul ja verworfen. Wann dürfen wir vorbeikommen? Wir möchten uns gerne den Betrieb ansehen und über Pauls Perspektiven sprechen. Mein Neffe Jupp hat Sie sehr empfohlen. Nur deshalb haben wir dem Jungen die Erlaubnis erteilt.«
    »Momentan ist es ganz schlecht. Wir bereiten mehrere Ausstellungen vor«, blockte ich ab. »Arbeit bis zum Abwinken. Paul hat sicherlich davon erzählt.«
    »Der Junge spricht ja kaum«, stöhnte sie. »Aber ich verstehe, dass Sie nur wenig Zeit haben. Dann kommen wir einfach mal so rum und schauen uns das Geschäft an.« Mein Gott, war die Frau hartnäckig. Ich bereute zutiefst, dass ich mich zu dieser Lügengeschichte hatte breitschlagen lassen.
    »Wissen Sie was? Ich komme heute Abend nach Dienstschluss vorbei und stelle Ihnen mein Unternehmen vor. Tagsüber kann ich wirklich keine Minute entbehren«, bot ich jovial an und spürte, wie sich der Teufel in der Hölle vor Lachen bog. Pack dem dummen Schnüffler ein schönes Bündel zusammen, an dem er ordentlich zu schleppen hat.
    »Das ist aber lieb, Herr Mevissen«, freute sich Frau Jansen. »Passt Ihnen neunzehn Uhr? Wir essen dann zu Abend, und es wäre mir eine Ehre, Sie einzuladen.«
    »Gerne«, log ich, wollte ich in Wahrheit die ganze Angelegenheit doch nur hinter mich bringen.
    Nachdem sie mir die Adresse buchstabiert hatte, verabschiedeten wir uns voller Vorfreude auf die bevorstehende Begegnung.
    Ich latschte auf den Hof, wo Paul völlig abgekämpft neben fünf Steinplatten saß.
    »Viel hast du noch nicht geschafft«, ließ ich die schlechte Laune an ihm aus.
    »Die Dinger sind höllisch schwer. Hab einen Kumpel angerufen, der die Monster mit dem Trecker abholt. Außerdem habe ich etwas entdeckt.«
    Er hielt mir einen vergilbten Zeitungsausschnitt unter die Nase: »Grundsteuerhebesatz erneut erhöht.« Sämtliche Wertangaben waren in D-Mark, so dass der Artikel nicht mehr ganz taufrisch sein konnte. Ich ließ ihn in der Hosentasche verschwinden.
    »Das muss ich vom Labor untersuchen lassen; könnte wichtig sein«, musste ich innerlich herzhaft lachen.
    Anschließend berichtete ich von dem erfreulichen Gespräch mit Mutter Jansen.
    »Tut mir leid, dass Sie wegen mir solche Scherereien haben.« Komischerweise hörte ich heute permanent Entschuldigungen.
    »Ich rede maximal eine halbe Stunde mit deinen Alten. Wenn das nicht

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