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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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schlafe längst, bevor du ins Bett kommst, und du bist schon wieder auf den Beinen, wenn ich erwache. Wann schläfst du eigentlich?“
    Er zuckte die Achseln. „Ich liege jede Nacht neben dir.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja.“
    „Wann?“
    Er zuckte wieder die Achseln. „Hie und da. Wenn ich schlafe.“
    „Lang kann das nicht sein. Ich habe noch nie beobachtet, wie du dich ausziehst oder ankleidest. Und unsere Kabine ist weiß Gott nicht groß.“
    Er grinste und legte eine Hand auf ihre geschnürte Taille. „Ich wusste gar nicht, dass du den Wunsch hast, mir zuzusehen, wenn ich mich ausziehe oder ankleide. Interessant.“
    Sie stöhnte und schlug spielerisch nach ihm. „Scherze nicht. Ich will doch nur meine Besorgnis ausdrücken. Du siehst mitgenommen aus. Müde. Schläfst du nicht?“
    Er deutete auf sich. „Du machst dir Sorgen? Um mich?“ Er senkte das Kinn. „Soll ich auf die Knie fallen und meinem Schöpfer danken, dass du schließlich doch noch ein Quäntchen Mitgefühl für Captain Blauauge aufbringst?“
    Er wollte die Angelegenheit partout ins Lächerliche ziehen. „Hast du mal in den Spiegel geschaut?“
    „Jeden Morgen beim Rasieren.“
    „Und erschreckt dich nicht, was du siehst?“
    Er lächelte, und die Grübchen in seinen Wangen wurden sichtbar. „Du liebst mich. Gestehe. Du hast nie aufgehört, mich zu lieben.“
    Finster starrte sie ihn an. „Du weichst meiner Frage aus. Schläfst du oder schläfst du nicht?“
    Sein Lächeln schwand, und er räusperte sich. „Zugegeben, ich bin ein wenig ruhelos. Ich muss mich erst an mein neues Leben gewöhnen. Als Diener hatte ich eine Menge Aufgaben, die mir nicht viel Schlaf erlaubten.“
    „Du schläfst also nicht, wie?“
    „Doch. Aber nicht länger als zwei oder drei Stunden.“
    Wieso in aller Welt hatte sie nicht bemerkt, dass er so wenig schlief? In ihrem Bemühen, sich von ihm zu distanzieren, schien sie jegliches Mitgefühl verloren zu haben. Mein Gott, so konnte es nicht weitergehen.
    „Komm.“ Sie klopfte auf den Platz neben sich. „Ich sorge dafür, dass du schläfst. Leg dich neben mich.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich brauche nur ein wenig frische Luft.“
    „Du brauchst deinen Schlaf. Leg dich zu mir.“
    „So kann ich nicht einschlafen. Zuerst brauche ich frische Luft.“
    Sie seufzte. „Gut. Dann geh an Deck und komme gleich wieder. Ich lasse nicht zu, dass du dich um deine Nachtruhe bringst, die du dringend brauchst.“
    „Deine Besorgnis ist unnötig.“
    „Jemand muss auf dich acht geben.“ Sie stieß ihm einen Ellbogen in die Seite. „Eine Viertelstunde an Deck. Nicht länger. Oder ich hole dich, und wenn mir noch so übel dabei wird. Und du bist schuld, wenn ich mich wieder übergeben muss.“
    Er lachte. „Zu Befehl, Hoheit. Bist du sicher, dass du nicht noch etwas brauchst, bevor ich gehe?“
    Der Ingwer tat zwar seine Wirkung, sie fühlte sich etwas besser, dennoch rollte sie sich zur Seite und stöhnte: „Land. Gepriesenes Land.“
    „Das bekommst du. Morgen früh. Versprochen.“ Nach einer Weile fügte er hinzu: „Es ist schön, dass dir mein Wohlergehen am Herzen liegt.“
    Er beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Seine Lippen fühlten sich erstaunlich kühl an, er roch angenehm nach frischer Seeluft. Er hauchte noch einen Kuss auf ihre Wange und strich ihr dabei mit einer Hand über die Röcke, vom Knie bis zur Taille und wieder nach unten.
    Victorias Herz begann, schneller zu schlagen. Seine Liebkosung, seine Lippen an ihrer Wange weckten Erinnerungen in ihr, denen sie offenbar nicht entrinnen konnte. Selbst nach all diesen Jahren glaubte sie immer noch zu spüren, wie seine heiße Zunge die ihre fiebernd umschlungen hatte in jener dunklen Nacht am Fuß der Treppe ihres Sommerhauses in Bath. Nun war sie zweiundzwanzig, und es war immer noch der einzige Kuss, den sie je bekommen hatte.
    Würde es sich wieder so anfühlen?
    Könnte es sich wieder so anfühlen?
    Vielleicht lag es an der Seeluft, vielleicht am Schlingern des Schiffes oder an ihrem geschwächten Zustand, jedenfalls sehnte sie sich danach, seine Lippen nicht nur an ihrer Wange zu spüren. Sie sehnte sich nach seinem leidenschaftlichen Kuss.
    Victoria wandte sich wieder zu ihm um, worauf er ein wenig zurückwich.
    Lächelnd tätschelte er ihre Hüfte. „Ich muss gehen.“
    „Nein“, murmelte sie und zog ihn näher zu sich. „Bleib.“
    „Ich bleibe nicht lange.“
    „Küss mich. Auf den Mund. Wie damals in

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