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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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holen.«
    »Natürlich nicht!«, stimmt Aric aufgeregt zu. »Nicht nach dieser strapaziösen Reise.«
    »Oje … Sie und Daddy finden, es ist zu weit, um dich abzuholen,
also, ich weiß auch nicht, wie wir es jetzt machen sollen … Hallo … hallo, Adam, bist du das? Oh, du bist gerade nach Hause gekommen, wunderbar … Ja, Schatz, es tut mir wirklich leid … Natürlich, Schatz, deine Mutter ist eine Idiotin … Ich weiß … Bist du sicher? … Okay, dann also bis morgen … Und entschuldige bitte noch mal … Es tut mir so leid, mein Junge … Oh, er hat aufgelegt.«
    Sie nimmt das Handy vom Ohr und blickt es enttäuscht an; dann fällt ihr ein, dass sie in Gesellschaft ist, und sieht uns alle lächelnd an.
    »Er fliegt her«, verkündet sie strahlend, »das Problem ist gelöst.« Und dann wendet sie sich ihrem Exmann zu, als sähe sie ihn erst jetzt, und ruft: »Hallo, Ary, wie geht es dir?«, Sie breitet die Arme aus, um ihn zu umarmen.
    Als er ihre Umarmung erwidert, stelle ich überrascht fest, dass sie ihn mitten auf den Mund küsst, und zwar nicht nur kurz, sondern lang und andauernd; dann tätschelt sie noch kurz seine Wangen und lässt von ihm ab.
    Ich hätte nicht gedacht, dass Aric noch röter werden kann, als er ohnehin schon ist, aber es geht, obwohl dieses Erröten wohl eher aus Freude denn aus Schamgefühl geschieht.
    Misty wendet ihre Aufmerksamkeit und ihre Lippen Elspeth zu, die die enthusiastische Begrüßung etwas gelassener hinnimmt als ihr Mann und dann fragt:
    »Wo ist Fleur?«
    »Äh …« Mistys Augenbrauen ziehen sich zu einem Runzeln zusammen, als hätte Elspeth ihr eine schwierige mathematische Frage gestellt.
    »Sag nicht, du hast Fleur auch vergessen?«
    »Ich habe Adam nicht vergessen, wir haben ewig auf Adam gewartet, es war nur das falsche Datum. Und Fleur war ganz sicher bei mir im Auto, sie hat darauf bestanden, die ganze Fahrt
über Radio zu hören, dabei hätte ich so gern meine Fleetwood-Mac-Tapes gehört … Vielleicht ist sie mal für kleine Mädchen gegangen. Ah, seht nur, da kommt sie ja …«
    Und um den Turm biegt eine Miniaturausgabe von Misty, nur dass sie neunzehn bleibt, während sie näher kommt, und nicht im Zeitraffer altert.
    Fleur ist unglaublich hübsch, eine zarte Nymphe mit langem blondem Haar, das ihr bis über die Hüfte und den kleinen Popo fällt, und vergissmeinnichtblauen Augen. Sie hat ein weißes Trägerkleid an und darüber ein blaues Bolero-Westchen, das so winzig ist, als wäre es für eine Puppe gestrickt worden. Sie hat eine wirklich verblüffende Ähnlichkeit mit ihrer Mutter: zart und nicht ganz von dieser Welt, ätherisch wäre das passende Wort.
    Das zweitwichtigste Kennenlernereignis nach der Mutter deines Liebsten ist die Schwester, wenn er eine hat, oder die Schwestern, je nachdem.
    Die Schwägerin.
    Die Frau, die wir lieben wollen, heimlich aber oftmals hassen.
    Denn wie sagt Jas immer so treffend? Wer könnte jemals gut genug für den eigenen Bruder sein?
    Ich als Einzelkind habe von so was ja keine Ahnung, aber ich muss zugeben, dass ich gehofft hatte, zu meinem wunderbaren Freund auch ein paar gute Freundinnen in Form seiner Schwestern dazuzubekommen.
    Und trotzdem befürchte ich jetzt das Schlimmste.
    Aber Fleurs Lächeln ist schüchtern und liebenswert, und man sieht ihr sofort an, dass sie ein durch und durch gutartiger Mensch ist. Ich seufze erleichtert auf – wenigstens eine der Schwestern ist ein Traum und kein Alptraum.
    Sie umarmt alle, zum Glück aber, ohne sie abzuknutschen,
und dann schiebt mich Sollie sanft nach vorn zu den anderen, um mich ihr vorzustellen. Als Fleur auch mich umarmt und sagt, wie wunderbar sie es finde, mich endlich zu treffen, hellt sich Mistrals Gesicht auf, und sie wendet sich mir aufgeregt zu.
    »Oh, natürlich, natürlich, wie konnte ich das vergessen, das ist ja der Grund, warum wir uns überhaupt alle hier versammeln, wie wundervoll, wundervoll, wundervoll … Du musst Victoria sein, wir haben uns so darauf gefreut, dich endlich kennenzulernen, lass mich dich einmal ansehen, Victoria, soll ich Victoria sagen, oder magst du Vicky lieber …«
    »Sie heißt Violet, Misty, Violet«, klärt Sollie sie auf.
    »Wirklich?«, fragt sie ungläubig, als bestünde die Möglichkeit, dass Sollie sie anflunkert.
    »Ich habe die ganzen letzten fünf Monate mit Fleur, Adam und Philly nur über eine Victoria gesprochen … Bist du sicher, dass sie nicht Victoria heißt?«, fragt sie, als wäre es möglich, dass

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