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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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Elspeth mir, als sie mit einem riesigen Stapel Buttertoast zurückkommt. Ich bin überrascht. Heute Nacht um zwei war Aric so high vom Whiskey, dass er ohne die Hilfe eines Jumbojets hätte fliegen können.
    »Er hat die Konstitution eines Ochsen«, klärt Elspeth mich auf, weil sie das Fragezeichen in meinem Gesicht richtig deutet. »Und er trinkt immer drei Gläser Wasser mit zwei Aspirin, bevor er schlafen geht.«
    Mein Kater ist vergessen, als ich den Neuzugang näher betrachte. Ich dachte, Sollie sieht gut aus, ich meine, Sol sieht gut aus, sehr gut sogar, aber neben seinem Halbbruder wirkt er wie der schöne silberne Mond, der am Morgen von der gleißenden Sonne hinweggefegt wird.
    Er hat die Augen seines Vaters, genau wie Sollie, aber sonst alles von der Mutter – den edlen Knochenbau, das leuchtend blonde Haar, das ihm ein bisschen im Stil von Wiedersehen mit Brideshead ins Gesicht fällt, was dazu führt, dass er
es sich immer wieder zurückstreichen muss, was er zwischen zwei Bissen von einem riesigen Schinkensandwich tut, das Elspeth ihm gerade serviert hat. Er legt die Zeitung beiseite, um sich mit seiner tiefen leisen Stimme an seinen Vater zu wenden.
    Er sieht wirklich unglaublich gut aus.
    Ich merke, wie mein Kinn jede Sekunde weiter nach unten sackt.
    »Ein junger griechischer Gott«, flüstert mir eine warme Stimme ins Ohr.
    Es ist Marilyn, der mein Starren aufgefallen ist. Zum Glück ist Sollie zu beschäftigt mit seinen Schinkenspeckstreifen, um es ihr gleichzutun.
    »Eins muss man Aric Grainger wirklich lassen: Für einen Rotschopf hat er sich verdammt schöne Frauen geangelt und mit ihnen noch schönere Kinder produziert.«
    »Mistral ist … wunderschön«, stottere ich, weil ich mich ertappt fühle, »und Sophie auch«, murmle ich, einen Blick auf ein Foto von Sophie und Pippa im Schulkindalter mit Aric riskierend, und finde, dass sie sich sehr ähnlich sahen.
    »Wenn sie nur nicht so eine hartherzige Ziege wäre«, kommentiert Marilyn und erschrickt sichtbar über ihre Äußerung.
    »Ihr kommt nicht gut miteinander aus?«
    »Oh, ich komme mit den meisten Leuten sehr gut aus«, ist Marilyns Antwort, womit sie den Schwarzen Peter eindeutig der anderen Seite zuschiebt. »Was sie und Aric betrifft, so hat sie ihn ja wohl eher gepflückt wie eine reife Pflaume.«
    Ich runzle die Stirn.
    »Nach dem Rückschlag mit Mistral, habe ich mir sagen lassen, war sie seine erste große Liebe.«
    »Kann man denn mehr als eine große Liebe haben?«
    »Ich denke, man kann so viele große Lieben haben, wie
man will.« Marilyn strahlt wieder. Sie hat zu ihrem normalen Gesichtsausdruck zurückgefunden und lacht voluminös. »Nur manche sind größer als andere. Aric ist dafür doch ein gutes Beispiel. Er war unsterblich in Misty verliebt, aber sieh ihn dir jetzt an …« Sie zeigt auf Aric, der sich in der Zwischenzeit wieder von Adam abgewandt und einen Arm um die Hüfte seiner Frau gelegt hat. Sein gerötetes Gesicht hellt sich strahlend auf, als sie ihm etwas ins Ohr flüstert.
    »Sie ist atemberaubend schön«, stelle ich fest.
    »Oh ja«, seufzt Marilyn und schüttelt verwundert und, wie ich vermute, ein bisschen selbstmitleidig den Kopf, während ihre Unterlippe sich schmollend vorschiebt. »Sie hat alle guten Gene abgekriegt, ich nur einen dicken Hintern.« Dabei verpasst sie ihrem Po wie zum Beweis einen Klaps.
    Marilyn ist, wie soll ich sagen, rund, alles an ihr ist rund, angefangen bei ihrem Nikolaus-Bauch bis zu ihrem dicken Schmollmund, aber sie ist unzweifelhaft auch eine schöne Frau, und je länger ich sie musterte, desto mehr sehe ich eine Ähnlichkeit zu Sol, und je mehr ich denke, dass sie aussieht wie Sol, desto stärker fällt mir auf, wie ähnlich sie ihrer Halbschwester sieht. Ihre Haut ist zwar viel dunkler, aber sie hat die gleichen samtigen braunen Augen wie sie, die gleiche Nase und den gleichen Mund, das gleiche herzförmige Gesicht.
    »Weißt du, dass du genauso aussiehst wie Elspeth?«, bemerke ich jetzt auch laut.
    Zu meiner Überraschung scheint sie von meiner Beobachtung ziemlich geschmeichelt zu sein.
    »Findest du wirklich?«
    Ich nicke wahrheitsgemäß.
    »Trotz des kleinen Unterschieds von, sagen wir mal, vierzig Pfund?«
    »Ja, ganz genauso, du bist nur …«

    »Viel größer«, beendet sie den Satz für mich, aber ohne den leisesten Anflug von Ärger oder Befangenheit.
    Ich muss lachen, und dann lächelt sie das breiteste, weißeste, strahlendste Lächeln, das ich je gesehen

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