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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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Ordinäre mag«, sage ich und ertappe mich dabei, Pippas Worte nachzuplappern.
    »Oh, Mrs. Grainger, entdecke ich da einen Anflug von Eifersucht?«
    »Du hast noch Glück, Jonathan hat einen ganzen Eifersuchtsanfall abgekriegt.«

    »Sie ist normalerweise nicht der Typ für Eifersuchtsszenen; da muss noch etwas anderes dahinterstecken.« Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn, gähnt laut und rollt sich auf die Seite, wobei er mir fast die Decke wegzieht.
    »Was denn?«, frage ich, plötzlich ein wenig besorgt.
    »Keine Ahnung.« Er gähnt noch einmal. »Aber wart’s ab, ich kriege es schon noch raus. Wenn ich etwas wissen will …«
    »Vielleicht solltest du sie einfach in Ruhe lassen.«
    »Das geht nicht. Sie braucht vielleicht meine Hilfe.«
    »Aber dann würde sie dich doch sicher darum bitten.«
    »Phil bittet nicht von sich aus um Hilfe.«
    Wir schweigen einen Moment.
    Sollie wird Pippa garantiert darauf ansprechen. Er ist tatsächlich wie ein Bluthund, wenn er erst einmal Witterung aufgenommen hat und etwas herausfinden will. Pippa und ich haben zwar beschlossen, unser Geheimnis zu hüten, aber ich bin sicher, wenn er die Wahrheit über unsere Vergangenheit erfährt, und das wird er früher oder später, wenn Pippa so weitermacht wie bisher, dann soll er sie aus meinem Mund hören.
    »Sollie …«
    »Mhmmm«, murmelt er.
    »Meinst du, deine Familie mag mich?«
    »Oh, Vi, du machst dir doch nicht immer noch Sorgen deswegen, oder? Sie finden dich alle großartig. Sie lieben dich.«
    »Philly auch?«
    »Wieso fragst du das?«
    »Vielleicht benimmt sie sich meinetwegen so … du weißt schon, seltsam.«
    »Warum um Himmels willen sollte sie?«
    Ich sage lange nichts. Die übliche Blockade, darüber zu sprechen, aber am Ende schaffe ich es, sie zu überwinden, und kriege den Satz endlich heraus.

    »Ehrlich gesagt haben wir uns in der Schule nicht besonders gut verstanden …«
    Ich warte auf seine Antwort.
    Warum sagt er nichts?
    Erst als ich das Geräusch seines leisen Schnarchens höre, wird mir klar, dass er längst eingeschlafen ist.

Kapitel 12
    D er nächste Tag, wie könnte es anders sein, beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück. Die Mahlzeiten werden im Hause Grainger sehr ernst genommen und sollten daher auch nicht ignoriert werden. Die Einzige, die es sich offenbar erlauben kann, nicht am Frühstückstisch zu sitzen, ist Mistral, die jeden Morgen ihrem Nackt-Yoga nachgeht.
    Es gibt auch feste Regeln darüber, wer kocht und wer saubermacht.
    Elspeth ist die Chefköchin und Marilyn ihre persönliche Assistentin.
    Die Männer machen den Abwasch.
    Ich habe Silas’ Spüljob übernommen, und er ist zum Chefabräumer aufgestiegen, was uns beiden ganz recht ist. Ich freue mich, dass ich was zu tun habe, und Silas braucht sich nicht mehr darüber zu beklagen, dass er vom vielen Spülen trockene Hände bekommt.
    An diesem Morgen aber finde ich die Dinge verändert vor. Ich komme in die Küche und sehe Elspeth mit der Zeitung am Tisch sitzen, während Pippa in ihrer Schürze am Herd steht und fröhlich Spiegeleier mit Speck brät, und zwar beidhändig mit zwei riesigen Pfannen hantierend wie ein DJ am Mischpult. Sie sieht so frisch aus wie der Morgentau, keine Spur der Gefühlsausbrüche oder des exzessiven Weingenusses vom Vorabend, weder in ihrem Verhalten noch in ihrem zarten Teint.
    »Morgen Sol, Morgen Violet. Ich mache Frühstück«, verkündet sie und winkt uns mit einem Pfannenwender zu. »Setzt
euch, und in einer Minute serviere ich euch köstliche Spiegeleier mit knusprigem Speck.«
    Sie ist blendend gelaunt und scheint wieder zu sein wie vorher, sie lacht und macht Witze beim Kochen, keine Spur Aggression oder spitze Bemerkungen, und ich bin eigentlich ganz froh, dass Sollie meinen letzten Satz von gestern Abend nicht mehr mitbekommen hat.
    Aber dann platziert sie einen Teller vor mich und sagt fröhlich: »Hau rein.«
    Das letzte Mal, als sie das zu mir gesagt hat, hat sie mich mit dem Gesicht nach unten in eine Schlammpfütze auf dem Hockeyfeld gehalten. Und trotz meiner Bemühungen, gelassen zu bleiben, habe ich plötzlich nicht mehr den geringsten Appetit. Schlimmer noch: Ich könnte keinen Bissen mehr herunterkriegen, und wenn mein Leben davon abhinge. Ausnahmsweise erscheint mir nicht zu essen lebenserhaltender zu sein als Nahrungsaufnahme. Egal wie wunderbar verwandelt sie sein mag, ich sehe überall nur noch mit Arsen versetzte Cornflakes, Speck mit Rattengift, Schierling auf Toast, den Pippa

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