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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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wieder einen Köder auf ihren Haken zu spießen.
    Alex sah mit Erstaunen, wie sie in den Eimer mit den Elritzen griff, eine mit dem Netz herausholte und sie zwischen den Fingern hielt, bis sie den winzigen Fisch auf dem Haken anbrachte, um dann Haken, Schnur und Senkblei ins Eisloch sinken zu lassen. Sie behielt den Köder im Auge, um zu sehen, ob er zappelte, dann ließ sie die dicke Leine nach, bis sie zu einem aufgefädelten Knopf gelangte. Sie schlang die übrige Schnur um die schäbige Spule, setzte das Fähnchen wieder auf und stellte die Reuse vorsichtig auf die wackligen Beine.
    Alex warf einen Blick zu seinen fünf Reusen hinüber. Dann schaute er zu den Reusen von Paul, Ethan, Tucker und Grady. Alle standen schon über eine Stunde da, und nicht ein einziges Fähnchen war aufgeklappt.
    In diesem Moment schoss Delaneys Fähnchen hoch. Vier Männer ließen ein resigniertes Gestöhn hören, und Tucker stieß seinen ersten Fluch aus.
    »Entschuldigt uns«, sagte eine sehr selbstgefällige Sarah, ehe die zwei Damen zum wehenden Fähnchen liefen, wo Delaney eine zappelnde große Seeforelle herausgezogen hatte. Diesmal strahlten beide Mädchen die Männer an, und somit war Tuckers Fluch absolut passend. Alle fünf Männer liefen zu ihren Reusen – die Drachen waren plötzlich vergessen.
    Am Abend saßen die Knights, gerötet von Sonne und Scham, vor einer perfekten Fischplatte. Die Damen waren bemüht, im Triumph Bescheidenheit und Großmut zu zeigen, konnten sich aber ein freudiges Lächeln nicht verkneifen. Wären sie nicht gewesen, hätten sie Hotdogs essen müssen, da den Männern den ganzen Tag über kein einziger Fang gelungen war. In fünfundzwanzig Reusen hatte sich in fast fünf Stunden keine Beute verfangen. Es wurde ein stilles Abendessen. Der schöne Fisch schmeckte tatsächlich ein wenig nach bitterer Pille.
    Und Alex ging auf, dass er Delaney nun mehr im Auge behalten musste. Wenn ihr reizendes Gesicht dieses Lächeln zeigte, würde er einen dicken Stock brauchen, um die Jungs in die Flucht zu schlagen.
    »Sarah, wir halten heute unsere alljährliche Firmenbesprechung ab, nachdem die Kinder zu Bett gegangen sind«, sagte Alex, den leeren Teller von sich schiebend. »Unser Nachtisch schmeckt uns auch anschließend.«
    »Ich mache rasch Kaffee.« Sie stand auf und ging mit Delaney ins Wohnzimmer. »Achtet darauf, die Töpfe nicht zu verbeulen, wenn ihr das Geschirr spült«, setzte sie zuckersüß hinzu, wobei sie die kichernde Delaney vor sich herschob.

15
    D ie Besprechung begann um halb neun. Tucker und Delaney schliefen schon fest nach einem Tag an der frischen Luft mit Sonne, Angeln, Schneemobilfahren und Drachensteigen. Sarah hatte den Tisch gedeckt, der Duft von Kaffee und Apfeltaschen erfüllte die Küche. Sie goss Kaffee ein, legte das Gebäck auf einen Teller und ging ins Wohnzimmer zu ihrem Fernsehprogramm.
    »Setz dich, Sarah«, sagte Alex und schob den Stuhl neben sich nach vorn. »Du bist von allem, was hier vorgeht, genauso betroffen wie wir, somit kannst du uns gleich deinen Input liefern.«
    »Um was geht es?«, erwiderte Sarah und setzte sich neben Alex. »Ich habe eigentlich nicht viel zu sagen.«
    »Ach, ich denke, du hast Grady etwas zu sagen.«
    »Wirklich?« Sie sah Grady an, der seinen ältesten Sohn mit einem fragenden Blick bedachte.
    Alex nahm einen großen roten Ordner, der auf seinem Schoß gelegen hatte, und platzierte ihn vor seinem Vater. »Ich könnte mir denken, dass du Grady daran erinnern möchtest, uns in deine Pläne einzuweihen. Ich meine damit die Neueröffnung der Sport-Lodge.«
    Das Schweigen dauerte genau zwei Sekunden, dann sprang Paul auf. »Was?« Sein finsterer Blick wechselte von Sarah
zu Grady. »Wir waren übereingekommen, dass die Lodge geschlossen bleibt. Wir brauchen hier keine Touristen, die unseren Wald unsicher machen.«
    Grady schlug langsam den Ordner auf, studierte wortlos jede Seite, dann sah er Sarah schmunzelnd an. »Da hast du aber einen ordentlichen Geschäftsplan aufgestellt. Wusste ich doch, dass ich letzten August die richtige Entscheidung getroffen habe.«
    Sarah, der klar war, dass drei Augenpaare sie wie gebannt anstarrten, schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter. »Danke.«
    »Moment«, sagte Ethan in gefährlich sanftem Ton. »Soll das etwa heißen, dass dieser Plan mit Sarah schon im August besprochen wurde? Dass sie nicht nur gekommen ist, um uns den Haushalt zu führen, sondern auch, um die Sport-Lodge zu

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