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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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eröffnen?«
    Grady nickte.
    »Aber wir waren uns doch einig, dass die Lodge geschlossen bleiben soll«, wiederholte Paul, leiser diesmal, aber nicht weniger aufgebracht, als er den Stuhl wieder heranzog, um sich zu setzen.
    Sarah war sich schmerzlich Alex’ Schweigens bewusst, das eine deutlichere Ablehnung war als Ethans und Pauls laut vorgebrachten Einwände.
    »Wo hast du den gefunden?«, fragte Sarah, die den Ordner zu sich zog und leise zuklappte.
    »Auf dem Dachboden, in einem Karton beim Fenster.«
    »In einem Karton, auf dem mein Name stand?«
    Er nickte. »Ich habe einen Behälter mit künstlichen Fischködern gesucht und habe nicht auf die Aufschrift geachtet.
Erst als ich auf den Ordner stieß, habe ich mir die Schachtel näher angesehen.«
    »In all den Jahren, in denen wir unsere Waldwege mit den damaligen Betreibern der Lodge geteilt haben, sind nur zwei kleinere Unfälle passiert«, gab Grady zu bedenken und lenkte somit die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf das eigentliche Thema. »Es schmerzt mich, wenn ich sehe, wie die Anlage immer mehr verkommt, während sie uns Gewinn bringen könnte.«
    »Wie das?«, fragte Paul. »Wenn Sarah die Lodge führt, wird sie das Geld verdienen.«
    »Sie wird uns eine gewinnabhängige Pacht zahlen.«
    Ethan schüttelte den Kopf. »Das wäre so gut wie gar nichts. Die Hütten sind alt, man müsste zu viel Arbeit investieren. Sarah würde die ersten fünf Jahre nur Geld verlieren.«
    »Und ich glaube, dass sie Profit machen könnte«, warf Alex ein. Er sah Grady kurz an, dann wieder seine Brüder. »Ich habe mir ihren Plan angeschaut, und wenn Sarah den Finanzrahmen einhält, die meiste Arbeit selbst macht und die Zielgruppe erreicht, die ihr als Gäste vorschwebt, wird sie binnen zwei Jahren schwarze Zahlen schreiben.«
    Sarah fiel fast vom Stuhl. »Dann befürwortest du also mein Projekt?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin mir mit Ethan und Paul einig. Ich möchte keine Touristenmassen auf unseren Forstwegen. Ich sage nur, dass du alles sehr gut geplant hast und dank deiner bisherigen Erfahrung im Tourismus die Sache mit Erfolg betreiben könntest.«
    »Dass die Lodge in einem bewirt schafteten Waldgebiet liegt, ist ein Problem, das ich mir gründlich überlegt habe«,
erklärte Sarah. »Ich beabsichtige, meine Gäste genau darüber zu unterrichten, was ihr im Wald macht, und werde dafür sorgen, dass sie euch nicht in die Quere kommen.«
    »Die Eröffnung der Lodge wird auch Geld nach Oak Grove fließen lassen«, setzte Grady hinzu. »Der ganze Ort wird davon profitieren.«
    »Und ganz besonders unsere Versicherung«, sagte Ethan. »Unsere Prämien werden wie Raketen in die Höhe schießen, sobald einer unserer Trucks eine Touristenkarre plattmacht.«
    »Eure Laster befahren doch problemlos öffentliche Straßen«, wandte Sarah ein. »Warum sollten eure Fahrer auf euren eigenen Forstwegen nicht so vorsichtig fahren wie anderswo?«
    »Die Landstraßen sind für dichten Verkehr geplant«, konterte Ethan. »Sie sind breiter als unsere Wege – und sie sind asphaltiert. Hast du eine Ahnung, wie lange es dauert, bis ein beladener Elf-Achser auf Schotter zum Stehen kommt?«
    »Die Sache ist abgemacht«, sagte Grady und beugte sich vor, um die gefalteten Hände auf den Tisch zu legen. »Sarah und ich waren uns schon im August einig.« Er ließ den Blick über seine Söhne wandern, bis schließlich Alex an die Reihe kam. »Das Hotel auf Crag Island gehört Sarah nicht. Ihr Schwager hat den Anteil von Martha Banks geerbt, deshalb braucht Sarah ein Dach über dem Kopf und ein Unternehmen, in dem sie arbeiten kann. Wollt ihr, dass wir sie hinauswerfen und sie in ein Haus zurückschicken, das ihr nicht einmal gehört, nur weil wir unsere Wege nicht mit ein paar Autos teilen können?«
    Schweigen senkte sich über die Runde, und Sarah hielt
den Atem an, bis sie merkte, dass ihr Kopf dröhnte. Sie starrte den geschlossenen Ordner vor sich an, während sie wartete, dass die drei Männer eine Entscheidung trafen. Ihr Traum lag in ihren Händen.
    »Wo ist dein Schwager?«, fragte Ethan.
    »Das weiß kein Mensch. Marthas Anwälte versuchen ihn zu finden. Wenn sie ihn gefunden haben, hoffe ich, ihm meine Hälfte der Pension verkaufen zu können. Das Geld will ich in die Renovierung der Hütten stecken und außerdem neue Boote und Geräte anschaffen.«
    »Du willst also dein gesamtes Geld in die Lodge stecken?«
    Sarah nickte. »Weil ich weiß, wie ich den Laden zum

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