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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Patientin. Während er sich ihr widmete, erteilte Betters Anweisungen für die Behandlung der gebrochenen Finger, des geprellten Knies und der lichtgeschädigten Augen. Zwischendurch gab es zum Ausgleich auch ein paar Tipps in Sachen Babypflege.
    Als der Arzt fertig war, hob Alex Sarah hoch und ging mit ihr in den Armen den Gang entlang. Er musste stehen bleiben, als er im Warteraum auf Reed und Tate stieß. Alex sah John unfreundlich an, der seinen Blick ebenso erwiderte.
    »Sie hat keinen Führerschein«, sagte John.
    »Die Straße, auf der sie gefahren ist, gehört mir, also braucht sie keinen Führerschein«, schoss Alex zurück.
    »Alex«, sagte John und hielt inne, als ihn Alex’ tödlicher Blick traf. »Wir reden später darüber.«
    Alex ging weiter und verließ das Krankenhaus, Sarah sicher in den Armen haltend – so sicher, wie sie in seinem Herzen ruhte.

17
    N och immer wie vor den Kopf geschlagen, weil sie in der fünften Woche schwanger war, zupfte Sarah nachdenklich an dem Verband ihrer rechten Hand. Sie war noch nicht bereit, Alex ihre Gefühle wissen zu lassen, doch war sie außer sich vor Freude, ein Baby zu bekommen. Ob Junge oder Mädchen war ihr einerlei, Hauptsache es war gesund und munter wie Delaney und Tucker.
    Sarahs einzige Sorge war, dass ihr Kind inmitten chaotischer und ungeklärter Verhältnisse zur Welt kommen würde. Aber Alex war ein guter Mensch und guter Vater, und sie zweifelte keinen Moment daran, dass er das Richtige für ihr gemeinsames Baby tun würde. Doch was war das Richtige? Würde er darauf bestehen, an dieser Ehe festzuhalten? Oder würde er nach einer Scheidung Unterhalt zahlen und sich mit Besuchsrechten begnügen? Als alleinerziehende Mutter hatte sie sich bei ihren Zukunftsplänen nicht gesehen, andererseits war seit ihrem vierzehnten Lebensjahr in ihrem Leben wahrlich nichts nach Plan verlaufen.
    »Haben die Augenschmerzen nachgelassen?«
    »Ja.«
    »Und wie steht es mit der Hand?«, fragte Alex, der ihre verletzte Hand ergriff und sie auf diese Weise hinderte, ständig an ihrem Verband zu zupfen.
    »Ich spüre nur ein leichtes Pochen. Dr. Betters hat mir ein Schmerzmittel gegeben, das unschädlich für das … das …« Sarah hätte sich am liebsten geohrfeigt, weil sie unabsichtlich genau das Thema berührt hatte, das sie hatte vermeiden wollen.
    Alex’ Hand glitt von ihrem Verband zu ihrem Bein. Sie spürte, wie er ihr heiles Knie tätschelte und dann ihren Satz beendete: »… für das Baby ist? Na, bist du dir über deine Gefühle bezüglich der Schwangerschaft schon im Klaren?«
    »Noch nicht.«
    »Arme Sarah. Es sieht aus, als würdest du eine Verpflichtung loswerden, nur um eine andere aufgehalst zu bekommen. Und doch steckst du alles mühelos weg. Vom Krebs deiner Mutter und dem Tod deines Vaters angefangen, über deine Ehe mit Roland Banks und den Problemen mit seiner Mutter bis zur Heirat mit einem Toten, der aus dem Grab aufersteht und dich schwängert.«
    »Ich bin kein Opfer« sagte sie und reckte keck ihr Kinn in seine Richtung.
    Wieder tätschelte er sanft ihr Knie. »Nein, du warst ganz sicher nie ein Opfer.«
    »Wäre … wäre es möglich, dass wir die Sache mit dem Baby noch eine Weile für uns behalten? Delaney und Tucker wären bloß verwirrt.«
    »Ich wollte ohnehin vorschlagen, damit abzuwarten«, meinte er zustimmend und nahm seine Hand von ihrem Knie, kurz bevor Sarah das Geräusch des Blinkers hörte und spürte, wie der Wagen die Fahrt verlangsamte. Sie mussten in die Privatstraße von North Woods Timber eingebogen sein.
    »Das mit meinem SUV tut mir sehr leid.«
    »Es ist doch nur ein Auto. Davon gibt es jede Menge.«
    »Ehrlich gesagt, glaube ich, dass dir jemand eine Niete angedreht hat«, sagte sie. »Ich habe den Drehzahlmesser nicht über dreitausend Umdrehungen gebracht.« Sie wandte ihm den Kopf zu. »Vielleicht habe ich deshalb die Herrschaft über den Wagen verloren, als ich Daniel Reed auf mich zusteuern sah. Ich glaube, die Unfallursache ist ein Fehler am Auto. Meine Fahrweise war bis zu diesem Augenblick tadellos.«
    »Ich lasse bei der Reparatur alles überprüfen«, versprach er. »Tja, es sieht aus, als müssten wir für ein paar Tage die Rollen tauschen«, sagte er eine Spur zu aufgekratzt.
    »Was meinst du damit?«
    »Du kannst nichts sehen und nicht gehen, und das bedeutet, dass ich dich jetzt pflegen muss, wie du vorher mich gepflegt hast.«
    Um Himmels willen, bloß nicht von Alex gepflegt werden! »Delaney

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