Mein verruchter Marquess
kehren alle nach Hause zurück."
„Wie das?"
„Ich werde Ihnen nicht länger nachsetzen." Er blickte wieder zu Boden. „Sie haben gewonnen, Daphne. Ich habe meinen Antrag zurückgezogen. Wir werden diese finanziellen Probleme lösen - ich bin sicher, das wird nicht schwer sein -, aber wichtig ist, dass Sie damit nichts mehr zu tun haben. Ich bin persönlich gekommen, um Ihnen das zu sagen. Seien Sie versichert, dass ich nicht hier bin, um Sie einzufangen oder Ihre Hand zu gewinnen. Ich bin nur aus reiner Sorge um Sie hier, und weil ich Ihrer Familie versprochen habe, Sie zu finden und sicher nach Hause zu bringen. Schließlich", fügte er hinzu, „war es mein Fehler, dass Sie davongelaufen sind."
Es dauerte lange, bis sie begriffen hatte.
„Also", sagte sie gedehnt, „wollen Sie mich nicht mehr heiraten?"
Obwohl es genau das war, was sie in der letzten Nacht gewollt hatte, als sie das Verlöbnis löste, empfand sie jetzt, da er einverstanden war, keine Befriedigung.
„Es ist keine Frage, was ich will", sagte er mit einem tiefen Seufzer.
„Ach ja", erwiderte sie skeptisch, „ich hätte es fast vergessen. Was Sie wollten, war niemals ich, oder? Ich war nur ein Mittel für Sie, sich an Albert zu rächen."
„Das können Sie von mir aus glauben, wenn Sie wollen."
„Ich verstehe jetzt, warum Sie mir nicht den wirklichen Grund für Ihre Werbung nennen konnten. All die vielen schönen Lügen, warum sie von allen Mädchen in London ausgerechnet mich gewählt haben, um ihre Marchioness zu werden." Sie schüttelte den Kopf und kämpfte gegen den Kloß an, der ihr in die Kehle stieg. „Ich komme mir so dumm vor, Max, denn wissen Sie, um ein Haar hätte ich Ihnen geglaubt."
„Und das sollten Sie auch!" Er stand auf, und Zorn zeigte sich auf seinem Gesicht. „Alle Gründe, die ich für meine Bewunderung für Sie nannte, sind wahr."
„Hm."
„Sie glauben stattdessen lieber Alberts Worten?", fragte er. „Den Worten eines Mannes, der herumläuft und Lügen über Sie erzählt? Meinen Sie, er wüsste überhaupt, wovon er redet, wenn es um meine Gefühle geht?"
„Sie haben es nicht geleugnet." Tränen traten ihr in die Augen. „Als er sagte, zwischen Ihnen beiden gäbe es meinetwegen einen Wettstreit, haben Sie das nicht abgestritten, sondern nur gesagt, Sie können es erklären. Das ist so gut wie eine Bestätigung! Nun, für mich ergibt das einen Sinn", fuhr sie fort, als er sie verzweifelt ansah. „Ihr Antrag kam von Anfang an aus heiterem Himmel. Ihre Hauptgründe, warum Sie mich gewählt haben, waren kalt und rein praktischer Natur, und es ging nur um Ihre Bedürfnisse und Wünsche, wie ich Ihnen nützlich sein kann.
Und als ich dann sah, wie Sie mich auf Abstand hielten, so wie Sie es mit Ihrer Schwester machten ... "
„Was geht Sie das überhaupt noch an?", unterbrach er sie verärgert. Er strich sich mit den Fingern durchs Haar, als fiele es ihm schwer, Geduld zu wahren. „Als Carew sich gestern Abend einmischte, standen Sie ohnehin schon im Begriff, mich aus Ihrem Leben zu verbannen. Ich verstehe immer noch nicht, warum. Ich dachte, zwischen uns läuft alles gut."
„Ach, Sie können doch nicht wirklich glauben, dass das, was Sie im Salon mit mir machten, alles zwischen uns klärte", flüsterte sie und errötete bei der Erinnerung an seinen Mund überall auf ihrem Körper.
Er sah sie nur an, wie verloren, und ließ die Arme sinken.
Sie schüttelte den Kopf und presste dann die Fingerspitzen gegen die Stirn, in ihrem Bemühen um ein wenig Gelassenheit. „Sie wären von Anfang an besser mit mir zurechtgekommen, Max, wenn Sie ehrlich gewesen wären, statt all dieser Tricks, dieser Spiele ..."
„Ich habe nicht gespielt!"
„Oh doch, das haben Sie!", rief sie. „Seit ich Sie zum ersten Mal in der Bucket Lane sah und Sie diese Kerle hereinlegten, indem Sie so taten, als wären Sie betrunken."
„Ich habe Ihren Hals gerettet, meine Liebe!"
„Alles, was Sie betrifft, ist von einem Geheimnis umgeben. Ich halte das nicht mehr aus! Ich weiß nicht, was Sie für mich empfinden, abgesehen von Lust. Warum können Sie nicht einfach ehrlich zu mir sein, damit ich weiß, woran ich bin? Max!" Sie streckte den Arm aus und umfasste sein Gesicht in einem Anflug von Zuneigung, die sie nicht unterdrücken konnte. „Ich war immer geneigt, Sie zu mögen." Das war noch milde ausgedrückt. „Aber ich habe nicht zugelassen, dass meine Gefühle über mich bestimmten. Denn ich hatte nie das Gefühl, Ihnen
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