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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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der Pferde von Jono.
    „Wir haben eine Wette abgeschlossen. Bones sagt, Sie sind beim Theater, aber ich sage, Sie sind eine der Tänzerinnen in der Oper. Wer hat recht?"
    Daphne starrte sie an, als sie begriff, dass die drei sie falsch einschätzten. Sie glaubten, sie wäre - keine Dame.
    Rasch schloss sie den Mund wieder.
    Es stimmte, Debütantinnen fuhren nicht oft allein in einem hohen Phaeton herum, nur von einer Zofe begleitet. So etwas konnte nur eine Sorte Frau tun - die Mätresse eines reichen Mannes.
    Einige von ihnen waren recht berühmt, und oft waren sie genauso teuer gekleidet wie echte Damen.
    Kein Wunder, dass diese Kerle sie so angestarrt hatten! Ihr Irrtum brachte sie in Verlegenheit, aber noch weit beunruhigender waren das Grinsen und die lüsternen Blicke der drei Burschen.
    „Ich glaube nicht, dass es Ihrem Herrn recht wäre, wenn Sie so mit mir sprechen", erklärte sie und bekämpfte einen Anflug von Schuldgefühlen, als sie an die sündigen Dinge dachte, die sie Lord Rotherstone gestattet hatte.
    Vielleicht war sie nicht so verdorben wie eine Dame vom Theater, aber sie war auch nicht ganz unschuldig, nicht mehr jedenfalls, seinetwegen.
    Dass sie errötete bei der Erinnerung an die forschenden Hände eines gewissen Marquess musste eine Miene auf ihr Gesicht gezaubert haben, die die einfachen Stallburschen als Bestätigung ihres Gewerbes ansahen.
    Himmel, dieser Freigeist, der sich in Bordellen herumtrieb, hatte eine Dirne aus ihr gemacht, und diese drei waren anscheinend die Ersten, die das bemerkten.
    Sie grinsten breiter, als sie näher kamen, schmutzig, stinkend und in eindeutiger Absicht.
    „Mit wem gehst du? Sag es uns."
    „Du bist schön."
    „Wie heißt du? Bist du berühmt?"
    „Natürlich ist sie das. Sieh sie dir an."
    „Bist du eine der Schönheiten des Prinzregenten? Oder vielleicht von Wellington?"
    „Nein, sie ist eine der Schwestern von Harriet Wilson, oder? Ein Mädchen wie sie kann jeden haben, den sie will."
    „Gentlemen, Sie irren sich." Als die drei zum ersten Mal den Mund aufgemacht hatten, hatte Daphne sie für harmlose Einfaltspinsel gehalten, aber jetzt wich sie doch sicherheitshalber zurück, mehr verlegen als verängstigt.
    Ach, wie schrecklich das war!
    „Bestimmt spielst du am Drury Lane, oder?"
    „Nein, ich bin keine Schauspielerin und auch keine Tänzerin. Und keine Sängerin. Ich bin ..."
    „Ein Modell?" Einer schrie auf. „Du hast nackt Modell gestanden!"
    „Bitte. Ich bin eine ganz normale Person. Aber sosehr ich das Gespräch auch genossen habe, ich muss jetzt wirklich gehen." Sie wich weiter zurück bis an die Stalltür, redete beschwichtigend, lächelte - als hätte das bei den Bandenmitgliedern in der Bücket Lane geholfen.
    Warum verfolgten die Burschen sie nur? Sie sahen aus, als wären sie verzaubert und ständen unter einer Art Bann.
    „Es wäre, glaube ich, am besten, wenn Sie sich wieder um ihre Pflicht kümmern ... "
    „Lasst sie in Ruhe!"
    Der kurze Befehl war hinter ihnen erklungen, nur ein paar Fuß entfernt. Daphne erstarrte. Der Klang dieser tiefen, vertrauten Stimme schien sie zu erschüttern.
    Mit einem Aufschrei fuhr sie herum und sah, wie Max schnellen Schrittes auf sie zukam, während die Rockschöße hinter ihm herflogen. Sein Gesicht war angespannt, seine hellgrünen Augen hart wie Marmor.
    Hinter ihm wurde sein großer schwarzer Hengst auf dem Hof von einem weiteren Stallburschen gehalten.
    „Max!", rief sie erschrocken. „Was machen Sie hier?"
    Die drei Burschen, die sie verfolgt hatten, warfen nur einen Blick auf ihn und ergriffen dann die Flucht.
    Das erschien auch Daphne eine gute Idee zu sein, denn er kam bedrohlich auf sie zu und zog sich dabei die Reithandschuhe aus.
    „Hallo, Daphne", stieß er hervor. „Ich bin gekommen, um Sie nach Hause zu bringen."
    13. Kapitel
    Nein, das werden Sie nicht!" Daphne überwand den Schrecken, der sie bei seinem Anblick erfasst hatte, machte kehrt und lief mit klopfendem Herzen davon. Sie wusste nicht, wie er sie gefunden hatte, aber da sie jetzt beunruhigend vertraut war mit seiner unnachgiebigen Art und seinem unerschütterlichen Willen, wagte sie nicht, ihm die Kontrolle zu überlassen.
    „Daphne, kommen Sie zurück!"
    Sie achtete nicht auf ihn.
    „Laufen Sie nicht weg."
    Sie hörte, wie seine Schritte hinter ihr schneller wurden, konzentrierte sich darauf, ihren Vorsprung zu vergrößern, und lief in die entgegengesetzte Richtung den Stall hinunter.
    Unbeirrt folgte er ihr.

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