Mein verruchter Marquess
sie war nie sicherer gewesen, dass ihre Entscheidung die richtige war.
Neben ihm stand Carissa mit ihren hochmütigen Cousinen. Die zierliche Rothaarige nickte Daphne ermutigend zu, was Daphnes Aufmerksamkeit wieder auf die Aufgabe richtete, die ihr unmittelbar bevorstand.
Als Max vortrat, lösten sich ihre letzten Vorbehalte in nichts auf. Bei seinem Anblick wurde ihr warm ums Herz.
Er blickte sie quer durch den Raum an, wartete auf sie vor dem Altar und sah dabei aus wie der Prinz aus dem Märchen in seinem dunkelblauen Rock, den er über einer silberfarbenen Weste und einer cremefarbenen Hose trug.
Auch seine Handschuhe waren weiß, und im Knopfloch trug er eine weiße Blüte.
Ihr Vater stieß sie ein wenig an und bedeutete ihr damit, loszugehen. Sie fasste sich und schritt vorwärts mit all der anmutigen Grazie, die sie von klein auf gelernt hatte. Ihre Mutter wäre stolz auf sie gewesen.
Bei jedem Schritt, den sie durch den Mittelgang der einfachen, überfüllten Kirche ging, hielt sie den Blick auf Max gerichtet.
Als sie ihm schon nahe war, begann ihr Herz, schneller zu schlagen. Na schön, dann heiratete sie also den Teufelsmarquess, und wenn sie erst einmal das Gelübde gesprochen hatte, dann würde sie nicht mehr zurückschauen.
Seine dunkle, männliche Schönheit schien an diesem Morgen zu strahlen. Er war glattrasiert, das dunkle Haar mit ein wenig Pomade gebändigt. Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden. Als sie bei ihm war, ließ sie sich von ihrem Vater ohne Widerrede an ihn weitergeben, den Blick nur auf ihn gerichtet. Ihm nahe zu sein, fühlte sich an wie das Paradies.
Niemand hat mich je geliebt, hatte er an jenem Tag auf dem Heuboden gesagt. Diese Worte hatten sich schmerzhaft in ihr Herz gebrannt.
Ich werde es tun, dachte sie. In diesem Augenblick fasste sie unwiderruflich einen Entschluss. Ich werde dich lieben und alles mit dir teilen, sagte sie ihm mit ihrem Blick.
Er suchte nach ihrem Gesicht hinter dem Brautschleier, mit fragendem Blick und ein wenig Neugier, als er ihr seine Hand reichte.
Stattdessen nahm sie seinen Arm und trat noch näher zu Familienkutsche vor St. Georges am Hanover Square anhielt.
Die Säulen von Mayfairs beliebtester Kirche waren mit weißen Bändern geschmückt. Große Schalen mit Blumen flankierten den weißen Teppich, der vom Bürgersteig zum Eingang der Kirche führte.
Daphne sah, dass sich in der Kirche viele Menschen befanden, die sie kannte, alle in ihren besten Kleidern. Sie schluckte. Letzte Ängste stiegen in ihr auf, als sie über all das Unbekannte nachdachte, das sie in ihrem zukünftigen Leben mit dem Mann erwartete, den sie den Teufelsmarquess nannten.
Mit wild klopfendem Herzen stieg sie an der Hand ihres Vaters aus der Kutsche. Vor Wochen schon hatten sie ihre Differenzen beigelegt - natürlich. Wilhelmina folgte ihr umgehend und half ihr, die weiten Röcke zu handhaben.
Die Musik steigerte sich zu einem Crescendo - und dann herrschte Schweigen.
Ermutigend lächelte ihr Vater sie an und geleitete sie in die Kirche, während Penelope und die Mädchen, in Purpur und Pink, eilig ihre Plätze einnahmen.
Die Musik setzte wieder ein, und die Gemeinde erhob sich.
Daphne überließ es ihrem Vater, auf das Zeichen des Pfarrers zu warten, mit dem er sie nach vorne bat, und sah sich in der Kirche suchend um. Sie erblickte Max' Schwester, Lady Thurloe, mit ihren Kindern und ihrem Ehemann. Die Coun-tess hatte an der Planung dieses Tages mitgewirkt.
Sie sah auch seine Freunde, den Duke of Warrington und Lord Falconridge, die mit einem riesigen, grauhaarigen schottischen Laird in voller Ausrüstung der Highlands zusammensaßen.
Wer ist denn nur dieser imposante Bursche? dachte sie, dann ließ sie den Blick weiterwandern, bis sie ihre Großtante Anselm entdeckte, die in der ersten Reihe saß.
Jonathon war in der Nähe, und als sich ihre Blicke begegneten, grinste er und winkte ihr zu. Liebevoll lächelte sie ihn an, ein wenig entspannt von seiner albernen Stimmung, aber sie war nie sicherer gewesen, dass ihre Entscheidung die richtige war.
Neben ihm stand Carissa mit ihren hochmütigen Cousinen. Die zierliche Rothaarige nickte Daphne ermutigend zu, was Daphnes Aufmerksamkeit wieder auf die Aufgabe richtete, die ihr unmittelbar bevorstand.
Als Max vortrat, lösten sich ihre letzten Vorbehalte in nichts auf. Bei seinem Anblick wurde ihr warm ums Herz.
Er blickte sie quer durch den Raum an, wartete auf sie vor dem Altar und sah dabei aus wie
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