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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Mietdroschke, die sehr langsam auf der King Street vorbeifuhr, an der Einmündimg zu der engen Gasse, in der die Männer standen.
    Zuerst dachte er sich nichts dabei. Es gab viele Zuschauer, die einen Blick erhaschen wollten auf eine adlige Hochzeit, vor allem, wenn die Feierlichkeit nicht in einem abgelegenen Landhaus stattfand.
    Die Nachricht von ihrem Hochzeitsdatum war in den Gesellschaftsnachrichten verbreitet worden, und die Journalisten, die ihren Unterhalt damit verdienten, über das Leben der guten Gesellschaft zu berichten, würden zweifellos da sein, um zu sehen, was es zu sehen gab.
    Aber als die Kutsche an der Einmündung der Gasse vorbeifuhr und gut zu erkennen war, erhaschte Max einen Blick auf den Passagier. Hinter dem Vorhang erschien ein Gesicht. Ein Gesicht, das er sofort erkannte.
    Max erstarrte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde begegnete er dem Blick des Mannes. Einem aufmerksamen Blick aus dunklen Augen.
    Reglos stand Max da und wollte seinen Augen nicht trauen. Ein Geist? Eine Sinnestäuschung?
    Er sah das Gesicht eines gefallenen Bruders. Die Kutsche fuhr vorbei und wurde schneller. Einen Moment lang stand Max wie gelähmt da.
    Drake.
    Im nächsten Augenblick warf er die Zigarre zu Boden, ohne ein Wort der Erklärung an seinen Schwiegervater oder sonst jemanden.
    Er lief aus der Gasse hinaus, wandte sich nach links und folgte der Droschke die King Street hinauf.
    „Rotherstone, ich muss doch sehr bitten!", hörte er Lord Starling rufen.
    Max drehte sich nicht einmal um.
    Die Kutsche bog bereits in die geschäftige St. James's Street ein, einen guten Steinwurf weit entfernt.
    Max lief schneller, zweifelte an seinem eigenen Verstand, zweifelte aber aus irgendeinem Grund auch nicht. Er wusste, was er gesehen hatte, und wenn Drake wirklich am Leben war ...
    Im Moment konnte er nicht einmal daran denken, was das bedeuten würde. Er musste es genau wissen. Hoffnung und seltsame Fragen gingen ihm im Kopf herum. Er hastete an Passanten vorbei, die vor den Geschäften unterwegs waren. Während er der Kutsche die St. James's Street hinunter in Richtung Piccadilly folgte, kämpfte er gegen das Bedürfnis an, laut den Namen seines Freundes zu rufen, damit der anhielt.
    Wenn es wirklich Drake war und wenn er noch lebte, dann hätte er normalerweise schon angehalten. Falls er gefunden werden wollte. Lieber Himmel, war Drake auf die Seite der Bösen übergelaufen?
    Vielleicht irrte er sich. Vielleicht war er es gar nicht. Max schob eine dunkle Vorahnung beiseite und zwang sich, schneller zu laufen, auch wenn die glatten Sohlen seiner eleganten Schuhe nicht eben dafür geeignet waren. Er konnte von Glück sagen, wenn er nicht stürzte. Der dichte Verkehr hatte die Fahrt der Kutsche verlangsamt, aber zu Fuß hatte Max gegen die beiden Pferde kaum eine Chance.
    Als die Kutsche um eine Ecke bog, verlor er sie für etwa zwei Minuten aus den Augen. Doch es dauerte nicht lange, dann erreichte er schwer atmend den Piccadilly. Er blickte nach links, die Richtung, in die die Droschke verschwunden war, doch bald konnte er sie nicht mehr ausmachen unter den vielen anderen schwarzen Kutschen, die dort auf und ab fuhren.
    Verdammt!
    Zu beiden Seiten des Piccadilly standen andere Kutschen, die darauf warteten, Passagiere aufzunehmen, die in den Läden, Clubs und Kaffeehäusern ein und aus gingen.
    Max blickte den Gehsteig auf und ab, falls Drake ausgestiegen und zu Fuß weitergegangen sein sollte.
    Er konzentrierte sich auf die männlichen Passanten, aber sie waren schwer zu unterscheiden, denn die meisten trugen Hüte, deren Krempe die Gesichter beschattete, Zylinder, Filzhüte oder die Zweispitze des Militärs. Max begann sich erhitzt zu fühlen, als er in der Reihe der wartenden Droschken eine sah, deren Pferde jenen ähnlich waren, denen er gerade gefolgt war. Das könnte sie sein.
    Er lief darauf zu, ohne auf die Blicke anderer Passanten zu achten. Vermutlich sah er wie ein Narr aus, wie er da durch die Straßen Londons rannte, in einem der elegantesten Anzüge, die er besaß. Was würden die Leute sagen über einen Bräutigam, der wie gejagt von seinem eigenen Hochzeitsempfang davonlief, und vor allem, was würde Daphne sagen?
    Darüber konnte er jetzt nicht nachdenken. Wenn Drake am Leben war und sich gegen sie gewandt hatte, dann hatte er weitaus größere Probleme als die Missbilligung der Damen von Almack's. Er eilte die Straße entlang zu der geparkten Kutsche und riss ohne Vorwarnung die Tür auf.
    Sie war

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