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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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leid, Max", sagte er endlich und fand wieder zu seinem gewohnten schroffen Verhalten zurück. „Jetzt gehen Sie nach unten. Ich sage Bescheid, sobald ich etwas weiß. Die Jungs warten auf Sie."
    „Ja, Sir", sagte er kaum hörbar, aber er konnte immer noch nicht glauben, dass Drake gefallen war. Der Mann war einer ihrer besten Kämpfer gewesen.
    Er sah Virgil nach, als dieser in den dunklen Gängen von Dante House verschwand.
    Allein zurückgelassen, bedrückt von den Neuigkeiten, schloss Max die Augen und hielt einen Moment der Andacht für den Freund. Als er sie wieder öffnete, fiel ihm Virgils Bemerkung ein, Söhne zu zeugen. Warum sollte ich das tun? überlegte er voller Bitterkeit. Damit sie auch getötet werden?
    Eben erst hatte er eine Frau entdeckt, die vielleicht die Frau seiner Träume sein konnte Obwohl er noch lange nicht verheiratet war, schien Virgil seine ungeborenen Söhne schon als zukünftige Ritter des Ordens zu sehen.
    Nein, er war nicht der erste Rotherstone, der im Orden gedient hatte, und vermutlich würde er nicht der letzte sein.
    Aber er konnte sich nicht vorstellen, wie er jemals eines seiner Kinder wissentlich dem Orden überlassen könnte, damit es dasselbe Leben führte, das er zu ertragen gehabt hatte. Das war ein schrecklicher Gedanke für die Nacht, in der er mit seinen Waffenbrüdern feiern wollte. Virgil hatte recht. Es hörte niemals auf.
    Max fluchte leise.
    Verdammt, es hatte in Waterloo geendet. Daran musste er glauben. Hatte er nicht mit eigenen Augen die blutdurchtränkten Felder gesehen? Es musste vorbei sein. Mehr konnte er nicht ertragen. Nach zwanzig Jahren hungerte er nach einem anderen Leben. Wie immer es aussehen mochte, hatte er immerhin, anders als Drake, die Möglichkeit, es zu finden.
    Plötzlich schien er den Schatten nicht mehr abschütteln zu können, der sich auf sein Gemüt gelegt hatte. Unruhig ging er in den weitläufigen Speisesaal, wo die Wände mit einem großen, fantasievollen Wandgemälde bedeckt waren, das Dantes Reise durch die verschiedenen Kreise der Hölle zeigte.
    Der massive Renaissance-Kamin des Speisesaals wäre einem Schloss angemessen gewesen. Er bestand aus reich verziertem Alabaster, und zu beiden Seiten des Simses standen schwere Kerzenleuchter aus Messing. Max ging zu der rechten Seite des weißen Kamins, blickte gewohnheitsmäßig über die Schulter zurück, dann griff er nach oben und drehte den Messingfuß des mittleren Leuchters, bis er ein leises mechanisches Klicken hörte.
    Sofort begannen unter den Dielen verborgene Zahnräder zu rumoren, und dann war ein kratzendes Geräusch zu hören. Ein rechteckiges Stück am Rücken des Kamins öffnete sich langsam und zeigte einen niedrigen Durchgang, hinter dem nichts als Finsternis lag.
    Max zog den Kopf ein und stieg über den leeren Kohlenkorb, ehe er den Geheimgang betrat. Dies war nur einer von vielen Eingängen in die verborgenen Gänge, die durch Dante House führten.
    Nachdem er den Durchgang hinter sich gelassen hatte, richtete er sich auf und zog fest an dem Griff an der Wand.
    Wieder bewegten sich die schweren Räder, der mechanische Schlitten fuhr zurück, und der Kamin verbarg seine Geheimnisse erneut.
    Max wandte sich nach rechts und begab sich sicheren Schrittes zu seinem Ziel. Die Finsternis und Enge der geheimen Gänge dienten dazu, jeden zu verwirren, der sich hier zurechtzufinden versuchte, aber er hatte sich dieses Labyrinth schon vor Jahren eingeprägt und brauchte kein Licht, um den Weg zu den feuchten Kellern unterhalb des Hauses zu finden.
    Während er durch mehrere Gänge, eine Leiter hinauf, nach links, eine weitere Leiter hinauf und dann nach rechts ging, dachte er an Drake und all die anderen, die gestorben waren, und als die Dunkelheit ihn zu überwältigen schien, klammerte er sich wie ein Ertrinkender an die Erinnerung an Daphne Starling.
    Ihr goldenes Haar, ihre blitzenden Augen, ihre schimmernde Haut.
    In seiner Erinnerung schien sie zu leuchten.
    Weiter vorne erkannte er im schwachen Licht einer Fackel das Vorzimmer der Grube, wo ein Loch von acht Fuß Durchmesser in der Mitte des Steinfußbodens klaffte. Ein einziges dickes Seil hing von der Decke herab und verschwand durch das Loch in der Finsternis unter ihm. Es war einer von drei Eingängen in die Grube.
    Es war eine Weile her, seit Max diese akrobatischen Übungen durchgeführt hatte, aber er legte den Samtrock ab, den er auf dem Ball getragen hatte, und warf ihn beiseite. Dann knöpfte er die

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