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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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befahl er leise, umfasste ihren Ellenbogen und führte sie zu dem Ledersofa vor den Bücherregalen.
    Nachdem er sie dort sicher untergebracht hatte, hockte er sich vor ihr nieder und musterte besorgt ihr Gesicht.
    „Kann ich irgendetwas für Sie tun?"
    „Nein ... es ist nur ... verzeihen Sie mir, ich fürchte, ich bin etwas überfordert. Ich verstehe das alles nicht."
    „Gewiss haben Sie doch bemerkt, dass Sie mir aufgefallen sind, Miss Starling."
    „Ja, aber nach dem Ball bei den Edgecombes erschienen Sie nicht mehr in der Gesellschaft, und jetzt dies! Ich dachte, Sie hätten mich völlig vergessen."
    Er schüttelte den Kopf. „Wohl kaum."
    Mit unschuldsvollen Augen sah sie ihn an.
    „Meine Liebe, vierundzwanzig Stunden, nachdem wir miteinander gesprochen hatten, verhandelte ich bereits mit Ihrem Vater."
    „Wirklich?", stieß sie hervor.
    „Ja."
    „Oh. Aber Mylord, ich verstehe nicht. Warum sind Sie nicht zu mir gekommen, ehe Sie zu meinem Vater gingen?
    Das hat mich sehr verwirrt. Erschien es Ihnen nicht sinnvoll, mich zuerst zu meinen Gefühlen zu befragen?"
    „Nun, Miss Starling", gab er zurück und stellte sich vollkommen unschuldig. „Ich wollte Ihnen und Ihrem Vater vollendeten Respekt erweisen. Ich verhielt mich ganz vorschriftsmäßig und den Traditionen entsprechend. Und in Anbetracht meines Rufes und des Schadens, der Ihrem durch Carew entstand, können Sie sich ja wohl das Gerede vorstellen, das entstanden wäre, wenn ich erst Sie umworben hätte, ohne den vorgeschriebenen Weg zu gehen und zweifelsfrei deutlich zu machen, dass meine Absichten vollkommen ehrenhaft sind?"
    „Oh. Ich nehme an, da haben Sie recht."
    Max blickte ihr eindringlich in die Augen. „Darf ich das so verstehen, dass mein Angebot Ihnen absolut nicht zusagt?"
    „Das ist es nicht." Sie sah ihn an, dann senkte sie den Kopf und errötete ein wenig. „Natürlich fühle ich mich sehr geschmeichelt, Mylord. Es kommt nur - so plötzlich. Und ... und ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass ich beinahe zufällig erwählt wurde."
    „Nichts könnte weniger der Wahrheit entsprechen."
    „Aber - Sie kennen mich nicht einmal."
    „Ich weiß mehr über Sie, als Sie glauben."
    Nun wirkte sie beinahe verschämt. „Machen Sie sich denn keine Sorgen wegen des Geredes über mich?"
    Er lachte. „Nicht ein Jota, vor allem, wenn ich bedenke, wer dafür verantwortlich ist. Ich weiß alles über Carews Bösartigkeit. Ich werde nicht danebenstehen und zusehen, wie er einen unschuldigen Menschen vernichtet. Wenn Sie mich heiraten", fuhr er fort, „werden Sie meinen Rang innehaben, und glauben Sie mir, der Klatsch wird sich nicht mit dem Ruf einer Marchioness beschäftigen."
    „Ich tue Ihnen also leid, und deswegen bieten Sie mir die Ehe an?"
    „Das ist es nicht. Um ehrlich zu sein, Miss Starling, diese Verbindung wäre zu unser beider Vorteil."
    „Stimmt das? Was haben Sie davon?"
    Einen Moment lang betrachtete er sie aufmerksam. Einiges von dem, was er zu erklären hatte, würde sich nicht leicht aussprechen lassen. „Der Ruf der Familie Rotherstone hat Schaden genommen durch das Verhalten Einzelner in früheren Generationen, fürchte ich. Mein Vater, das sollten Sie wissen, war ein Spieler, genau wie sein Vater vor ihm." Wieder sah er sie an, suchte nach Anzeichen für Verachtung, fand aber keine. „Ich persönlich verabscheue die Karten und würde die Würfel niemals anrühren", sagte er. „Ich habe gesehen, was diese Spiele meinem Vater antaten und was das wiederum für meine Mutter, meine Schwester und mich bedeutete. Wir haben den Preis dafür gezahlt."
    Mehr, als sie es jemals ahnen würde.
    Max wandte sich ab und fuhr fort: „Zum Zeitpunkt meiner Geburt war unsere stolze Familie verarmt." Abrupt hielt er inne. Er war es nicht gewohnt, so offen mit jemandem zu sprechen. „Ich habe diesen Zustand gehasst", gab er leise, aber leidenschaftlich zu. „Die Demütigung. Und ich schwor, dass meine Kinder niemals so leben würden. Als ich dann den Titel erbte, nahm ich mir vor, der Familie wieder zu Vermögen zu verhelfen. Das war das Ziel meiner Reisen im Ausland", fuhr er fort und erzählte damit die halbe Wahrheit. „Ich will Sie nicht mit den Einzelheiten langweilen, aber der Krieg brachte einige gute Aussichten für Investitionen in ganz Europa mit sich."
    Das stimmte. In dem schottischen Schloss des Ordens hatte Max sich eifrig in der Kunst geübt, Möglichkeiten zu finden, die andere verpasst hatten, und sie in Gold zu

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