Mein verruchter Marquess
verwandeln wie ein moderner Alchemist.
Mit Mitte zwanzig hatte er seine Begabung auf diesem Gebiet schon genügend unter Beweis gestellt, um große Summen für den Orden zu verwalten, damit ihre Truhen für ihre Unternehmungen stets gefüllt waren. Als Entlohnung für seine Dienste war es ihm erlaubt worden, einen gewissen Prozentsatz für sich selbst zu behalten.
„Innerhalb von ungefähr zehn Jahren war es mir gelungen, meiner Familie wieder zu Reichtum zu verhelfen. Ich habe die Spielschulden meines Vaters bezahlt. Das alte Haus abgerissen und an seiner Stelle ein neues errichtet.
Und neben anderen Dingen habe ich auch mein Londoner Haus gekauft, und jetzt ist das alles erledigt. Daher wäre der nächste Schritt natürlicherweise, sich niederzulassen und eine Familie zu gründen. Reichtum macht keinen Sinn, wenn man niemanden hat, mit dem man ihn teilen kann." Ein wenig zaghaft lächelte er sie an.
Sie nickte kurz. Vielleicht erwärmte sie sich jetzt doch ein bisschen für ihn.
„Aber sehen Sie, Miss Starling, hier stoße ich auf weitere Schwierigkeiten, die mein Vater mir hinterlassen hat, als Teil meines Erbes."
„Was meinen Sie?"
„Die Missbilligung der Gesellschaft." Wieder sah er ihr in die Augen. „Sie sind die Schutzheilige der Neuankömmlinge. Auf dem Edgecombe-Ball sagte ich, dass ich mich Ihrem Wohlwollen ausliefern sollte, und hier bin ich. Ich brauche Ihre Hilfe, so sehr, wie Sie meine benötigen. Sie gehören zur Gesellschaft. Die Menschen hören Ihnen zu, respektieren Sie ... "
„Oh, dessen bin ich nicht mehr so sicher."
„Doch, es stimmt. Deswegen hat Carew Sie so nachdrücklich verfolgt, zuerst als Eroberung, dann, als er Sie nicht haben konnte, als Opfer. Ich brauche eine Marchioness, die mir helfen kann, dafür zu sorgen, dass meine Söhne und Töchter nicht als Außenseiter behandelt werden, so wie es mir ergangen ist. Sie und ich sind wie dafür geschaffen, einander zu helfen."
„Verzeihen Sie, aber das ergibt keinen Sinn." Verwirrt schüttelte sie den Kopf und runzelte die Stirn. „Mir scheint, wir beide sitzen im selben Boot, auch wenn ich zugeben muss, dass Ihr Fall etwas ernster ist als meiner. Wie sollen wir da einander helfen können?"
„Berücksichtigen Sie die menschliche Natur, Miss Starling. Was ist der Grund für unser gegenwärtiges Problem?
Der Klatsch. Die Waffe, die sowohl Albert als auch Ihre Stiefmutter gegen Sie verwendet haben. Und wonach verlangt der Klatsch? Nach einem Drama. Geben wir den Leuten also eines. Ich versichere Ihnen, die Menschen werden so verzaubert sein, dass sie Carews Anschuldigungen vergessen."
„Und wie machen wir das?", fragte sie fasziniert.
„Nun, wir ändern die Geschichte."
„Und machen daraus was?"
„Eine Romanze", murmelte er. „Die Menschen werden nicht widerstehen können. Rotherstone, die verlorene Seele, kehrt zurück, um die Belle der Saison vor Carew zu retten. Sie, Miss Starling, bekehren mich, sodass ich mich von meinem wilden Leben abwende. Die Leute werden sich in uns verlieben. Dann bekommen wir beide, was wir wollen -dass alles andere vergessen wird. Wenn die anderen zufrieden sind, können wir in Ruhe weiterleben."
Beinahe entsetzt sah sie ihn an. „Sie glauben wirklich, Sie können die gesamte ton manipulieren?"
„Natürlich. Warum nicht?"
„Sie sind ein Fachmann darin, Fallen zu stellen ..."
„Und?"
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
„Sie bezweifeln, dass es funktioniert?"
„Das ist es nicht."
„Was dann? Sie müssen zugeben, es klingt nach viel Spaß."
„Spaß, ja. Und gleichzeitig ein wenig abstoßend."
Er runzelte die Stirn. „Wie bitte?"
„So sieht Ihr Antrag aus? Eine Scharade? Hier geht es um eine Ehe, Lord Rotherstone."
„Nun, offensichtlich. Ich versuche, Ihnen zu helfen. Wie ich schon sagte, die Verbindung wäre zu unser beider Vorteil."
„Das stimmt, aber wie kommen Sie darauf, dass ich jemals eine vorteilhafte Verbindung eingehen wollte?", fragte sie.
„Aus welchem Grund würden Sie denn heiraten, Miss Starling?", fragte er und sah sie aufmerksam an.
Sie errötete und wandte sich ab, ohne die Frage beantwortet zu haben.
Das musste sie auch nicht. Die Antwort stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Oje, dachte Max.
„Mylord", erklärte sie dann nach einer Weile, darum bemüht, ihn nicht anzusehen, „Sie sagen, Sie wollen Ihren Ruf verbessern. Aber als ich Sie zum ersten Mal sah, kamen Sie gerade aus einem Bordell."
Über ihre Schulter hinweg warf sie ihm
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