Mein Weg mit Buddha
inzwischen aus ganz persönlicher Erfahrung –, sein Innerstes nach außen zu kehren, über den eigenen Schatten zu springen und seine ganz private Geschichte mit fremden Menschen zu teilen, ganz nach dem Motto: Hey, seht her, das und das ist mir passiert. Die und die Erfahrung habe ich mit der Praxis gemacht. Ich bin in der Hölle gewesen, habe Tausende von Hindernissen gestellt bekommen – und sie überwunden, obwohl das verdammt noch mal schwer war und auch ziemlich wehtat. Letztendlich habe ich aber großen Nutzen erhalten. Durch das Chanten habe ich mein Leben revolutioniert. Und so weiter und so weiter …
Die Erfahrungen, die wir hören, zeigen uns, wie wichtig es ist, sein Leben in die Hand zu nehmen, den Mut zu haben, sich den Hindernissen zu stellen und nie daran zu zweifeln, dass es möglich ist, die Schwierigkeiten aus eigener Kraft zu überwinden.
Vielleicht benutzen Sie, liebe Leser, dazu Ihr Gottvertrauen oder wenden sich an Jesus, Allah oder wen oder was auch immer. Mein Weg ist ein anderer: Es ist der Weg von Buddha beziehungsweise Nichiren Daishonin. Meine ganz persönliche Wahl. Er ist für mich klarer, durchsichtiger, näher an mir.
Die dritte Begegnung mit der buddhistischen Lehre, die mein Leben nachhaltig verändern sollte, war:
Ich, Tina. Mein Leben.
Es hatte sich unter den Mitgliedern der Organisation wie ein Lauffeuer verbreitet, dass keine Geringere als Tina Turner der buddhistischen Praxis in ihrer Autobiografie eine zentrale Rolle gegeben hatte. Mehr noch: Sie stellte heraus, dass ihr Leben, das an der Seite von Ike Turner die reinste Hölle gewesen war, durch den Buddhismus eine neue Wendung bekommen hatte, die sich nicht nur als kleiner Richtungswechsel manifestierte, sondern als großer Sieg!!! Ich verschlang das Buch in einer Nacht und sah einige Zeit später auch den darauf basierenden Film What’s Love Got To Do With It . Tina Turners Geschichte rührte mich zu Tränen. Sie machte mich wütend, traurig und glücklich zugleich. Vor allem aber ermutigte sie mich unglaublich darin, in diesem Glauben, dieser Praxis ein Schrittchen weiterzugehen. Ja, ich möchte rückblickend fast behaupten, dass Tina Turner bei mir den Schalter umgelegt hat. Nicht, weil sie die große Tina Turner ist, sondern weil sie mit wenigen, ganz klaren Worten ohne Fachsimpelei beschreibt, worum es geht, was es bedeutet, sein Leben zu polieren, enorme Lebenskraft und Mut zu entwickeln, jegliches Hindernis zu überwinden und zu siegen. Vor allem dann, wenn man ganz, ganz weit unten ist.
Ihre Geschichte hat mir immer und immer wieder Mut gemacht. Bis heute. Ihre Geschichte ist einzigartig.
»Lotos ist eine Blume, die im Schlamm wächst.
Je zäher und tiefer der Schlamm, desto schöner die Lotosblüte. –
Dieser Gedanke wird ausgedrückt durch das buddhistische Mantra Nam Myoho Renge Kyo.«
Darunter hört man leises Chanten. Das ist der Vorspann zu Tinas Film.
Wie schon gesagt: Im Buddhismus versinnbildlicht die wunderschöne Lotosblüte die Tatsache, dass das Leben eines jeden Menschen zwangsläufig aus Schwierigkeiten und Problemen (Schlamm) besteht und trotzdem oder vielmehr gerade deswegen die wunderschöne Blüte der Buddhaschaft oder innewohnende Göttlichkeit hervorbringt. Ohne Schlamm keine Blume. Ganz klar. Eine »Conditio sine qua non« – es geht nicht anders. Der »Dreck« in unserem Leben befähigt uns dazu, wunderbare Menschen zu sein. Für einen Botaniker ist das sicher nachvollziehbar. In unserem eigenen Leben ist es für uns jedoch nicht leicht zu akzeptieren, dass der ganze »Mist«, dem wir unweigerlich dann und wann oder, je nach Karma, vielleicht auch andauernd begegnen, einfach dazugehört. Sprich: dass Dreck und Schlamm Tatsachen des Lebens sind. Und solange man das nicht verstanden hat, rennt man ständig gegen neue Betonwände. Ist so. Das dürfen Sie mir jetzt einfach mal glauben.
Eng verbunden mit Buch und Film von Tina Turner ist meine Erfahrung in Südafrika.
Ein neuer Film. Thelma . Gemeinsam mit meinem Lebenspartner. Ich spielte die Hauptrolle. Eine Wahnsinnsrolle – böse, verrucht, sexy, schlampig. Sie eröffnete mir in meiner beruflichen Laufbahn neue Wege, denn bislang hatte man mich überwiegend als die »Nette-Liebe-Gute« besetzt, mit viel Romantik und Gefühl. Nichts gegen »Gefühl«, aber die bösen Rollen sind für Schauspieler nun einmal ein Leckerbissen. Und eine große Herausforderung. Und der durfte ich mich jetzt stellen – mit der Liebe meines
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