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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Buchstaben zu kopieren, die ihr Vater für ihn niedergeschrieben hatte. Krista musste ein Geräusch gemacht haben, denn er legte den Stift beiseite, schob den Stuhl zurück und stand auf.
    „So … endlich kommst du nach Hause.“
    Trotzig hob sie das Kinn. Wieso gelang es diesem Mann nur immer, sie zu ärgern? „Was ich mit meiner Zeit anfange, dürfte dich nichts angehen“, entgegnete sie.
    Er deutete mit dem Kopf zum Fenster. „Dieser Freund von dir … du bist noch so spät in der Nacht mit ihm zusammen gewesen?“
    Neben dem Hauseingang brannte eine Laterne. Krista wurde klar, dass er sie mit Matthew zusammen gesehen haben musste.
    „Wir waren in …“ Sie wusste nicht, mit welchem Wort sie am besten eine Oper beschreiben sollte. „Wir waren an einem Ort, wo man Musik spielt, und wir waren nicht allein.“
    „Du sagst, er ist ein Freund. Aber ich glaube, er ist mehr.“
    Sie überhörte die Bemerkung und trat stattdessen hinter den Tisch, um zu sehen, woran er arbeitete. Sie sah, dass er wieder und wieder Buchstaben geschrieben hatte und bei jedem Mal besser geworden war.
    „Vater lehrt dich das Alphabet. Wenn du erst einmal die Buchstaben kennst, kannst du Lesen lernen. Weißt du, was dieses Wort bedeutet?“
    Er nickte. „In alten Zeiten benutzte unser Volk Sagas, um die Dinge zu bewahren, die es von Generation zu Generation weitergeben wollte. Dann kamen die Priester. Sie lehrten mein Volk das geschriebene Wort und erzählten ihm von eurem Christengott.“
    „Dann bist du ein Christ?“
    Er zuckte die breiten Schultern. „Auf Draugr haben wir unsere eigene Religion. Es ist eine Mischung aus eurem Christentum und unserem Glauben an die alten Wikingergötter.“
    „Ich verstehe.“ Sie hätte gerne mehr über den Ort gewusst, von dem er kam, doch es war spät. Zudem merkte sie, dass Leif sie mit brennenden Augen betrachtete, und das beunruhigte sie.
    „Es ist schon nach Mitternacht“, erklärte sie. „Ich glaube, es ist Zeit, dass wir zu Bett gehen.“
    Mit seinen blauen Augen blickte er sie scharf an. „Aye, Frau, wenn das dein Wunsch ist. Das würde mir am besten gefallen.“
    Krista war auf seine rasche Bewegung, mit der sie in seine Arme gewirbelt wurde, nicht gefasst. Sie rang nach Luft, als sein Mund sich auf den ihren senkte. Einen Moment lang war sie zu schockiert, um Leif von sich zu stoßen. Als dann sein heißer Kuss, seine Zunge, die über ihre Lippen glitt, sie zwang, den Mund zu öffnen, wurde sie von einer heißen Welle erfasst, die ihr völlig den Verstand raubte.
    Wärme durchströmte ihre Glieder, während sie seine weichen und doch fest Lippen fühlte. Krista schloss die Augen, und ihr Herz begann, schneller zu schlagen. Leif presste seinen Körper an sie, und ihre Knospen unter dem Kleid wurden hart, da sie seine Erregung spürte. Sie beide schienen miteinander zu verschmelzen.
    Dann glitt seine Hand tiefer, über ihre Hüften, bis er durch die vielen Schichten ihrer Röcke hindurch ihren Po umfasste. Jäh öffnete Krista die Augen.
    Du lieber Gott! Jetzt erst wurde ihr klar, was Leif da tat. Sie erkannte, dass sie ihren einfachen Wunsch, sich zurückzuziehen, falsch übersetzt haben musste und dass er glaubte, sie hätte ihn in ihr Bett eingeladen.
    Entschieden drückte sie die Hände gegen seine muskulöse Brust und versuchte, ihn von sich zu stoßen. Sichtlich widerstrebend beendete Leif seinen Kuss, bevor ihr Vater das Studierzimmer betrat.
    Krista war ein wenig zu sehr außer Atem, genauso wie Leif, und sie fühlte, wie heiße Röte ihre Wangen färbte. Ihr Vater sah von einem zum anderen und hob langsam die Brauen.
    „Ich wollte nur nach Leif sehen“, sagte er zu Krista, „und ihm mitteilen, dass es Zeit fürs Bett ist.“
    Krista errötete noch tiefer. „Ja, das versuchte ich ihm ebenfalls zu sagen.“ Sie war sorgsam darauf bedacht, dabei nur ihren Vater anzuschauen. „Unglücklicherweise habe ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt. Leif hat mich missverstanden.“
    Je mehr dem Professor die Bedeutung ihrer Worte aufging, desto höher hoben sich seine Augenbrauen.
    „Es … es war wirklich nicht sein Fehler. Ich habe nicht die richtigen Worte benutzt, und daher bekam er einen falschen Eindruck.“
    Der Professor warf Leif einen kurzen Blick zu. Doch der stand gelassen da und verstand kein Wort ihrer Unterhaltung. „Ich verstehe.“
    „Sie sagten ja selbst, dass dort, wo er herkommt, alles anders ist.“ Sie hatte nicht die geringste Ahnung, warum sie ihn

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