Mein wildes Herz
Tischmanieren lernen.“
Ein Hauch von Rot erschien auf seinen Wangen. „Ich soll dieses Ding da benutzen, das Gabel heißt.“ Er wirkte verlegen. Noch nie zuvor hatte Krista ihn so gesehen und fand es eher bezaubernd.
„In diesem Land benutzen die Leute eine Gabel, um zu essen. Sie haben lange genug wie ein Wikinger gegessen.“
„Ich bin ein Wikinger“, erwiderte er.
„Ja, aber das ist nicht der Punkt. Jetzt sind Sie hier. Eine Gabel zu benutzen ist der richtige Weg, um weiterzukommen.“
„Ich habe es probiert. Wie es scheint, komme ich mit diesem verdammten Ding nicht zurecht.“
Entgeistert schaute Krista ihn an. „W… was haben Sie da gesagt?“
„Ich sagte, wie es scheint, komme ich mit dem verdammten …“
„Das höre ich von Ihnen das erste Mal.“
„Warum haben Sie dann …“
„Weil ein Gentleman so etwas nicht sagt. Zumindest nicht im Beisein einer Dame.
„Ich habe es einmal ein Milchmädchen sagen hören.“
„Ein Milchmädchen sagte das?“
Er errötete noch tiefer, und plötzlich glaubte Krista zu wissen, warum.
„Sie redete zu einer Kuh. Mir gefiel der Klang des Wortes.“
„Und das Milchmädchen gefiel Ihnen auch?“, fragte Krista freundlich, obwohl ihr dieser Gedanke einen merkwürdigen Stich versetzte.
Leif sah sie offen an. „Sie kümmerte sich um meine Bedürfnisse, das ist alles. Aber ich wollte Sie, selbst als ich zwischen ihren Beinen lag.“
Krista öffnete den Mund, doch es kam kein Ton heraus. Sie befeuchtete die Lippen, die mit einem Mal ganz trocken waren. „Leif, Sie dürfen nicht … Ein Mann sagt so etwas nicht zu einer Dame.“
„Warum nicht, wenn es doch wahr ist?“
„Es ist … es ist einfach nicht schicklich.“
„Steht das so in dem Buch?“
Du lieber Gott! „Das bezweifle ich sehr. In diesem Fall müssen Sie mir einfach vertrauen.“
Er lächelte. Weiße Zähne blitzten in seinem hübschen Gesicht auf, und Krista hielt den Atem an. „Ich vertraue Ihnen, Krista Hart“, sagte er leise, während er ihren Blick erwiderte. „Und ich bete, dass Sie mit der Zeit lernen werden, auch mir zu vertrauen.“
Eine unbekannte Wärme erfüllte sie. Es war seltsam, doch auf irgendeine Weise vertraute sie ihm bereits. Er war ehrlich bis zum Übermaß, und sie fühlte sich bei ihm so sicher wie noch bei keinem anderen Mann. Leif würde sie nicht verletzen. Mochte kommen, was wollte, er würde sie beschützen, vielleicht sogar mit seinem Leben.
Ihre Gedanken gingen zurück zu dem Milchmädchen, und vor ihrem inneren Auge sah sie die beiden beieinanderliegen und sah, wie Leif das Mädchen voll Leidenschaft liebte. Eifersucht mischte sich in die erotische Vorstellung, die Kristas Puls schneller schlagen ließ.Warum nur musste von allen Männern Londons ausgerechnet dieser hier so anziehend auf sie wirken?
„Nun gut, lassen Sie uns wieder zu unserer augenblicklichen Aufgabe zurückkehren“, sagte sie brüsk und hatte die Situation, die außer Kontrolle zu geraten drohte, wieder fest in der Hand. „Ich zeige Ihnen, wie man die Gabel richtig benutzt.“ Sie nahm die größte der silbernen Gabeln, die links von ihm lag, und drückte sie ihm in die Hand.
„Sie benutzen meistens die rechte Hand, nicht wahr?“
Er nickte. „Doch das Schwert kann ich mit beiden schwingen.“
„Wieso überrascht mich das nicht?“
Verständnislos runzelte er die Stirn.
„Ist schon gut.“ Krista erhob sich, trat hinter ihn, beugte sich über seine Schulter und nahm seine Hand. Sie war groß, stark, männlich und fühlte sich warm an. Und sie zitterte leicht. Krista ignorierte es. Sie bog seine Finger auseinander, legte die Gabel auf die richtige Art hinein und schloss dann ihre Finger um die seinen. Leif sah auf ihre verschlungenen Hände, drehte sich auf seinem Stuhl um und zog Krista auf den Schoß.
„Leif!“
„Sie bringen mein Blut zum Kochen, Krista Hart.“ Als sie versuchte aufzustehen, hielt er sie fest gegen seine harten Schenkel gepresst. „Fühlen Sie, was Sie mir antun?“
Großer Gott! Selbst durch die vielen Schichten ihrer Röcke und Unterröcke konnte sie seine harte Männlichkeit spüren. Sie wurde feuerrot. „Lassen Sie mich auf der Stelle gehen, Leif Draugr!“
Er ließ sie los, und sie sprang am ganzen Körper zitternd auf die Füße. „Sie müssen damit aufhören, Leif. Sie können sich nicht so benehmen. Das geht einfach nicht!“
Er runzelte die Stirn. „Sie wollen wirklich nicht wissen, dass ich Sie begehre? Sie sollten sich
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