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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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hören.
    Aber als sie zurücklief, waren die Männer verschwunden. Wenn die Blätter nicht geraschelt hätten, hätte sie nicht gewusst, wo sie suchen sollte. Sie rannte los und keuchte auf, als jemand sie von hinten festhielt.
    »Verdammt, Caroline!«, zischte die vertraute Stimme ihr ins Ohr. »Nennst du das zum Fluss laufen?«
    Caroline antwortete nicht, als er sie losließ. »Was ist mit ihm ?«
    »Dahinten.« Wolf nickte in Richtung eines dunklen Umrisses am Boden. Caroline war versucht zu fragen, ob er tot war, überlegte es sich aber anders, als Wolf ihren Arm ergriff. »Jetzt komm«, begann er und sah dann den Ast. »Was zum Teufel soll der?«
    »Ich wollte ihn -«
    »Egal, komm jetzt.« Er wandte sich um, und Caroline ließ den Ast fallen und folgte ihm.
    Sie krochen durch den Wald und gingen nach Süden.
    Keiner sprach, und Caroline folgte ihm möglichst leise, obwohl ihre Füße taub vor Kälte waren.
    Wolf kletterte über einen Felsen und bückte sich, um ihr zu helfen. Dann eilten sie weiter.
    Caroline hörte den Fluss, ehe sie ihn sahen. Ihr war kalt, sie war hungrig und erschöpft, aber sie beeilte sich, mit ihrem Retter Schritt zu halten.
    Als Edward plötzlich aus dem Schatten trat, hätte sie fast aufgeschrien, aber Wolf hielt ihr rasch den Mund zu, bis sie sich befreite und ihren Bruder umarmte. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht«, flüsterte sie, ehe Wolf sie zum Ufer drängte.
    »Da unten ist ein Kanu.« Wolf zögerte, die Hand an ihrem Rücken. »Wo ist die Decke?«
    »Ich - ich muss sie fallen gelassen haben.«
    »Wo? Denk nach, Caroline!« Er ignorierte Neds protestierendes Schnauben und drehte sie zu sich herum.
    »Sei still, Ned«, beruhigte Caroline ihren Bruder, der Wolf in den Arm fallen wollte. Sie schluckte. »Da, wo uns der Krieger überrascht hat. Jetzt erinnere ich mich, dass sie mir von der Schulter gerutscht ist und ich ... sie losgelassen habe. Ist das wichtig?« Jetzt umklammerte sie Wolfs Arm.
    »Ehe ich kam, habe ich eine falsche Fährte nach Osten gelegt, um Zeit für uns zu gewinnen. Aber wenn sie die Decke finden-«
    »Werden sie wissen, dass wir über den Fluss entkommen sind«, beendete Caroline den Satz für ihn.
    »Ich gehe zurück.«
    »Nein, Wolf«, aber er achtete nicht auf sie, als er sie Ned übergab.
    »Pass gut auf, Junge. Wenn ich beim Aufgang des Mondes nicht zurück bin, paddele los, so schnell du kannst, bis du an eine Gabelung im Fluss kommst. Fahr nach Süden bis zum Fort Prince George. Das wird etwas über zwei Tage dauern. Dann besorge dir so schnell du kannst eine Eskorte nach Charles Town. Bring sie dorthin, und wenn sie sich noch so sehr wehrt.«
    »Raff.« Caroline griff nach ihm, und er wartete. Sein Blick fand ihren. Es gab so viel, was sie ihm sagen wollte, noch nicht gesagt hatte, aber jetzt war keine Zeit.
    »Pass auf sie auf, Edward«, sagte Wolf nur, ehe er im Wald verschwand.

19
    »Ich werde nicht losfahren!«
    »Sei nicht so dickköpfig, Caro. Du hast doch gehört, was Mr. MacQuaid gesagt hat.« Der Mond war gerade über den Bäumen aufgegangen. »Caroline, wo willst du hin?« Edward rannte hinter seiner Schwester her.
    Ohne auf ihn zu achten, kletterte Caroline das Ufer hoch und suchte die Schatten ab. Es war schwer, etwas außer den Trommeln zu hören. Sie holte tief Luft und wrang die Hände. Trotz der Kälte war ihr Körper feucht vor Schweiß.
    Wo blieb Raff? Die stumme Frage pulste im Rhythmus der Trommeln in ihr. Es konnte doch nicht so lange gedauert haben, die blöde Decke zu finden. Wieder einmal gab Caroline sich die Schuld, dass sie sie hatte liegen lassen. Wenn sie doch nur daran gedacht hätte, sie wieder aufzuheben. Wenn sie das doch hätte rückgängig machen können.
    Sie hatte einfach nicht nachgedacht. Und deswegen war der Mann, den sie liebte ... ja was? Sie verschränkte die Finger. Wo blieb er denn nur?
    »Caro.« Ned klang atemlos und bittend, was Carolines Nerven zusätzlich strapazierte.
    »Ich werde ihn nicht hier zurücklassen«, erklärte sie ihm und stemmte die Arme in die Hüften. »Wenn du loswillst, dann fahr, aber hör auf, mich zu bedrängen.«
    »Aber Caroline, ich habe ihm versprochen, dich in Sicherheit zu bringen.«
    »Ich habe nein gesagt!« Sie merkte, dass sie schrie und wurde leiser, auch wenn sie bei der Trommelei sowieso niemand hören würde. »Er ist der Vater meines Kindes, und ich liebe ihn.« Das hatte sie nicht sagen wollen, es war einfach herausgerutscht.
    Caroline trat zu Ned und

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