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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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Handgelenk von seinem Griff nicht so gebrannt hätte, hätte sie meinen können, dass das Ganze nur ein Streich war, den ihr ihre Fantasie gespielt hatte. Raff aß konzentriert seinen Haferbrei und schien sie gar nicht wahrzunehmen.
    Er nahm einen Schluck Milch und grinste Rebecca an. »Was machst du denn schon so früh hier ? Wenn ich deinem Vater glauben darf, gönnst du ihm die Freude deiner Anwesenheit selten vor dem frühen Nachmittag.«
    »Ach, puh.« Ohne Caroline weiter zu beachten, zog Rebecca sich einen Stuhl heran und rückte dicht neben Raff. »Ich wache auf, wenn ich dazu bereit bin.« Sie lächelte ihn an. »Und heute Morgen war ich früh bereit.« Sie griff sich ein Stück Brot von Raffs Teller und begann, zierlich daran zu knabbern. Dann erst richtete sie das Wort an Caroline. »Gute Güte, Sie sehen aus, als hätten Sie kein Auge zugemacht. Ich hoffe, das Bett war zu Ihrer Zufriedenheit?«
    Caroline sah sie an, dann Raff. Der hob nur eine Braue. »Ich habe sehr gut geschlafen, danke.« Caroline war selbst überrascht, wie ruhig ihre Stimme klang.
    »Nun, Sie müssen gut auf sich aufpassen«, fuhr Rebecca fort. »Das Leben im Grenzland ist nicht für jeden geeignet.«
    »Woher willst du das wissen?«, lachte Wolf. »Du lebst hier wohl kaum im Grenzland.«
    Rebeccas rosa Lippen verzogen sich zu einem attraktiven Schmollmund. »Wie kannst du das sagen? Es ist eine ganze Tagesreise bis Charles Town.«
    »Arme Rebecca.« Raff zwickte sie spielerisch in die Nase, als er sich erhob.
    »Was ist mit der armen Rebecca?«, fragte George Walker, der jetzt das Esszimmer betrat und sich dabei einen bunt gemusterten Seidenmorgenrock zuband. Eine passende Kappe thronte in verwegenem Winkel auf seinem Kopf.
    »Sie beklagt ihr hartes Los, in der Wildnis von South Carolina zu leben.«
    »Oh, Raff, das habe ich nicht.« Rebecca stand auf und ergriff Raffs Arm. »Ich habe nur sagen wollen, dass nicht jeder dafür geschaffen ist, Strapazen zu ertragen.« Ihr Blick glitt zu Caroline, die sich fragte, wie ernst es Rebecca wohl mit ihrer Aussage war.
    Caroline sah nicht so aus, als wäre sie für ein Leben abseits jeglicher Zivilisation geeignet. Aber sie würde es schon lernen, im Grenzland zu überleben ... weil ihr keine andere Wahl blieb.
    Kaum eine Stunde später waren sie wieder unterwegs. Raff ritt voran, Caroline hinter ihm her. Der Inhalt ihrer Reisetasche - zwei Kleider, saubere Unterwäsche und eine Bluse - war in die Satteltaschen umgepackt worden. Tasche und Packpferd hatten sie bei den Walkers zurückgelassen. Das ließ sie schneller vorankommen, was Caroline insgeheim nicht nur von Vorteil fand.
    Ihr Rücken und ihre Beine schmerzten noch von den Strapazen des Vortages, aber sie schwieg bewusst. Allerdings ließ ihre Entschlossenheit nach, je länger sie unterwegs waren.
    Seit dem Vorfall im Esszimmer hatten Raff und sie kaum ein Wort gewechselt. Je länger das Schweigen zwischen ihnen anhielt, desto unbehaglicher fühlte sich Caroline. Das Thema, ob Raff sie hier haben wollte oder nicht, war noch längst nicht zu Ende diskutiert, aber je weiter sie in die Tiefen Carolinas vordrangen, desto unwichtiger wurde die Frage. Sie würde nach Seven Pines reisen und dort Raffs Vater heiraten. Daran war nichts zu ändern.
    »Die Landschaft hier ist sehr ungezähmt.« Caroline trieb ihr Pferd vorwärts und biss bei der zusätzlichen Belastung ihres Hinterteils die Zähne zusammen. »Ich glaube nicht, dass ich je so viele Bäume auf einmal gesehen habe.« In der Tat wurden die Bäume hier immer dichter, so dass es den Anschein hatte, sie nähmen sie in die Klemme, um sie am Ende zu zerquetschen.
    Caroline sah, wie Raff sich zu ihr umdrehte. Heute trug er Lederhosen, die sich wie eine zweite Haut an seine muskulösen Schenkel schmiegten. Sein Hemd aus dem gleichen Material hing lose, nur mit einem Gürtel gehalten, in dem das Pulverhorn steckte. Er sah nicht minder ungezähmt aus als die Landschaft.
    Mit den seidenen Kleidern hatte er anscheinend auch seine Manieren abgelegt, denn er zuckte nur auf eine nichts sagende Art die Achseln.
    Plötzlich öffnete sich der Pfad auf einen Sandweg, der in der Sonne leuchtete. Caroline trieb ihr Pferd an, um ihn zu überholen. »Sie ist schön.«
    »Wer?«
    Sie wusste nicht, warum er so unzugänglich war. »Na, Rebecca Walker natürlich. Sie ist eine sehr schöne junge Frau.«
    Sein Blick verunsicherte sie. »Ich kenne sie schon seit Jahren, sie ist kaum mehr als ein Kind.«
    »Ich

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