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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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sah.
    »Nun, offenbar weiß Mr. Chipford über die Situation nicht Bescheid.«
    »Aber Ihr Vater hat in seinen Briefen dasselbe berichtet.«
    »Hören Sie zu, Caroline.« Raff holte tief Luft. Dayunisis Nachricht hatte ihn verstört. Außerdem brannte er jetzt erst recht darauf, in die Indianerlager der Cherokesen zu kommen und dort Lyttletons Gesprächsangebot zu erzählen. Er hatte jetzt keine Zeit für Lady Caroline Simmons und ihre Starrköpfigkeit. »Glauben Sie, wem Sie wollen, ich werde Sie jedenfalls nach Charles Town zurückbringen. Und zwar jetzt.«
    »Dann werden Sie es mit Gewalt tun müssen.« Die Stute hinter Caroline tänzelte nervös, und Caroline wich zurück. »Ich bin schon zu weit gekommen, um jetzt wieder umzukehren.« Sie biss sich auf die Unterlippe, um zu verhindern, dass sie zitterte, und streckte entschlossen das Kinn vor.
    »Verdammt, Caroline, hier geht es um mehr als Ihren Wunsch, meinen Vater zu heiraten.«
    »Ich werde nicht zurückgehen.« Als sie noch ein Kind war, hatte ihr Vater ihr einmal gesagt, dass sie dickköpfig sei. Diese Eigenschaft hatten die folgenden Jahre fast ausgemerzt, aber aus irgendeinem Grund schaffte Raff MacQuaid es, diese Eigenschaft im Nu wiederzubeleben.
    »Werden Sie nicht?« Wolf sah drohend auf sie herab. »Nun, was, wenn ich es tue? Was ist, wenn ich Sie jetzt einfach hier lasse und selbst nach Charles Town zurückreite?«
    Carolines Blick huschte unruhig hin und her, musterte den undurchdringlichen Wald, der von den Lauten ihr unbekannter wilder Tiere widerhallte. Sie schluckte. »Dann werde ich auf eigene Faust weiterreiten.«
    Wenn sie seine Miene eben schon für düster gehalten hatte, so war sie jetzt mit Sicherheit drohend. Er trat einen Schritt auf sie zu, dann noch einen, so dass sie die Wahl hatte, vor ihm zurückzuweichen oder sich überrennen zu lassen. Ihr Rücken drängte sich an den warmen Leib der Stute, aber sie weigerte sich, den Blick zu senken, als er die Hände hob und ihre Schultern umfasste.
    »Was hat mein Vater, dass es Sie so sehr zu ihm hinzieht?«
    »Ich ... ich fühle mich nicht zu ihm hingezogen.« Höchstens zu seinem Sohn. Rasch schob Caroline diesen Gedanken beiseite. Sie hatte nicht das Recht, in diesem Mann vor ihr etwas anderes zu sehen als ihren Stiefsohn. Aber warum war sie sich dann so sehr seines Duftes nach würzigem Leder und seiner unerträglichen Hitze bewusst? Und warum zitterte sie, wann immer er sie berührte oder sie auch nur ansah?
    »Er wird Ihnen kein guter Ehemann sein.«
    Er sprach leise und erklärte seine Worte nicht weiter. Aber Caroline sah sofort eine Fülle von Bildern vor sich ... und keines drehte sich um ihren Verlobten. Es war der Mann vor ihr, der sie berührte, der ihre Gedanken beherrschte. Ein Ehemann, dessen Hände groß und fest und dessen Lippen sinnlich geschwungen waren. Was dieser Mund mit ihr anstellen mochte, konnte Caroline nur ahnen, aber einen verrückten Moment lang wollte sie es wissen, wollte sie es so unbedingt wissen, dass sie ihn fast spürte, seine Berührung ...
    »Ich reite nach Seven Pines!« Caroline wand sich aus seinem Griff und presste die Faust auf den Mund. Sie hörte sich atemlos und ängstlich an und war beides. Aber nicht aus Angst vor Indianerüberfällen oder der Wut Raff MacQuaids.
    »Na gut. Aber sagen Sie nie, ich hätte Sie nicht gewarnt.« Damit zog er die Brauen zusammen und ergriff sie rasch um die Taille, hob sie hoch und setzte sie in den Sattel. Dann hob er ihr Knie über den Sattelknauf - es war sicher nur ihre Einbildung, dass sie meinte, er würde die Hand etwas zu lange auf ihrem Bein ruhen lassen - und reichte ihr die Zügel. Dann sah sie zu, wie er sein Pferd bestieg und es in Richtung Westen vorwärts trieb.
    Sie ritten jetzt noch schneller als vorher. Als sie endlich für die Übernachtung anhielten, war Caroline müde bis in die Knochen. Im Gegensatz zu dem bequemen Haus der Walkers verbrachten sie diese Nacht in einer rohen Hütte mit geflochtenem Dach. Aber das Essen war gut und das Bett auf dem Dachboden, auf den sie die Hausherrin führte, sauber und einladend. Doch auch die größte Erschöpfung konnte die beunruhigenden Träume nicht verhindern, die Caroline in der Nacht heimsuchten ... Träume voller Erotik.
    Bereits im Morgengrauen ritten sie weiter, die Pferde ausgeruht und frisch. Caroline wusste inzwischen, dass sie bis Seven Pines vierzehn Tage unterwegs sein würden, wenn es keine Verzögerungen gab. Das hatte ihr Mrs. Campbell

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