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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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Kartoffel.
    »Nein.«
    »Oh, das sehe ich ja jetzt.« Caroline sah sich um. »Was tun Sie?« Panik klang in ihrer Stimme mit.
    »Ich ziehe meine nassen Sachen aus.«
    »Aber ich ... ich ...«
    »Wenn Sie es nicht sehen wollen, Caroline, dann schauen Sie nicht hin.«
    Verlegen fuhr Caroline heru m , denn sie hatte ihn angestarrt. Seine breite Brust faszinierte sie, und von Schulter zu Schulter zog sich ein Netz aus Tätowierungen. Töricht umklammerte sie ihre Decke. Ihre Unsicherheit verstärkte sich noch, als er sie jetzt am Arm berührte und sie zusammenzuckte.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich werde Ihnen nichts tun.«
    »Das ... das weiß ich.« Sie weigerte sich, ihn anzusehen, auch dann, als er ihr ein weiches Baumwollhemd hinhielt.
    »Hierin fühlen Sie sich vielleicht wohler, bis Ihre Sachen trocken sind. Zumindest müssen Sie es nicht zusammenhalten.«
    »Danke.« Caroline griff nach dem Hemd. Es sah aus wie seines, weiß und weit geschnitten. Er trug seines über engen Lederhosen. Ihres würde sie ausreichend bedecken, und die Decke würde sie trotzdem behalten, bis sie nach Seven Pines weiterritten.
    Wolf erbot sich, das Gemüse weiterzuschneiden und nicht hinzusehen, während sie sich umzog. Sie vertraute ihm, doch das half ihr nicht wirklich. Denn sie war diejenige, der sie nicht traute.

5
    »Der Eintopf schmeckt wundervoll.« Caroline nahm einen weiteren Löffel von der schmackhaften Suppe und warf Raff über den schmalen Tisch einen Blick zu. Er hatte die Bücher und die Kerze beiseite geräumt und Caroline den Stuhl angeboten. Er selbst saß auf dem Deckel einer Holzkiste.
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Nein, wieso?«, gab Caroline schnell zurück ... zu schnell, dachte sie.
    »Das ist jetzt das dritte Mal in ebenso vielen Minuten, dass Sie das Essen kommentieren.«
    »War es so oft?« Caroline konzentrierte sich auf ihre Hände.
    »Ja.«
    Sie wollte nicht aufsehen, hatte aber schließlich keine Wahl. Er sah sie scharf an. Sein Blick hielt ihren fest, als hätte sie keinen eigenen Willen. Sie leckte sich über die Lippen und fragte sich, warum ihr das Schlucken auf einmal so schwer fiel. »Vielleicht mag ich ihn sehr gerne ... den Eintopf«, stellte sie klar und spürte plötzlich eine Hitze, die nichts mit dem Kaminfeuer zu tun hatte, das seinen Körper von hinten rotgold beleuchtete.
    »Vielleicht tun Sie das.«
    Seinem Lächeln konnte sie unmöglich widerstehen. Wie so vielem an ihm. Aber das bedeutete nicht, dass sie es nicht versuchen konnte. Sie zermarterte sich den Kopf, was sie sonst noch sagen könnte - etwas anderes als eine Bemerkung zum Eintopf.
    Sie räusperte sich. »Sie scheinen gerne zu lesen.«
    »Überrascht Sie das ?«
    »Nein, warum?« Sie begegnete seiner gehobenen Braue mit einem neutralen Blick. Als er die Achseln zuckte, wanderte ihr Blick zu seinen breiten Schultern und dem offenen Hemdkragen. Gegen das weiße Hemd sah seine Haut dunkel und geheimnisvoll aus.
    »Manche mögen sich darüber wundern, dass ein Wilder Voltaire liest.«
    »Möglich.« Caroline nahm einen Schluck von dem Tee, den er gekocht hatte. »Aber Sie vergessen, dass ich Sie in Charles Town gesehen habe.«
    »Nur weil ich einen Anzug tragen und mein Haar zurückbinden kann, lässt mich das nicht weniger Indianer sein.«
    »Das habe ich auch nie behauptet.« Wenn sie ihn jetzt ansah, war das wilde Blut in seinen Adern unverkennbar, und sie konnte sich nicht länger vormachen, dass sie das nicht anzöge. Er war dunkel und gefährlich. Ihr Herz schlug schneller.
    Sehr gefährlich.
    Sie beugte sich vor und griff nach dem ersten Buch auf dem Stapel zu ihren Füßen. Sie las den Titel und zeichnete die Goldschrift mit dem Finger nach. »Neddy bewundert David Hume. Er hat ihn gelesen und dann immer darauf bestanden, mir seine Philosophie zu erklären.« Ihr Lächeln schwand. »Ich vermisse ihn so sehr.« Sie sah auf. »Aber Sie können mich sicher verstehen, Sie haben ja auch einen Bruder.«
    »Ach so, Ned ist Ihr Bruder?«
    »Ja, natürlich, Edward. Was haben Sie denn gedacht, wer er ist?«
    Er beugte sich vor und stützte die Arme auf den Tisch, und Belustigung stand in seinen dunklen Augen. »Ein Liebhaber vielleicht. Irgendein junger Mann, den Sie verlassen haben, um in die Neue Welt zu segeln.«
    »Sie necken mich.«
    »Nein, das tue ich nicht. Als Sie Edward das erste Mal erwähnten ...« Wolf lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Nun, das habe ich wenigstens gedacht.«
    Caroline schüttelte

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