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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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ruhte auf einem Stuhl neben ihm.
    »Ich ...« Wolfs Augen zogen sie magnetisch an, aber sie riss ihren Blick von ihm los und konzentrierte sich auf ihren Mann. »Ich will nach Mary sehen.« Ehe noch einer der Männer etwas sagen konnte, eilte sie aus dem Raum.
    »Sie ist eine Schönheit.« Robert wandte sich um und sah seinen Sohn an. »Findest du nicht?«
    Wolfs Gesicht verriet nichts. »Ich denke schon.«
    »Du denkst? Bist du denn blind, Junge? Oder bist du so an deine dunkelhäutigen Wilden gewöhnt, dass du eine schöne Weiße nicht mehr zu schätzen weißt?«
    Wolf antwortete nicht und stellte selber eine Frage, um das Thema zu wechseln. Er wollte Caroline nicht mit ihrem Mann diskutieren. Aber er war auch klug genug, nach Carolines überstürztem Abgang noch sitzen zu bleiben. »Wie geht es Mary? Ich bin überrascht, dass sie heute nicht mit uns isst.«
    Robert machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ihr geht es gut. Sie wird nur wegen des Babys schnell müde.« Er trank noch einen Schluck Wein. »Ich denke, ich muss mich dafür bedanken, was du für Caroline getan hast.«
    Wolf sagte nichts.
    »Ich weiß es zu schätzen, dass du sie hergebracht hast.« Robert lächelte lasziv und gab einen rüden Laut von sich. »Sie kann mich mein Bein wirklich vergessen lassen.«
    Wolf legte seine Gabel auf den Teller.
    »Ich werde nie wissen, woher sie ein paar der Dinge weiß, die sie macht. Vielleicht bringen die Kindermädchen feinen Damen schon bei, wie man einem Mann am besten zu Gefallen sein kann.«
    Wolf biss die Zähne zusammen und schwieg. Was hatte er erwartet? Er hatte sie schließlich hergebracht. Zum Teufel, er hatte sie entjungfert, damit der alte Mann merkte, dass sie nur die abgelegte Geliebte seines Sohnes war. Aber so, wie er redete, bedeutete ihm die fehlende Jungfernschaft gar nichts.
    »Hast du je eine Lady gehabt, Junge? Sei nicht scheu, du kannst es deinem alten Herrn ruhig erzählen. Wenn du dich nicht gerade wie ein Wilder kleidest, siehst du nicht schlecht aus. Ich wette, du hast deinen Teil blaublütiger Damen gehabt, als du in England warst.«
    Wolfs Schweigen schien Robert gar nicht aufzufallen.
    »Nun, ich kann nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie alle so sind wie die.« Erwies auf die Tür, durch die Caroline verschwunden war. »Aber sie ist wie ein Tier. Saugt mir die Kraft aus, will es jede Nacht. Manchmal mehrmals.« Er griff sich an den Stall seiner fleckigen Hose. »Sie hält den hier ganz schön in Atem.« Robert leckte sich die Lippen, als er sich selber liebkoste. »Wo gehst du hin, Junge?«
    Wolf blieb an der Tür stehen. Er schwieg, um nichts zu sagen, was er später bedauerte. Etwas, das Robert beweisen würde, dass Caroline ihm etwas bedeutete. Denn wenn er das wüsste ...
    Wolf kannte den alten Mann gut. Zu gut. Alles, was Wolf etwas bedeutete, fiel unweigerlich Roberts Bosheit zum Opfer. Er wusste genau, wie er ihn am meisten verletzen konnte. Das hatte Wolf mit seiner Mutter erlebt und mit seinem Stamm.
    Die Kommentare über Caroline mussten das Ergebnis einer echten oder eingebildeten Anziehungskraft sein, die in Roberts Augen zwischen Sohn und seiner Ehefrau herrschte. Da es Robert offenbar bislang aus irgendeinem Grund entgangen war, dass seine Frau nicht unberührt in die Ehe gegangen war, wollte Wolf jetzt nichts sagen, was noch nachträglich Roberts Zorn auf Caroline herabbeschwören würde.
    Außerdem war er sich nicht sicher. Vielleicht sagte Robert ja ausnahmsweise mal die Wahrheit. Wolf wusste selbst, dass Caroline eine schöne und sehr sinnliche Frau war. Die weiche Haut und ihr seidiges Haar konnte er einfach nicht vergessen. Noch so viel Wein vermochte nicht, ihren Geschmack aus seinem Mund zu löschen. Jede Nacht träumte er von ihr, um morgens dann hart und voller Erregung aufzuwachen.
    Doch diese Qualen waren nichts im Vergleich zu der Vorstellung, dass sie jetzt all das Schöne, was sie geteilt hatten, mit Robert machte. Der Gedanke verursachte ihm Übelkeit und ließ ihn wünschen, seine Faust in irgendetwas hineinschlagen zu können.
    Als Wolf aus dem Zimmer ging, musste er sich eingestehen, dass er selber Schuld war und das verdient hatte. Schließlich hatte er sie erst benutzt und dann verlassen. Er hatte genau gewusst, was dann passieren würde.
    Er konnte die Realität nicht ändern, musste sie akzeptieren, egal, wie schwer es ihm fiel. Es sei denn ... Eine Frage gab es noch zu klären.
    »Was? Was hast du mich gerade gefragt?« Caroline wich

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