Mein wildes rotes Herz
ist echt. Egal, was dein ... Mann sagt, ich will, dass du morgen mit mir kommst.«
»Ich denke, das wäre nicht klug.« Sie erklärte nichts weiter, aber er brauchte den Grund auch nicht zu wissen.
»Ich verspreche dir, dass ich dich sicher nach Fort Prince George bringe.«
Wieder glaubte sie ihm.
»Ich kann nicht.«
Wut flackerte in seinen dunklen Augen auf. »Willst du dein Leben riskieren, nur um bei ihm bleiben zu können?«
Ihm? Himmel, an Robert hatte sie nicht einmal gedacht. Ihr Mann. Sie schüttelte den Kopf, und ihre Locken strichen über ihren Rücken. »Ich kann Mary nicht alleine lassen.«
»Sie kommt auch mit.« Er hatte nie die Absicht gehabt, seine Schwägerin hier zu lassen.
»Sie kann nicht reisen, sie kommt kaum aus dem Bett.«
Eine kleine Ewigkeit stand er nur da und sah sie an. Dann zog er langsam ein Messer aus seinem Hosenbund, und das Licht spiegelte sich in der langen Klinge. Wolf trat an die Kommode und legte die Waffe zu ihrer Haarbürste. Neben dem silbernen Luxusgegenstand sah das Messer nur noch gefährlicher aus.
»Was soll das? Ich will das nicht.«
Als er sich zu ihr umdrehte, war wenig von dem zivilisierten weißen Mann in ihm. »Es kann sein, dass du es brauchst.« Wieder ging er zur Tür, aber diesmal hielt Caroline ihn zurück.
Sie lief barfuß auf ihn zu und streckte die Hand aus, ohne ihn zu berühren. »Glaubst du, dass die Häuptlinge und Lyttleton noch einen Kompromiss finden?«
»Ich weiß es nicht.« Wolf starrte ins Leere. Dann blickte er auf und umfasste ohne eigenen Willen ihre Wange. Dunkel gegen weiß, rau gegen sanft. Der Kontrast warf ihn fast um. »Ich muss zumindest versuchen, sie an einen Tisch zu bringen.«
»Und wenn du es nicht schaffst?« Sie spielte mit dem Feuer, aber Caroline konnte nicht anders, sie musste ihre Wange in seine Handfläche schmiegen.
»Ich weiß es nicht.« Ihr süßer Atem strich über seine Haut, und er verlor die Beherrschung. Seine Hand vergrub sich in ihrem Haar, und sein Mund senkte sich hungrig auf ihren.
Der Kuss war tief und verzweifelt, ihre Zungen trafen sich, und Caroline klammerte sich an ihn und wünschte sich, statt des weichen Hemdes seine Haut unter ihren Händen zu fühlen.
Als sie sich voneinander lösten, konnte Caroline spüren, wie sich seine Männlichkeit hart an ihren Bauch presste. Auch ihr Körper hatte sich in flüssiges Feuer verwandelt.
»Bitte«, flüsterte sie, ohne zu wissen, ob sie ihn bat aufzuhören oder weiterzumachen.
Wolf sah sie an, las den Ausdruck hungrigen Begehrens in ihrem Gesicht und löste sich von ihr.
Caroline sah ihm nach, dann schloss sie die Tür hinter ihm und drehte den Schlüssel, obwohl sie wusste, dass er diese Nacht nicht wiederkommen würde. Ihre Lippen waren geschwollen und ihre Haut so empfindlich, dass sie kaum die Laken ertrug, als sie zurück ins Bett kroch.
Dort lag sie wach, bis der Hahn krähte und der Himmel hell wurde. Sie stand auf und zog sich an. Als sie nach unten kam, überraschte es sie nicht, zu erfahren, dass er schon weg war.
8
Vierzehn Tage waren seit Wolfs Besuch auf Seven Pines vergangen, dann noch einmal vierzehn Tage. Nach außen hin lief das Leben ohne Veränderungen weiter.
Die Indianerinnen kamen entweder aus dem Ort Kawuyi, um zu helfen, oder sie ließen es sein. Robert verhöhnte ihren Mangel an Pflichtgefühl, aber Caroline konnte verstehen, dass sie sich erst um ihre eigenen Haushalte kümmern wollten.
Mary nahm mit jedem Tag an Umfang zu. Sie wurde rasch müde und beklagte sich immer seltener über die Zeit im Bett. »Falls mir etwas passiert -«, sagte sie eines Abends zu Caroline, die am Fenster saß und nähte.
»Es wird nichts passieren«, unterbrach Caroline sie sofort ärgerlich.
»Ja, aber falls doch ... es ist ja nicht so, als wäre noch nie eine Frau bei der Geburt gestorben«, setzte Mary sanft hinzu.
Caroline fühlte sich schuldig, weil sie immer nur an ihre eigenen Probleme dachte. Nicht, dass sie in ihrer Pflege Marys nachlässig gewesen wäre, aber ihre Gedanken waren woanders gewesen. Sie legte das Hemd für das Baby auf einen Stuhl und ging zum Bett, in dem Mary in den Kissen lehnte. Caroline ergriff Marys Hand, und die andere Frau lächelte.
»Versprich mir nur, dass du dich um mein Baby kümmern wirst.«
»Das tue ich.« Caroline drückte ihr die Hand. »Darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
Carolines Versprechen schien Ma r y zu befreien, denn danach schien sie ruhiger, obwohl ihr Bauch jeden
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